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Vorgehängte Hinterlüftete fassaden
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FASSADE 6/2018
Sockelbereich des Hotels etwa 21,5 Zen-
timeter. Insgesamt wurden knapp 770 Po-
lycon-Fassaden-Eckelemente und Platten
in unterschiedliche Formen montiert. Alle
Glasfaserelemente wurden von Fatec Engi-
neering aus Müschenbach im Westerwald
geplant und montiert. Um die Platten am
Gebäude zu fixieren, verwendeten die Ver-
antwortlichen ein Befestigungssystem mit
einlaminierten Gewindehülsen.
Der Alexanderplatz gehört zu den wichtigs-
ten touristischen Sehenswürdigkeiten der
deutschen Hauptstadt. Die Hotelkette Mo-
tel One hat hier ihr größtes Haus. Es ist 60
Meter hoch, hat 19 Etagen und bietet unge-
fähr 25000 Quadratmeter Platz. Während
sich im Erdgeschoss und im ersten Stock
Restaurants, Läden und Büros finden, sind
in den Stockwerken darüber 708 Zimmer
und öffentliche Bereiche von Motel One.
Optisch der renommierten Adresse
gerecht werden
Geplant wurde das Objekt vom Büro GFB
Alvarez & Schepers aus Berlin. Damit es op-
tisch dem renommierten Ort und der Corpo-
rate Architecture der Hotelkette gerecht wird,
legten die Planer großen Wert auf die Fassa-
dengestaltung. Hierbei mussten sie den Spa-
gat schaffen, einerseits die vielen Fenster, die
ein Hotel mit über 700 Zimmern nun ein-
mal mit sich bringt, optisch ansprechend in
die Außenansicht zu integrieren, und diese
andererseits vor einem zu kleinteiligen Er-
scheinungsbild zu bewahren. Dies erreich-
ten sie im oberen Bereich mit einer Wärme-
dämmverbundfassade, die durch zwei unter-
schiedliche Grautöne vertikal gegliedert ist.
Für den Gebäudesockel – also den Bereich,
den die Passanten am meisten wahrnehmen
– planten sie Fassaden-Bekleidungselemente
aus Glasfaserbeton der Firma Fischer & Part-
ner mit dem Produkt Polycon ein, einen feu-
erfesten (A1)Verbundbaustoff aus Beton und
alkalibeständigen Glasfasern. Zudem besitzt
Polycon eine sehr lange Lebensdauer und
das Aussehen der Fassadenplatten lässt sich
spezifisch anpassen.
Perfekt eingekleidet
Fassade eines Hotels am „Alex“ mit Glasfaserbeton-Elementen realisiert
Am Alexanderplatz in Berlin eröffnete die Hotelkette Motel One ihr größtes Haus. Um den hohen
Ansprüchen dieses weithin bekannten Ortes und der Corporate Architecture des Hotelbetreibers
gerecht zu werden, legten die Planer besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Fassade.
Glasfasern erhöhen die Stabilität
des Betons
Beim Motel One entschieden sich die Pla-
ner für grau eingefärbten Weißzement, der
farblich zu dem Wärmedämmverbundsys-
tem passt, das in den Stockwerken oberhalb
des Sockels verwendet wurde. Die endgül-
tige Farbe wählten die Architekten anhand
von Musterplatten aus, die Fischer & Part-
ner speziell hierfür anfertigte. Ein weiterer
wichtiger Grund, warum die Entscheidung
für Polycon fiel, war laut dem verantwortli-
chen Architekten Florian Deppisch: „Es war
früh klar, dass wir im oberen Bereich des
Gebäudes ein Wärmedämmverbundsystem
verwenden. Das Material des Sockels sollte
damit flächenbündig sein. Mit Glasfaserbe-
ton ist dies möglich.“ Dank der zugesetzten
Glasfasern erhöht sich die Stabilität des Be-
tons. So können Fassadenelemente mit ei-
ner Dicke von 13–20 Millimeter gefertigt
werden. Damit beträgt die Aufbautiefe im
Objekttafel
Projekt:
Hotel Motel One Alexanderplatz (Berlin)
Architekten:
GFB Alvarez & Schepers (Berlin)
Fassadenplanung und -montage:
Fatec Engineering (Müschenbach)
Fertigstellung:
Dezember 2017
Am Alexanderplatz
entstand das größte
Hotel der Kette.
Der Sockel
des Gebäudes
wurde mit
Glasfaserbeton
verkleidet.
Fotos (2):
© Conae