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Lift

journal 6/2016

Schon seit Jahren tretenHochleistungskleb-

stoffe invielen Industriezweigen immer öfter

an die Stelle klassischer Fügetechnologien

wie Nieten, Schweißen, Klammern und

Schrauben.DennKlebstoffepassensichjeder

Oberflächenbeschaffenheit an, härten bei

Raumtemperatur schnell ausundbeanspru-

chen nahezu keinerlei Platz.

Seit vielen Jahren schon beweisen sichKleb-

stoffe bei der Fertigung von Ein- oderMehr-

personen-, Lasten- oder Güteraufzügen

– Tendenz steigend. „Denn Klebstoffe bie-

ten einen unschlagbaren Eigenschaftsmix“,

weißDr.MarioMadrid,Global director new

market development bei Henkel. Ingenieure

schätzen die bessere Spannungsverteilung

speziell auf großen Flächen oder in Berei-

chen, die hohen Belastungen ausgesetzt

sind. Betreiber profitieren ebenso von gerin-

gerem Wartungsaufwand wie von höherer

Energieeffizienz und sinkenden Kosten.

Fahrgäste wiederum erleben exklusiveren

Fahrkomfort und attraktive Innenraum-

gestaltung. Und Hersteller sowie deren

Zulieferer können häufig Prozesse in der

Produktion optimieren und so Kosten und

Energie einsparen.

„Strukturklebstoffe sind dieMultitalente, die

vieles davon möglich machen“, so Madrid.

Im Wolkenkratzer „The Shard“ in London

wurden damit etwa die Türkonstruktionen

der in jeweils einem Schacht betriebenen

Doppeldeck-Aufzüge geklebt. „Bis zu 20

Prozent Gewicht können Kabinen allein

Klebstoffe auf demWeg nach oben

Adhesives on the way up

High-performance adhe-

sives have for many years

been taking theplaceof clas-

sic joining technologies in

many industrial sectors, such

as riveting, welding, clamp-

ing and screwing. This is

because adhesives adapt to

every surface quality, harden

quickly at roomtemperature

and takeupalmost no space.

Adhesives have also been prov-

ing their value for a considerable

period in the manufacture of

single- or multi-person, cargo

or freight lifts - and the trend

is growing. “Adhesives have an

unbeatablemixture of properties,”

Dr Mario Madrid, global director

new market development at Henkel, pointed

out. Engineers appreciate the superior tension

distribution, especially on large surfaces or in

areas exposed to high loads. Operators benefit

equally from lower maintenance expense and

from the higher energy efficiency and falling

costs. Passengers in turn experience more

exclusive travel comfort and attractive interior

design, while manufacturers and their suppliers

can frequently optimise production processes

and in this way save costs and energy.

“Structural adhesives are multi-talented, making

much of this possible,” explained Madrid. In the

skyscraper “The Shard” in London, for example,

they were used to bond the door structures

of double-decker lifts operated in one shaft.

“Cars can lose up to 20 percent of their weight

simply by using adhesives without in any way

compromising their performance,”according to

the expert. The reason for this is that adhesives

make it possible to use thinner and lighter

materials. Lift cars can be produced with metal

panels that are only half as thick as otherwise

customary. Analogously to welding, the adhe-

sive is not applied to the panel in visible areas.

The adhesive itself has a structurally stabilising

and bracing effect. However, the wall obtains

its actual strength and stability from an Omega

profile, which is bonded to the outward facing

side. The weight saved then has a positive effect

on the energy requirements of the lifts – and as

a result on starting and maximum speeds too.

In the heavy load area, where lifts have to trans-

port enormous burdens, adhesives provide for

an increase in themaximum transport weight. In

all other performance areas the superior energy

efficiency conserves resources and costs. Since

the lift requires less electricity with the same

durch den Einsatz vonKlebstoffen verlieren,

ohne auch nur ansatzweise an Leistung

einzubüßen“, so der Experte. Der Grund:

Klebstoffe machen den Einsatz dünnerer

und leichterer Materialien möglich. Ka-

binen lassen sich etwa mit Metallplatten

herstellen, die nur halb so dick sind, wie

sonst üblich. Analog zum Schweißen wird

der Klebstoff dabei in nicht sichtbaren Berei-

chen auf das Paneel aufgetragen. Bereits der

Klebstoff wirkt konstruktionsstabilisierend

und -versteifend. Ihre eigentliche Festigkeit

und Stabilität erhält die Wand allerdings

durch ein Omega-Profil, das an der nach

außen gewandten Seite aufgeklebt wird.

Das eingesparte Gewicht wirkt sich dann

positiv auf den Energiebedarf der Aufzüge

aus – und damit auch auf Start- und Maxi-

malgeschwindigkeiten.

Im Schwerlastbereich, wo Fahrstühle

enorme Lasten befördern müssen, sor-

gen Klebstoffe für eine Erhöhung des

maximalen Transportgewichts. In allen

übrigen Leistungsbereichen wirkt sich die

bessere Energieeffizienz ressourcen- und

kostenschonend aus. Da der Lift durch die

Gewichtsreduzierung bei gleicher Leistung

weniger Strom benötigt, kann sogar der

Einsatz kleinerer, preiswerterer Motoren

erwogen werden.

Da Klebstoffe dieOberfläche der verbunde-

nen Materialien nicht verändern, entfallen

ansonsten übliche kosmetische Nachar-

beiten. Werden Paneelen geschraubt oder

geschweißt, so deckt man dieVerbindungs-

Henkel (2)

Perspektiven /

Perspectives