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LIFT

journal 1/2018

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In den letzten Jahren wurden viele mittel-

ständische Aufzugunternehmen verkauft

und dabei Höchstpreise erzielt. Matthias

Ehnert, Geschäftsführer des Beratungs-

unternehmens intelligentis GmbH und

Spezialist für Unternehmensverkäufe im

Aufzugmarkt, kennt die Hintergründe und

beantwortet unsere Fragen.

Herr Ehnert, wie tickt die Aufzugbranche

momentan? Warum beobachten wir so

viele Firmenverkäufe?

Der Aufzugmarkt ist ein sogenannter

Oligopolmarkt, der stark von den Big-4

der Branche – Kone, Otis, Schindler, Thys-

senKrupp Elevator – geprägt ist. Daneben

gibt es jedoch viele kleine und mittelstän-

dische Unternehmen, die in Deutschland

in Summe einen Marktanteil von ca. 40%

ausmachen – mit abnehmender Tendenz.

Denn die Großen der Branche kaufen mit

ihren gut gefüllten Taschen und aufgrund

des attraktiven Zinsniveaus kräftig zu.Aber

auchMittelständler gehen auf Einkauftour.

Der M&A-Markt für Aufzugunternehmen

ist derzeit ein „Verkäufermarkt“, sprich: gut

aufgestellte mittelständische Firmen sind

gesucht und können von ihren Inhabern

zu Spitzenwerten veräußert wurden.

Wird es auch 2018 eine hohe Anzahl an

Unternehmensverkäufen im Aufzugmarkt

geben?

Ja, denn einerseits gibt es liquiditätsstarke

potenzielle Käufer und andererseits eine

Vielzahl von Firmeninhabern, die eine

Nachfolgelösung suchen, ihr Unternehmen

aber familienintern nicht weitergeben wol-

len bzw. können. Diese suchen einen ex-

ternen Käufer, was aber keinesfalls immer

ein „Global Player“ sein kann. Strategische

Zukäufe durch Mittelständler oder die

Übernahme durch eine Privatperson sind

ebenfalls erfolgreiche Übergabe-Modelle.

Kleinbetriebe mit spezialisiertem Personal

oder langfristigen Wartungspaketen sind

attraktiv für mittelständische Käufer, und

die Inhaber sollten sich langfristig auf den

Unternehmensverkauf vorbereiten. Auf

dieseWeise kann einer Schließung des Un-

ternehmens aus Altersgründen entgangen

Unternehmer sucht Nachfolger

Entrepreneur looking for successor

werden und zukünftig Liquidität für das

Fortbestehen des Lebenswerks gesichert

werden.

Wie wird sich das Preisniveau bei

Firmenverkäufen entwickeln?

Unternehmenswert und späterer Ver-

kaufspreis einer Firma sind natürlich sehr

individuell.Aber ganz allgemein betrachtet,

würde ich über 2018 hinaus nicht auf stei-

gende Bewertungen spekulieren.Denn: Die

marktbestimmenden Firmen haben bereits

enorm in Forschung und Entwicklung so-

wie Digitalisierung investiert. Denken Sie

nur an den Thyssen-Testturm in Rottweil

und den Schindler-Technologie-Campus in

Berlin. Sie sind in puncto Technologie und

Patente, effizienter Fertigung, Automati-

sierung und Digitalisierung ihrer Prozesse

bereits bestens aufgestellt. Das kann das

Interesse der Großen anweiteren Zukäufen

zügeln und zu wieder fallendenden Bewer-

tungen führen, die dann auf Transaktionen

aller Art in der Branche durchschlagen.

Was raten Sie Unternehmern, die ihre

Firma mittelfristig in andere Hände geben

wollen – abwarten oder zügig verkaufen?

Weder die Warteschleife noch Zeitdruck

sind gute Begleiter. Firmeninhaber, die in

den nächsten Jahren an einen Nachfolger

veräußern wollen, sollten den Verkaufs-

In recent years, many SME companies

have been sold and achieved top prices.

Matthias Ehnert, managing director of

the consultancy intelligentis GmbH and

a specialist in company sales in the lift

market, knows the background and an-

swers our questions.

Mr Ehnert, what is the current state of the lift

industry? Why are so many companies being

sold?

The lift market is a so-called oligopoly, heavily

dominated by the Big 4 of the industry - Kone,

Otis, Schindler, ThyssenKrupp Elevator. How-

ever, apart from them, there are many small and

medium-sized companies with amarket share of

about 40% in Germany – and declining. This is

because the big players in the industry, with their

well-filled wallets and thanks to the attractive

interest rates, are on a buying spree. But SMEs are

buying too. The M&Amarket for lift companies is

currently a “seller’s market,” i.e.: well-established

SME companies are in demand and can be sold

at top prices by their owners.

Will a lot of companies be sold on the lift

market in 2018 too?

Yes, because on the one hand there are potential

buyers with a lot of liquidity and on the other a

multitude of company owners looking for a suc-

cession solution, but who don’t want to or can’t

pass on their company inside the family. They’re

looking for an external buyer, but this can’t by

any means always be a global player. Strategic

purchases by SMEs or takeovers by private indi-

viduals are likewise successful transfer models.

IM DIALOG/

DIALOGUE