TECHNIK
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Fachbeitrag
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FASSADE 4/2016
Planungstiefe für Fassaden
Bestandsaufnahme auf Basis aktueller Regelwerke
Von Prof. Dr-Ing. Elisabeth Krön
Im Bereich einer Fassade ist das Zusam-
menwirken besonders komplex. Einerseits
sind häufig zusätzliche Fassaden-Fachpla-
ner eingebunden, andererseits ist beispiels-
weise eine Metallfassade (im Wesentlichen
VOB/C, DIN 18360) eines der Gewerke/
Bauteile, bei denen auch das ausführende
Unternehmen Planungsleistungen erbringt.
Dies ist im Kontext der VOB/C immer dann
gegeben, wenn es sich um komplexere Ge-
werke handelt, deren Vorfertigungsgrad,
Abhängigkeit von Systembauteilen und in-
dividuellen Fertigungsprozessen und da-
mit erforderliche Planungstiefe besonders
hoch ist. In gleicher Weise trifft das z.B. auf
die technischen Gebäudeausrüstung oder
die Zimmerer- und Holzbauarbeiten (DIN
18334) zu. Diese so genannte Freigabepla-
nung ist als Nebenleistung zu erbringen
und dem Bauherrn und seinen Planern vor
Fertigungsbeginn vorzulegen. Unterneh-
men entwickeln diese dann noch weiter für
die Arbeits-, Fertigungs- und Montagevor-
bereitung (Stücklisten, Maschinenansteue-
rung, …). Die Abstimmung zwischen bau-
herrenseitiger Vorgabe und firmenseitiger
Lösung ist notwendig und erstreckt sich ne-
ben der Konstruktion auch auf die Durchar-
beitung des Termin- und Montagekonzepts.
Je präziser dabei die Vorgabe des Bauherrn,
desto genauer und vergleichbarer sind die
Angebote der Unternehmen, und umso kla-
rer die Messlatte für die Qualität in der Aus-
führung.
Wo liegen die Schnittstellen?
Wer ist nun – und wann – für welche De-
taillierungstiefe zuständig? Wer baut wann
auf den Informationen des vorangegange-
nen Bearbeiters auf und hat Anspruch auf
Durch die Diskussionen zur verstärkten Digitalisierung der Planung und Ausführung kommt ein seit jeher
bedeutendes Thema wieder auf die Tagesordnung: nämlich die Frage, wann wer im Planungsprozess
welche Informations- und Planungstiefe zu erbringen hat und wie das Zusammenwirken der
verschiedenen Beteiligten organisiert und geregelt werden kann. Der nachfolgende Beitrag zeigt den
Status Quo und aktuelle Entwicklungen, mit besonderem Schwerpunkt auf der Fassade.
dessen Vorarbeit? Und welche Planungs
tiefe braucht es überhaupt – seitens des
Bauherrn als Sollvorgabe, seitens der Aus-
führenden als Freigabeplanung? Planungs-
und Darstellungstiefe sind objektspezi-
fisch und abhängig vom Komplexitätsgrad
Komplexe Fassaden – wie hier beim Marco Polo Tower (Hamburg) – bedürfen einer optimalen
Planung aller Beteiligten.
FASSADE