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Vorgehängte Hinterlüftete fassaden
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FASSADE 6/2018
ze und abwechslungsreiche Grünflächen.
Diverse Geschäfte, Restaurants wie auch ein
Wochenmarkt versorgen die Bewohner mit
Alltäglichem und Besonderem. 50 moderne
Büros und 200 individuelle Wohnungen fül-
len das Quartier mit Leben. Das städtebau-
liche Konzept sah vor, Gewerbe, Büronut-
zung und Wohnungen jeweils unter einem
Dach unterzubringen. Hild und K Architek-
ten wollten eine einheitliche Hülle für das
„S40“ schaffen, die gleichzeitig aber die un-
terschiedlichen Nutzungen nicht verstecken
sollte. „Gelungen ist dies durch die Ent-
wicklung eines asymmetrisch kreuzförmi-
gen Fertigteils mit Klinkerriemchen“, erläu-
tert der verantwortliche Büropartner Mat-
thias Haber.
Fassade dient auch der
Identitätsbildung
Im Erdgeschoss, in dem ein Foyer sowie
Gastronomie und Gewerbe angesiedelt
sind, dominieren große Glasflächen die Fas-
sade. Zwischen ihnen gibt es Stützen aus
Beton, welche die Fertigteile der darüber
liegenden Ebene tragen. Im ersten, zwei-
ten und dritten Obergeschoss, in denen sich
Büroflächen befinden, ist die Gebäudehül-
le in einem entsprechenden Raster gestaltet
– je vier kreuzförmige Fertigteile umschlie-
ßen ein Fensterelement. Ab dem vierten
Stockwerk lässt sich die dahinterliegende
Wohnnutzung erkennen. Loggien und ein
höherer Fensteranteil erzeugen hier einen
aufgelockerten Rhythmus. „Die markante
Fassade ist nicht nur ein hübscher Hingu-
cker, sondern soll zur Identitätsbildung des
neu errichteten Quartiers beitragen“, weist
Matthias Haber auf die Bedeutung der Ge-
bäudehülle hin.
„Klinker-Puzzlestücke“ an der
Fassade
Als Besonderheit treten einzelne Steine wie
eine Art Reliefstickerei aus der Fassaden
Das Viertel Schwabing in der bayrischen
Landeshauptstadt München steht seit je-
her für einen aufgeschlossenen Lebens-
stil. Geprägt von Kunst und Kultur so-
wie von einem internationalen Publikum
greift das Schwabinger Tor auf dem ehe-
Asymmetrisches Puzzle
Münchner Neubau mit besonderer Reliefstickerei an der Fassade
Ein besonderes Highlight des neuen Wohnquartiers am Schwabinger Tor in München ist das
Wohn- und Bürogebäude „S40“, welches vom örtlichen Büro Hild und K Architekten entworfen
wurde. Die Fassade besteht aus klinkerverkleideten, asymmetrischen Betonfertigteilen mit der
eigens dafür kreierten Hagemeister-Objektsortierung „Leopoldstraße“.
mals durch das Groß- und Einzelhandels-
unternehmen Metro genutzten Gelände
diese lebendige und weltoffene Atmosphä-
re auf. Das Schwabinger Tor besteht insge-
samt aus neun Baukörpern. Zwischen die-
sen finden sich einladende öffentliche Plät-
Das Wohn- und Bürogebäude „S40“ wurde von dem Architekturbüro Hild und K Architektur
entworfen.
Fotos (2):
© Florian Selig