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fassadenSanierung
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FASSADE 1/2019
Im beschaulichen Muri im Schweizer Kan-
ton Bern steht seit kurzem ein nach Miner-
gie-Standard zertifiziertes Mehrfamilien-
haus. Seinen energetischen Standard er-
reicht das ursprünglich in den 1970er Jahren
erbaute Mehrfamilienhaus für 50 Parteien
unter anderem durch den Einsatz des Hoch-
leistungsdämmstoffs Calostat in der Fassa-
de. An besonders schwierig zu dämmen-
den Gebäudebereichen wie Fensterstürzen
und Balkonbrüstungen war die Verwen-
dung eines Hochleistungsmaterials gefragt.
Denn hier fehlte der Platz für die Däm-
Sicher und effizient
Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses mit Hochleistungsdämmstoffen
Bei der energetischen Sanierung eines Hochhauses in Muri bei Bern (Schweiz)
kommt auch ein Hochleistungsdämmstoff zum Einsatz, der die effiziente und sichere
energetische Sanierung des Gebäudes erst möglich macht.
mung bzw. man wollte keinen Platz ver-
lieren. Da Calostat über eine entscheidend
bessere Dämmleistung als herkömmliche
nicht brennbare Dämmmaterialien verfügt,
konnte die Dämmstärke deutlich reduziert
werden. Mit dem Material kann mit nur 100
Millimeter Dämmstoffdicke ein U-Wert von
< 0,20 W/m
2
K für die Wandkonstruktion er-
zielt werden.
Problemlose Dämmung
von Stürzen und Brüstungen
Die Calostat Platten haben ein Maß von
1000 x 600 Millimetern und werden mit
bis zu 50 Millimeter Dicke hergestellt. Da-
bei wurden die Platten für das Mehrfamili-
en-Hochhaus in Muri von den Experten der
Ramseier Fassaden- und Holzbau AG (Bern)
vor der Auslieferung an die Baustelle kon-
fektioniert, entsprechend der Einbaubreite
auf 1000 x 300 Millimeter zugeschnitten und
vor Ort nur noch in der Länge an die un-
terschiedlichen Sturz- und Brüstungslänge
oberhalb und unterhalb der Fensterelemen-
te angepasst. Die Platten wurden mit Dü-
beln im Untergrund befestigt und anschlie-
ßend mit einer Blechfassadenplatte verklei-
det, die sich dem Objekt anpasste. In den
Bereichen der Fensterstürze (Außenjalou-
sien) und in den Brüstungsbereichen der
Balkone sowie im Bereich der Attika wurde
Calostat zweilagig mit jeweils 50 Millime-
ter Dicke verarbeitet. Genau diese Stellen
sind oft besonders kniffelig. Die innovati-
ven Hochleistungsdämmplatten beinhalten
keine Fungizide, Algizide oder Pestizide.
Die Platten sind zudem unbedenklich in der
Verwendung vor Ort. Das Kürzen der Plat-
ten vor Ort funktionierte problemlos mit
einem geführten Cutter bzw. einer elektri-
schen Säge.
Nicht brennbarer Dämmstoff
Weiterer Vorteil: Der Hochleistungsdämm-
stoff ist der Baustoffklasse A (nicht brenn-
bar) zuzuordnen und verhält sich reakti-
onsneutral zu anderen Verbundwerkstof-
fen. Zudem sprach die lange Lebensdauer
für Calostat. Durch die Kernhydrophobie
erfährt der Dämmstoff keine Alterung und
funktioniert somit über die ganze Lebens-
dauer. Im Unterschied zu den meisten an-
deren Dämmmaterialien sind die Platten
somit voll recyclingfähig. Daher wurde der
rein mineralische Dämmstoff zudem mit
dem Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Gold
ausgezeichnet.
Objekttafel
Projekt:
Sanierung Mehrfamilienhaus
(Schweiz/Muri)
Bauherr:
Allianz Suisse Versicherungsgesellschaft AG
Architekt:
Christina Dittmann / burkard bissig
& partner architekten ag (Schweiz/Muri)
Ausführendes Unternehmen:
Ramseier
Fassaden- und Holzbau AG (Schweiz/Bern)
Dämmung:
Evonik Resource Efficiency GmbH (Essen)
Fertigstellung:
2018
Fotos (3):
© Evonik
Erreicht Minergie-Standard: Das sanierte
Hochhaus in Muri (Schweiz).
In Bereich der Fensterstürze wurde Calostat
zweilagig mit 50 Millimeter Dicke eingesetzt.
Fenster und Balkonzugang: Gut gedämmt mit
Calostat.