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fassadenSanierung
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FASSADE 1/2019
Ausgangssituation
Das bestehende Gebäude der Sparkasse
Vorderpfalz (Ludwigshafen) aus den 70er
Jahren entsprach in Bezug auf das optische
Erscheinungsbild, den Energieverbrauch
und die räumliche Behaglichkeit nicht mehr
den heutigen Anforderungen. Außerdem
war die Fassade durch massive Wasserein-
tritte gekennzeichnet. So war eine umfang-
reiche Sanierung dringend erforderlich. Um
die Modernisierung durchführen zu kön-
nen, wurde zunächst eine detaillierte Pla-
nung desVorgehens erarbeitet:
• Schritt 1: Ist-Analyse des Gebäudes
• Schritt 2: Definition der Anforderungen
des Bauherrn und der Nutzer
• Schritt 3: Erarbeiten möglicher Konzepte
• Schritt 4: Konzeptauswahl
• Schritt 5: Umsetzung
• Schritt 6: Alt und Neu imVergleich
Schritt 1: Ist-Analyse des Gebäudes
Bei Projektbeginn war die Einschätzung der
Verbesserungspotenziale des Gebäudes von
entscheidender Bedeutung. So war zu klä-
ren, inwieweit es sinnvoll ist, den Bestand
zu erhalten. Dabei stellten sich vor allem
folgende Fragen: Wie ist das optische Er-
scheinungsbild aufzuwerten? Inwieweit ist
das Tragwerk in statischer Hinsicht in der
Lage, höhere Lasten aufzunehmen? Lässt
sich die Fassade in ein bestehendes System
sinnvoll integrieren? Inwiefern können Fas-
sade und Klimatechnik zukünftig einen Bei-
trag zur Reduzierung des Energieeintrages
leisten? Bei der Inaugenscheinnahme war
das Objekt gesamtheitlich zu betrachten in
Bezug auf Architektur, Tragwerk, Fassade
und Klimatechnik sowie Ökonomie.
Energetische Modernisierung
bei laufendem Betrieb
Ganzheitliche Fassadenplanung in der Praxis (Teil 1)
Von Dipl.-Ing. Rudolf Evers
Architektur:
Das zu analysierende Gebäu-
de der Sparkasse Vorderpfalz war ursprüng-
lich mit einem hohen gestalterischen An-
spruch erstellt worden. Es zeigte sich al-
lerdings ebenso, dass es nicht mehr den
heutigen Anforderungen genügt. Als Ba-
sis zur Erarbeitung eines architektonischen
Konzeptes wurde das Gebäude in seine
Hauptstruktur gegliedert und abstrahiert.
Das Hochhaus steht über einem kubischen
Sockel, der mittels einer verglasten Spange
mit dem Neubau optisch verbunden wird.
Dadurch ergaben sich zwei getrennte Groß-
formen, die gestalterisch bearbeitet werden
sollten.
Tragwerk:
Die Stahlkonstruktion besteht
aus einem Stahlskelett mit vier vertikalen
Hauptstützen und Horizontalträgern, wel-
che die Fassade tragen. Die genaue Analy-
Der Werkbericht zeigt anhand der ganzheitlichen Fassadenplanung bei der Sanierung des
Gebäudes der Sparkasse Vorderpfalz in Ludwigshafen, wie sich die Anforderungen an
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit optimal vereinen lassen. Der erste Teil des Beitrags
behandelt die Ist-Analyse und die Auswahl des Sanierungskonzepts.
se der Ist-Konstruktion gab Aufschluss über
die Belastbarkeit.
Fassade und Klimatechnik:
Bei der Fas-
sade handelt es sich um eine vorgehäng-
te Pfosten-/Riegelfassade aus Stahlprofilen
Bild 1: Das Sparkassen-Gebäude in
Ludwigshafen.
Bild 2: Abstrahiertes Gebäude.
Bild 3: Fassade im Brüstungsbereich.
Fotos / Grafiken (6):
© Rudolf Evers