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Fassadensanierung

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FASSADE 3/2017

Mikrobieller Befall an Fassaden umfasst vor

allem Algen und Pilze sowie in jüngster Zeit

Bakterienarten. Da unterschiedliche Mik-

roorganismen an der Fassade eine Symbi-

ose eingehen können, werden immer öfter

so genannte Mischexpositionen festgestellt.

Der entscheidende Faktor hierbei ist Feuch-

tigkeit. Ob in Form direkter Durchfeuch-

tung durch Regen oder Spritzwasser, durch

Tauwasser in Folge von Kondensation oder

durch hygroskopische Feuchte – wenn aus-

reichend Feuchtigkeit im Untergrund vor-

handen ist, braucht es relativ wenig weite-

re Faktoren, damit sich Algen und Pilze aus-

breiten können. Bei Nährstoffen sind Algen

und vor allem Pilze und Bakterien sehr an-

spruchslos. Algen benötigen im Gegensatz

zu Pilzen Licht und siedeln daher nur an

der Fassadenoberfläche. Pilze und Bakteri-

en dringen jedoch auch in den Untergrund

ein und können in Bauteilzwischenräu-

men überleben. Bei Algen handelt es sich

deshalb nur um einen oberflächigen Belag,

während Pilze ein Myzel ausbilden und in

den Untergrund eindringen.

Vielzahl von Einflussfaktoren

Auch wenn Algen und Pilze grundsätzlich

überall auftreten können, gibt es Gründe,

weshalb einige Fassaden relativ schnell mi-

krobiell befallen werden, während andere

erst nach vielen Jahren Algen und Pilze auf-

weisen oder sogar komplett sauber bleiben.

Ausschlaggebend sind neben den klimati-

schen Bedingungen der Region, in der das

Gebäude steht, und dessen unmittelbarem

Umfeld vor allem das objektspezifische Mi-

kroklima der Fassade. Hier spielen baukon-

struktive und ausführungsrelevante Aspek-

te wie eine mangelhafte Sockelausbildung,

fehlender Dachüberstand, Tauwasseranfall

an Wärmebrücken, mangelhafte Anschlüs-

se und Regenwasserführung eine gewich-

tige Rolle. Aber auch die individuelle Aus-

führung der Fassadenbeschichtung hat we-

sentlichen Einfluss auf das Mikroklima. So

beeinflusst der Wasserhaushalt der Oberflä-

che, also das Verhältnis aus Wasseraufnah-

me und -abgabe, sowie das Speichervermö-

gen den Zeitpunkt eines möglichen Befalls.

Präventive Maßnahmen

Vor der Ausführung der Fassadenoberflä-

che steht der konstruktive Feuchteschutz.

Dieser umfasst wasserabführende Ebenen,

Algen und Pilze an der Fassade

Hintergründe, Ursachen und Lösungsansätze

Von Dipl.-Ing. Martin Sassning

Die Gründe für mikrobiellen Befall an Fassaden sind vielschichtig. Sie reichen von der Eutrophierung

der Atmosphäre über spezifische Standortbedingungen, verändertes Nutzungsverhalten sowie

Baustoffe und Beschichtungen bis hin zu den Auswirkungen gesetzlicher Rahmenbedingungen.

Dieser Beitrag beschreibt die Ursachen und Wachstumsbedingungen von Algen- und Pilzbewuchs

an Fassaden, um anschließend pragmatische Lösungsansätze aufzuzeigen.

Maßnahmen gegen Spritzwasser, ausrei-

chende Dachüberstände, funktionstüchtige

Horizontalabdeckungen, fach- und sach-

gerechte Anschlüsse sowie entsprechende

Tropfkanten. Da die Ausführung von De-

tails häufig dem Fachhandwerk überlas-

sen wird, müssen diese fach- und sachge-

recht geplant, beschrieben, ausgeführt und

überwacht werden. Sind alle konstruktiven

Möglichkeiten des Feuchteschutzes ausge-

schöpft, geht es um die Auswahl, Planung

und Ausführung des geeigneten Beschich-

tungssystems für die Fassade. Hierbei wird

heute eher universell vorgegangen, so dass

das einmal ausgewählte Beschichtungssys-

tem unabhängig von der tatsächlichen Be-

anspruchung am Gebäude durchgehend

zur Anwendung kommt. In der Tat müssen

die Stärken und Argumente einzelner Be-

schichtungssysteme je nach Belastungsart,

Verwendung und Umgebungsbedingun-

gen differenziert betrachtet werden. Indivi-

duelle und auf das Bauvorhaben ausgerich-

tete Systeme sind in jedem Fall anzuraten

und vorzuziehen. Darüber hinaus sollte bei

der Planung von Beschichtungssystemen

grundsätzlich zwischen den Belastungen

Schlagregen bzw. Niederschlag allgemein

und Tauwasser unterschieden werden.

Biozide im Spannungsfeld

Bei bioziden Wirkstoffen handelt es sich um

eine so genannte Filmkonservierung, die die

applizierte und durchgetrocknete Fassaden-

beschichtung möglichst lange vor mikrobi-

eller Belastung aus der Außenluft schützen

soll. Dabei müssen die so genannten Breit-

bandbiozide möglichst gegen eine Vielzahl

an Mikroorganismen wirken und soweit

wasserlöslich sein, dass sie nur in kleinsten

Mengen an der Oberfläche freigesetzt wer-

den, um ihre Wirkung zu erzielen. Gleich-

Auch Ausführungsdetails müssen eindeutig

sowie fach- und sachgerecht geplant, be­

schrieben, ausgeführt und überwacht werden.

Die quick-mix Gruppe hat den Themenkomplex

in einer Broschüre aufgearbeitet, die auch

rechtliche Aspekte umfasst. Das Heft ist unter

der Rufnummer

+49 541 601-643

sowie zum

Download auf

www.quick-mix.de

erhältlich.

quick-mix Gruppe GmbH & Co. KG (4)