keit dieser Markierungen bereits vor Jahr-
zehnten nachgewiesen worden. Vögel neh-
men diese nicht, wie behauptet, als Bedro-
hung war. Sie prallen teils direkt neben dem
vermeintlichen Hindernis auf das Glas. Eine
Entspiegelung des Glases auf unter 15 % ist
außerdem kein ausreichender Vogelschutz.
Die Transparenz des Glases bleibt bestehen.
Außerdem sind UV-Markierungen auf Glas
nicht ausreichend wirksam. Hintergrund ist,
dass nicht alle Vögel UV-Licht sehen kön-
nen und somit nicht alle Vögel geschützt
werden. Vögel, die UV-Licht wahrnehmen
können nutzen dies sogar teilweise bei der
Partnerwahl. Hinzu kommt, dass je nach
Lichtverhältnis die UV-Reflexion durch die
allgemeine Spiegelung der Scheibe überla-
gert und die Wirkung nicht mehr gegeben
ist.
Lösungsmöglichkeiten –
Markierungen
In Österreich werden Markierungen auf
transparenten und spiegelnden Flächen auf
ihre Wirksamkeit hin getestet. Dort münde-
te dies in der Norm ONR 191040, mit der
vogelfreundliche Produkte nun nachvoll-
ziehbar eingestuft werden können. Sie be-
schreibt die Wirksamkeit verschiedener
Muster in vier Kategorien, von hochwirk-
sam bis unwirksam.
Die zugrundeliegenden Tests werden als
Wahlversuche mit Vögeln durchgeführt und
dokumentiert. Wildvögel können sich in ei-
nem Flugtunnel zwischen einer markier-
ten und einer nicht markierten Referenz-
glasscheibe entscheiden. Sobald sich mehr
als 90 von 100 Vögeln gegen die markierte
Scheibe entscheiden, gilt das getestete Mus-
ter als „hochwirksam“. Bislang wurden vor-
wiegend Punkt- und Streifenmuster unter-
sucht.
Ein Vogel besitzt ein hervorragendes Kör-
pergefühl. Er weiß, wo er im Flug durchpasst
und wo nicht mehr. Kleinvögel können auch
noch durch und in dichten Hecken navigie-
ren, in denen Sie brüten und Nahrung sam-
meln. Daher müssen horizontale Linien von
mindestens 3 mm Breite mit 3 cm Abstand
(5 mm Breite bei maximal 5 cmAbstand) auf
den Gläsern sein. Vertikale Linien hingegen
dürfen einen Abstand von 10 cm bei einer
Mindestdicke von 5 mm nicht überschrei-
ten. Bei individuellen Mustern hat sich die
Handflächenregel bewährt: Markierungen
dürfen nicht breiter als eine Handfläche
voneinander entfernt sein, da sie sonst eine
Durchflugmöglichkeit suggerieren. Natürli-
che Farben wie Braun-, Grün- und Blautö-
ne wirken aufVögel nicht wie ein Hindernis.
Kontrastreiche Farben wie Schwarz, Weiß,
Rot und Orange sind für sie gut sichtbar. Bei
Mustern aus Punkten oder vergleichbaren
Formen, sollte bei einem Durchmesser von
5 bis 30 mm der Deckungsgrad mindestens
25 % betragen, bei einem Durchmesser über
30 mm reichen 15 %.
Foto:
© Niko Eppner
Anprallmarke mit Greifvogelsilhouette: Die Unwirksamkeit von Greifvogelsilhouetten belegen
solche Vogelabdrücke.
Für Fragen und Bauberatungen zum Thema
„Vogelschlag an Glas“ steht das von der Stif-
tung Umwelt und Entwicklung NRW geförderte
Projekt „Vermeidung von Vogelschlag an trans-
parenten und spiegelnden Bauelementen“ des
BUND NRW zur Verfügung. Kontaktdaten und
ausführliche Informationen finden sich unter
www.vogelsicherheit-an-glas.deNoch näher am
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