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Fassadensanierung
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FASSADE 3/2017
Ausschlaggebend für die Umwandlung der
1954 erbauten Uhlandschule zur ersten
Plusenergieschule Stuttgarts waren neben
den anstehenden Sanierungsmaßnahmen
auch ihre klimatische Lage und die Über-
tragbarkeit der Rahmenbedingungen auf
andere Objekte. Von Bedeutung ist dies, da
zahlreiche Schulbauten in Deutschland aus
den 1950er Jahren nun vor einer Instand-
setzung stehen. Den Vorbildcharakter des
Projekts unterstreicht die wissenschaftli-
che Begleitung durch das Fraunhofer Insti-
tut für Bauphysik und die Förderung durch
das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie. Das Areal der Uhlandschule um-
fasst einen lang gestreckten Hauptbau, ei-
nen Pavillon und eine Turnhalle aus dem
Jahre 1954. Ein quadratischer Erweiterungs-
bau, geplant von den Stuttgarter Lamott +
Lamott Architekten, wurde 2004 erstellt.
Dessen Glasdach musste erneuert werden.
Ansonsten konzentrierten sich die aktuellen
Sanierungsmaßnahmen an Gebäudehülle
und Anlagentechnik – entworfen von hotz +
architekten aus Freiburg – hauptsächlich auf
das Haupthaus.
Photovoltaikpaneele in den
Brüstungsbereichen
Als Stahlbeton-Skelettbau verfügt dieses
über drei Geschosse und 1200 Quadratme-
Beispielhafte Bildungsstätte
Stuttgarter Schule durch Sanierung in Plusenergiegebäude umgewandelt
Die Uhlandschule in Stuttgart wurde umfangreich saniert und in eine
Plusenergieschule umgewandelt. Bei der neuen 3fach-Verglasung in der
Fassade spielt auch das Thema Tageslichtoptimierung eine wichtige Rolle.
ter Grundfläche. Bei der Sanierung wurde
seine architektonische Struktur durch den
Kontrast zwischen anthrazitfarbenem Putz,
weißen Fensterrahmen und grünen Farbak-
zenten farblich herausgearbeitet. Während
die Haupteingangsseite als Lochfassade ge-
staltet wurde, ist die Süd- beziehungswei-
se Pausenhof-Fassade von großen Fenster-
flächen zwischen der Skelettstruktur ge-
prägt. In den Brüstungsbereichen wurden
hier Photovoltaikpaneele angebracht, die
die PV-Anlage auf den Dachflächen ergän-
zen und den Stromverbrauch der gesamten
Uhlandschule decken.
Wärmedämmung als zentrales
Element der Sanierung
Ein zentrales Element der Fassadensani-
erung stellt die Wärmedämmung dar, die
auch den Austausch der alten, einfach ver-
glasten Fenster beinhaltet. Überall wur-
den Holz-/Aluminiumkonstruktionen mit
Dreischeibenverglasung eingesetzt. Das
dabei verwendete Wärmeschutzglas von
Saint-Gobain kombiniert die hohe Wärme-
dämmleistung einer 3fach-Verglasung mit
dem hohen Tageslichteintrag einer 2fach-
Verglasung. Die Lichttransmission beträgt
75 Prozent – ein Plus an Helligkeit, von dem
vor allem die hinter den Fenstern lernenden
Schüler profitieren. Die erzielte Energiebi-
lanz des Schulhauses ist optimal.
Gemeinsam mit der ausgezeich-
neten Wärmedämmung trägt die
Wärmeschutzverglasung maß-
geblich zur Minderung der Wär-
meverluste bei. Insgesamt konn-
ten diese über die Gebäudehülle
um 80 Prozent reduziert werden.
Intelligentes
Energiekonzept
Im Zusammenspiel mit Maß-
nahmen zur nachhaltigen Ener-
giegewinnung auf dem Grund-
stück der Schule durch Geother-
mie und Photovoltaik wird die
Uhlandschule über das Jahr gemittelt mehr
Energie erzeugen, als sie benötigt. Damit ist
sie ein gelungenes Beispiel auf dem Weg zu
einem klimaneutralen Deutschland 2050.
Objekttafel
Objekt:
Sanierung Uhlandschule (Stuttgart)
Bauherr:
Landeshauptstadt Stuttgart
(vertreten durch Amt für Umweltschutz)
Entwurf:
hotz + architekten (Freiburg)
Bauleitung:
KBK Architektengesellschaft
Belz | Lutz mbH (Stuttgart)
Beteiligte Hersteller:
Saint-Gobain Building Glass (Stolberg)
Saint-Gobain Isover G+H AG (Ludwigshafen)
Saint-Gobain Rigips GmbH (Düsseldorf)
Saint-Gobain Weber GmbH (Düsseldorf)
Fertigstellung:
2016
rohl fotografie/Saint-Gobain Glass (2)
Die Uhlandschule in Stuttgart wurde saniert
und in eine Plusenergieschule umgewandelt.
Insgesamt konnten die Wärmeverluste
über die Gebäudehülle durch die
Sanierung um 80 Prozent
reduziert werden.