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FASSADE 5/2018

Europas – in das moderne

Ambiente des neuen Café

König Otto. Zum Tragen

kommt dieses Konzept

auch bei der Fassade: Bei

dieser gehen die historischen roten Klinker

eine einzigartigeVerbindung mit neuen Ele-

menten aus Glas und Sichtbeton ein. Zur

Planung und Ausführung bündelten drei

Unternehmen aus dem Bereich Fassaden-

bau und -technik ihre Kompetenzen. Die

Die ehemalige Kindl-Brauerei als Kunst-

halle zu neuem Leben zu erwecken, war

die Idee von Burkhard Varnholt und Salome

Grisard Varnholt. 2011 erwarb das Kunst-

sammler-Ehepaar das Industriedenkmal

und initiierte seine kulturelle Nutzung. Das

Büro grisard’architektur ETH SIA aus Zü-

rich, das die Bauherrin leitet, erstellte dabei

den Entwurf und das Konzept für den Um-

bau. Der Ursprung des denkmalgeschütz-

ten Ensembles aus siebengeschossigem

Turm sowie Kessel-, Sud- und Maschinen-

haus reicht bis in die späten 20er-Jahre zu-

rück. Die Gebäudegruppe wurde in Anleh-

nung an den deutschen Expressionismus in

rotem Backstein errichtet.Von 1930 bis 2005

befand sich hierin die Brauerei für das be-

kannte Berliner Kindl-Bier. Nach jahrelan-

ger Nutzung der Räume für Veranstaltun-

gen, ist seit der Eröffnung jetzt auf den drei

Etagen des Maschinenhauses und im 20

Präzise Punktlandung

Gebäudeerweiterung des Kindl-Zentrums mit Structural Point Facade

Erst Bierbrauerei, jetzt Kunsthalle – dieser Wandel gelang beim „Kindl-Zentrum für

zeitgenössische Kunst“ in Berlin-Neukölln. Dabei wurde der ursprüngliche Industriecharme

in eine moderne Gesamtaufmachung eingebunden. Ein Blickfang an der Ostseite des

Museums ist das neue Treppenhaus aus Glas und Sichtbeton. Es ergänzt den Klinkerbau um

eine futuristische Komponente. Der Anbau geht in ein transparentes Glasfoyer über, das

sich vor die Außenwand aus rotem Backstein legt. Moderne Fassadentechnik ermöglicht die

besondere Wirkung und Sicherheit des neuen Eingangsbereichs.

Meter hohen Kesselhaus internationale Ge-

genwartskunst zu sehen.

Klinker trifft Glas und Sichtbeton

„Unser Ziel war es, den expressionistischen,

einer Kathedrale gleichenden Klinkerbau

mittels einer attraktiven Ausleuchtung er-

neut zum Strahlen zu bringen“, erklärt die

Bauherrin Salome Grisard Varnholt. „Durch

kontrastierende, expressive Neubauteile in

Sichtbeton – wie dem Treppenhaus und der

vorgelagerten Platzanlage – wollten wir die-

sen zusätzlich ergänzen. So sollte ein ein-

zigartiger, neuer Ort für die Kunst geschaf-

fen werden.“

Verschiedene Zeugnisse aus dem frühen 20.

Jahrhundert wurden mit modernen Stilele-

menten kombiniert. Ein Beispiel ist die Inte-

gration der sechs erhaltenen riesigen Kup-

ferkessel – die einst größten Sudpfannen

titelthema

|

Glasfassaden

Durch die spezielle

Hinterschnitt-Technik

mit entsprechender

Lochbohrung im Glas sind

die Anker nach außen hin

unsichtbar und fixieren

die Glaselemente zugleich

sicher am Tragwerk.

Dank innovativer Fassadentechnik

sind Unterkonstruktion und

Befestigungssysteme der

Gebäudeerweiterung des Kindl in

Berlin quasi unsichtbar.

Fotos (3):

© GIP GLAZING GmbH