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Glasfassaden
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FASSADE 5/2018
Glasbruchrisiko bei Temperatur-Schwan-
kungen minimiert werden. Der komplette
Einbau der Verglasung erfolgte über einen
Turmdrehkran und eine Sauganlage.
Ummantelung aus weißem Stahl
2222 laufende Meter Stahlprofil wurden
für das Stahlskelett gefertigt, geliefert und
montiert. Dies entspricht einem Gesamt-
gewicht von 175 Tonnen für die Fassade des
architektonisch anspruchsvollen Gebäudes.
Im Fertigungswerk von Vorndran Metallbau
wurden die einzelnen Segmente aus Stahl-
güte S355 J2 gefertigt und im RAL-Ton 9002
(grauweiß) 3-fach beschichtet (Schichtdi-
cke 240 µm). Bedingt durch die extrem ho-
hen Anforderungen an die Passgenauigkeit
der einzelnen Bauteile, wurden die jeweili-
gen Elemente digital vermessen. Die Über-
breiten und -längen der einzelnen Segmen-
te erforderten spezielle Sondertransporte
zur Baustelle, um dort montiert zu werden.
Der Neubau entspricht in Form und 4500
Quadratmetern Größe exakt seinen beiden
Vorgängern. Lediglich das Äußere unter-
scheidet sich. Während die Stahlskeletthül-
le bei QBIG I an ein geflochtenes Netz erin-
nert und bei QBIG II aus verschieden gro-
ßen Rechtecken besteht, sind bei QBIG III
die Stahlstreben asymmetrisch vertikal an-
geordnet. Mit ihrer expressiven Architek-
tursprache schufen die Architekten Riemer
Planung ganz nach den Wünschen des Bau-
herren ein Ensemble mit hohem „Identi-
fikationsfaktor“. Die natürliche Belichtung
und Belüftung der Arbeitsplätze sowie ei-
ne effiziente Flächennutzung waren weite-
re wichtige Themen, die die Architekten bei
der Planung verfolgten. So gibt es im gan-
zen Gebäude keine dunklen Zonen, alle Bü-
ros sind mit raumhoch verglasten Fassaden-
elementen ausgestattet und können natür-
lich belüftet werden.
Dreifach-Sonnenschutzisolierglas
im Einsatz
Die Fassade wurde als Pfosten-/Riegel-
Konstruktion mit wiederkehrenden Fassa-
Objekttafel
Bauherr:
Hertner Holding mbH (Heilbronn)
Architekt:
Riemer Planung GmbH (Heilbronn)
Glasfassade:
Wölz Stahl- und Metallbau
GmbH &
Co.KG(Gundelfingen)
Stahlskelett:
Vorndran Metallbau GmbH &
Co.KG(Münnerstadt)
Glastechnische Beratung:
Flachglas
MarkenKreis GmbH (Gelsenkirchen)
Basisglas:
Pilkington Deutschland AG (Gladbeck)
Isolierglasproduzent:
Pilkington Austria (Österreich/Bischofshofen)
Fertigstellung:
2018
Extravaganter Würfel
Bürogebäude in Heilbronn mit innovativer Glasfassade realisiert
Mit dem innovativen Bürogebäude QBIG III ist das auffallende Gebäude-Trio im Heilbronner
Businesspark Schwabenhof komplettiert. Neu entstanden ist ein ebenso imposantes
Glasgebäude mit einem ebenso extravaganten Stahlskelett. Die einzigartige Architektur und
der hohe Energiestandard machen auch dieses Gebäude zu einem attraktiven Mietobjekt.
Raumhohe Glaselemente mit Infrastop III Blau 45/25 sorgen im Sommer für ein angenehmes
Raumklima und bieten allen Mietern freien Blick in die Umgebung.
den- und Fensterelementen in
1,25 Metern Breite bis max. 3,40
Metern Höhe ausgebildet. Die
Fassadenelemente wurden mit
dem Schüco System FW50+ ge-
baut, die Fenster in jedem zwei-
ten Element mit dem System
Schüco AWS 75
BS.Si.Bei den
„Schwimmenden Fenstern“ in
der Konstruktion übernimmt
der Rahmen des Fensterein-
satzes die glashaltende Funkti-
on für die angrenzenden Felder.
Das gesamte Glasgebäude wur-
de mit Dreifach-Sonnenschutz-
isolierglas ausgestattet. Die Ar-
chitekten wünschten sich ein
Glas mit mittlerer Außenreflexi-
on und blauer Ansicht. Und die
Bauphysik forderte für das Glas im Hinblick
auf den Sommerlichen Wärmeschutz einen
möglichst niedrigen g-Wert. Eingebaut wur-
de nach Bemusterung und Beratung durch
den Objektberater vom Flachglas Marken-
Kreis das Sonnenschutz-Isolierglas Infra
stop III Blau 45/25. Der Dreifach-Glasauf-
bau verfügt über einen niedrigen g-Wert
von 24 Prozent und einen U
g
-Wert von 0,6
W/m
2
K. Die Verglasung wurde aufgrund
der zu erwartenden Schlagschattenwirkung
durch die Stahlträger vor der Glasfassade
aus ESG-Gläsern gefertigt. So konnte das
Bei QBIG III sind die Stahlstreben vor der Glasfassade
asymmetrisch vertikal angeordnet.
Blick ins Detail der bemerkenswerten
Gebäudehülle.
Fotos (2):
© Dirk Wilhelmy, Stuttgart