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Metall an der Fassade
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FASSADE 3/2018
nien wird meist eine Prüfung nach CWCT
(Centre for Window and Cladding Techno-
logy) verlangt. Diese entspricht im Wesent-
lichen den Vorgaben aus der EN 13830. Zu
Vorbereitungen zur Objektprüfung
Erste Voraussetzung für eine erfolgreiche
Objektprüfung ist eine gute Abstimmung
zwischen den beteiligten Parteien, also Ar-
chitekten, Fachplaner, Hersteller, System-
häuser und Prüfinstitut. Natürlich ist dies
zunächst zeitaufwendig, aber unerlässlich,
wenn der Aufwand für die Prüfung im Rah-
men gehalten werden soll. Wichtige Hilfe
sind hierbei
• ein gutes und stimmiges Leistungsver-
zeichnis,
• klare Leitdetails vom Fachplaner,
• ein detailliertes und von allen Beteiligten
freigegebenes Prüfprogramm.
Im Gegensatz zum Leistungsverzeichnis
werden im Prüfprogramm („Method State-
ment“) beispielsweise detaillierte Prüf-
schritte beschrieben, Messpunkte für die
Messung der Durchbiegung festgelegt und
Aufschlagpunkte für die Prüfung der Stoß-
festigkeit bestimmt. Durch das Prüfpro-
gramm wird sichergestellt, dass Unstim-
migkeiten im Prüfablauf frühzeitig erkannt
werden und eine Übereinstimmung der Par-
teien zum Prüfablauf gegeben ist. Dies hilft
störende und zeitraubende Diskussionen
während der Prüfung zu vermeiden. Hier-
bei ist die Erfahrung und Kompetenz der
Prüfstelle von großer Bedeutung, insbeson-
dere wenn viele Eigenschaften geprüft wer-
den sollen. Rechtzeitig vor Einbau in den
Prüfstand müssen detaillierte Einbauzeich-
nungen des Prüfelementes erstellt und zwi-
schen den Parteien abgestimmt werden. Bei
dreidimensionalen Prüfaufbauten ist meist
eine zusätzliche Unterkonstruktion erfor-
derlich, deren ausreichende Tragfähigkeit
durch den Hersteller oder einen beauftrag-
ten Statiker sicherzustellen ist.
Prüfablauf der Objektprüfungen
Bei Neuentwicklungen im Systembereich
konzentrieren sich die Prüfungen oft auf
mandatierte Leistungseigenschaften wie
Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit
und Widerstand gegen Windlasten. Bes-
tenfalls werden zusätzlich noch die Stoß-
festigkeit nach EN 14019 und die dynami-
sche Schlagregendichtheit nach EN 13050
geprüft. Die Prüfung dieser Leistungsei-
genschaften war und ist meist für eine CE-
Kennzeichnung ausreichend.
In den vergangenen Jahren ist allerdings
vor allem bei Objektprüfungen ein Wan-
del zu beobachten. Aufgrund der steigen-
den Anforderungen, besonders im interna-
tionalen Objektgeschäft, werden Prüfungen
immer umfangreicher und umfassen auch
Nachweise für Erdbebensicherheit, Klima-
wechsellast, Schlauchtest oder unterschied-
liche Prüfungen zur Stoßfestigkeit. Zudem
werden gerne Leistungseigenschaften ver-
schiedener Länderstandards vermischt. Zu
nennen ist dabei im Besonderen die Hin-
zunahme von Prüfun-
gen nach amerikani-
schem Standard AAMA
(American Architectu-
ral Manufacturers As-
sociation), beispielswei-
se ein Hurrikantest oder
die Prüfung von Gebäu-
debewegungen (Inter-
story Movement) ge-
mäß EN 13830:2015/An-
hang D, AAMA 501.4-09
oder
CWCT/Standard
test method for building
envelopes – section 17.
Das ift Rosenheim bie-
tet deshalb auch die Prü-
fung und Zertifizierung
nach
internationalen
Standards an. Für Bau-
vorhaben in Großbritan-
Schlauchtest nach CWCT oder AAMA
Fassaden müssen
vielfältige
Anforderungen erfüllen
(Wichtige Eigenschaften
gemäß EN 13830)
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