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TECHNIK

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Fachbeitrag

28 FASSADE 5/2017

hat Gartner beispielsweise einen eigenen

Bereich im Unternehmen eingerichtet.

Neue Aufgaben und Möglichkeiten:

Planung, Logistik, Montage und

Wartung

Die Einführung von BIM erfordert zunächst

einen Mehraufwand. Von der Hard- und

Software über die Qualifizierung bis zur

ständigen Pflege des digitalen Modells. Die

Abläufe werden nicht unbedingt verein-

facht. Aber die Austauschzeiten der Betei-

ligten verkürzen sich. Entscheidend ist die

ständige Aktualisierung des Modells nach

jeder neuen Genehmigung einer Ände-

rung durch den Generalunternehmer. Be-

stimmte Planungs- und Koordinierungs-

aufgaben verlagern sich von Architekten

und Fachplanern in die einzelnen Gewer-

ke. Für Fassadenbauer ergeben sich somit

neue und zusätzliche Tätigkeiten. Die Pla-

nung wird ausgeweitet, um Nachbesserun-

gen auf der Baustelle zu vermeiden. Über

das digitale Modell kann der Fassadenbau-

er vielfältige Informationen abrufen, um die

Leistungsgrenze zu anderen Gewerken und

den Gesamtzusammenhang besser zu er-

fassen. Das betrifft beispielsweise die An-

schlüsse und Kabel für die Stromversorgung

von Sonnenschutzanlagen etc. Da die ge-

naue Lage von Stahlteilen, Haustechniklei-

tungen, Sprinklerleitungen etc. im virtuellen

Modell verzeichnet ist, können Kollisionen

mit anderen Gewerken bereits in der Pla-

nung vermieden werden.

Während die Fertigung selbst kaum beein-

flusst wird, vereinfacht BIM vor allem die

Logistik und Montage. Der Logistik- und

Montageprozess wird in einem up-to-date

Modell transparent und erleichtert die Pla-

nung und Arbeitseinteilung. Zusätzlich

kontrolliert Gartner mit 3D-Scannern den

Baufortschritt und andere Gewerke vor Ort,

um Fassadenelemente passend zu mon-

tieren. Auch die Wartung wird vereinfacht.

Bei einem Glasbruch können die hinterleg-

ten Qualitätsprotokolle wie Kantenbearbei-

tung und Ofenprotokolle leicht ausgelesen

werden. Bei Problemen an Elementen einer

Closed-Cavity-Fassade kann das gesamte

Druckluftnetz eingesehen werden.

Herausforderungen:

Planungsaufwand, Datenmengen

und Detaillierungsgrad

Da der Vorfertigungsgrad am Bau im Unter-

schied zur Industrie gering ist und die ein-

zelnen Gewerke erst auf der Baustelle zu-

sammentreffen, ergeben sich häufig Nach-

besserungen und Nachträge. Über BIM

lassen sich solche Kollisionen in der Pla-

nungsphase schnell und kostengünstig lö-

sen. Das setzt von allen Beteiligten die stän-

dige Pflege des digitalen Modells voraus.

Mit dem höheren Planungs- und Koordi-

nierungsaufwand stellt sich die Frage der

Vergütung für diese Leistungen. Bei Kolli-

sionen kann leicht geklärt werden, welches

Gewerk für die Abweichung vom Plan ver-

antwortlich ist. BIM-Modelle müssen auch

trotz hoher Komplexität und großer Daten-

mengen noch verständlich und beherrsch-

bar sein. Für die 3D-Modelle wird in der Re-

gel eine systematische Darstellung mit ge-

nauen Maßen, Positionen und Anschlüssen

benötigt. Dagegen modelliert Gartner Fas-

saden an seinen Modellen meist detaillier-

ter als gefordert, um Dichtungsdetails, ein-

zelne Radien etc. zu erfassen. Diese Daten,

die für die gemeinsame Arbeit am BIM-Mo-

dell nicht notwendig sind, benötigt die Fer-

tigung und Wartung.

Weitergehende Informationen zu den im Text

genannten Fassaden finden Sie im Internet un-

ter

www.josef-gartner.de

unter „Gartner Kalen-

der“ bzw. „Projekt Galerie“.

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Fassadenmaterialien integrierte Chips erfasst.

Dr.-Ing. Mathias

Klaiber ist Ma-

nager Technical

Solutions bei der

Josef Gartner

GmbH (Gundel-

fingen).