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FASSADE 4/2016

Seit Ende der 1970er Jahre hat-

ten sich vereinzelt Planungsbü-

ros für den Metallbau-Fassaden-

bau gegründet, die sich meis-

tens aus Metallbaubetrieben

heraus generierten. Diese Bü-

ros führten die gleichen techni-

schen Ausarbeitungen aus, wie

die betriebseigenen Zeichenab-

teilungen, genannt „Konstrukti-

onsbüro“. Sie bearbeiteten Teil-

leistungen oder den gesamten

Auftrag, jeweils in Abstimmung

mit dem Auftraggeber, also dem

Metallbaubetrieb.Vereinzelt eta-

blierten sich Büros, die, meist

aus der Architektur kommend,

auch die Architekten zu den

Fassaden berieten oder die Leis-

tungsbeschreibungen erstellten.

Um 1970 herum gab es unge-

fähr 5 Büros in Deutschland, die

jeweils konstruktiv, bauphysi-

kalisch oder architektonisch für

Architekten und Metallbauun-

ternehmen beratend tätig wa-

ren. Nach dem wirtschaftlichen

Niedergang einiger Metallbau-

betriebe in den 1990er Jahren

vergrößerte sich die Zahl der

Planungsbüros.

Gründung von Fach­

verbänden VFT und UBF

Im Jahre 1992 wurde in Of-

fenbach der „Verband für Fas-

sadentechnik e.V.“ (VFT) ge-

gründet. Der Verband verei-

nigt Planungsbüros, die die

Leistungsphasen

Projektie-

rung HOAI/AHO Nr. 28, Sta-

tik, Bauphysik, Sachverstän-

digengutachten und die Tech-

nische

Objektbearbeitung,

also die Werk- und Montage-

planung für Metallbau- und

Fassadenbaubetriebe anbieten.

Im Jahr 1993 gründete sich zu-

dem der Verband „Unabhän-

gige Berater für Fassadentech-

nik e.V.“ (UBF). Die Mitglie-

der dieses Verbandes bieten die

Leistungsphase Projektierung

nach HOAI/AHO Nr. 28 mit

Schwerpunkten zur Bauphysik

an. Gleichzeitig werden auch

Sachverständigengutachten für

Fassadentechnik

angeboten.

Außerdem gibt es in Deutsch-

land noch schätzungsweise 150

Planungsbüros, die nicht inVer-

bänden organisiert sind.

Generationenwechsel

steht bevor

Sowohl in den Metallbaubetrie-

ben als auch in den Planungs-

büros findet mittlerweile ein

Generationenwechsel statt und

es stellt sich die Frage, ob die

junge Generation in ihren Aus-

bildungen mit genügend Fach-

wissen ausgestattet wurde, um

die vielfältigen Aufgaben zu er-

füllen.

– Werden die zukünfti-

gen „Fassadenplaner“ in

Deutschland und in Europa

diesen Anforderungen noch

gerecht?

– Wie wird sich die Situation

der Planungsbüros für den

Fassadenbau in Zukunft ent-

wickeln?

– Hat die Gruppe der Fassa-

denplaner eine Stimme im

Baugewerbe?

– Gibt es eine fundierte Aus-

bildung für einen Fassaden-

planer?

Ausbildung der

Fassadenplaner

In den 60er Jahren gab es noch

keine spezielle Fachausbildung

für Konstrukteure im Metall-

bau-Fassadenbau. Häufig ka-

men Ingenieure und Techniker

aus den Fachrichtungen Stahl-

bau oder Maschinenbau. Im Be-

reich der Projektierung/HOAI

etablierten sich meist Ingeni-

eure aus der Architektur. Mit

wachsender Anforderung an die

Konstruktion, Bauphysik und

Materialien für die Metallfassa-

de wurde es für die Branche zu-

nehmend wichtig, fachspezifi-

sches Personal auszubilden. So

wurden sukzessive neue Lehr-

anstalten in Deutschland ge-

gründet. Ende der 60er Jahre

entstand die Staatl. Techniker-

schule für den Fachbereich Me-

tallbau in Northeim/Hannover

(Niedersachsen). Sie verstand

sich als Nachfolger der Ingeni-

eurschule Rosswein/Sachsen.

In Northeim wurden die ers-

ten Staatlich geprüften Metall-

bautechniker Deutschlands im

Vollzeitstudium

ausgebildet.

Am gleichen Standort richtete

sich auch die Bundesfachschu-

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