Previous Page  26 / 84 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 84 Next Page
Page Background

titelthema

|

Vorgehängte Hinterlüftete fassaden

26

FASSADE 6/2018

ze und abwechslungsreiche Grünflächen.

Diverse Geschäfte, Restaurants wie auch ein

Wochenmarkt versorgen die Bewohner mit

Alltäglichem und Besonderem. 50 moderne

Büros und 200 individuelle Wohnungen fül-

len das Quartier mit Leben. Das städtebau-

liche Konzept sah vor, Gewerbe, Büronut-

zung und Wohnungen jeweils unter einem

Dach unterzubringen. Hild und K Architek-

ten wollten eine einheitliche Hülle für das

„S40“ schaffen, die gleichzeitig aber die un-

terschiedlichen Nutzungen nicht verstecken

sollte. „Gelungen ist dies durch die Ent-

wicklung eines asymmetrisch kreuzförmi-

gen Fertigteils mit Klinkerriemchen“, erläu-

tert der verantwortliche Büropartner Mat-

thias Haber.

Fassade dient auch der

Identitätsbildung

Im Erdgeschoss, in dem ein Foyer sowie

Gastronomie und Gewerbe angesiedelt

sind, dominieren große Glasflächen die Fas-

sade. Zwischen ihnen gibt es Stützen aus

Beton, welche die Fertigteile der darüber

liegenden Ebene tragen. Im ersten, zwei-

ten und dritten Obergeschoss, in denen sich

Büroflächen befinden, ist die Gebäudehül-

le in einem entsprechenden Raster gestaltet

– je vier kreuzförmige Fertigteile umschlie-

ßen ein Fensterelement. Ab dem vierten

Stockwerk lässt sich die dahinterliegende

Wohnnutzung erkennen. Loggien und ein

höherer Fensteranteil erzeugen hier einen

aufgelockerten Rhythmus. „Die markante

Fassade ist nicht nur ein hübscher Hingu-

cker, sondern soll zur Identitätsbildung des

neu errichteten Quartiers beitragen“, weist

Matthias Haber auf die Bedeutung der Ge-

bäudehülle hin.

„Klinker-Puzzlestücke“ an der

Fassade

Als Besonderheit treten einzelne Steine wie

eine Art Reliefstickerei aus der Fassaden­

Das Viertel Schwabing in der bayrischen

Landeshauptstadt München steht seit je-

her für einen aufgeschlossenen Lebens-

stil. Geprägt von Kunst und Kultur so-

wie von einem internationalen Publikum

greift das Schwabinger Tor auf dem ehe-

Asymmetrisches Puzzle

Münchner Neubau mit besonderer Reliefstickerei an der Fassade

Ein besonderes Highlight des neuen Wohnquartiers am Schwabinger Tor in München ist das

Wohn- und Bürogebäude „S40“, welches vom örtlichen Büro Hild und K Architekten entworfen

wurde. Die Fassade besteht aus klinkerverkleideten, asymmetrischen Betonfertigteilen mit der

eigens dafür kreierten Hagemeister-Objektsortierung „Leopoldstraße“.

mals durch das Groß- und Einzelhandels-

unternehmen Metro genutzten Gelände

diese lebendige und weltoffene Atmosphä-

re auf. Das Schwabinger Tor besteht insge-

samt aus neun Baukörpern. Zwischen die-

sen finden sich einladende öffentliche Plät-

Das Wohn- und Bürogebäude „S40“ wurde von dem Architekturbüro Hild und K Architektur

entworfen.

Fotos (2):

© Florian Selig