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Fassadensanierung
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FASSADE 2/2018
Bei der Sanierung standen nicht nur die
Kennwerte des klassischen baulichen Wär-
meschutzes im Mittelpunkt, sondern bei-
spielsweise auch die Auswirkung auf die
Qualität der Lernatmosphäre, die ökologi-
sche und ethische Dimension des Energie-
verbrauchs oder die technisch-funktionale
sowie architektonische Umsetzung. So ent-
stand ein komplexes Zusammenspiel ver-
schiedener baulicher Maßnahmen. Dazu
gehörten zum Beispiel der Mensaneubau
mit modernster Gebäudetechnik wie einer
Sole-Wasser-Wärmepumpe sowie die Um-
stellung auf energiesparende LED-Beleuch-
tung, der Einbau zeitgemäßer Fenstertech-
nik und die Inbetriebnahme eines Block-
heizkraftwerks.
Keramische Fassade zitiert Vorgänger
Ihren sichtbaren äußeren Ausdruck findet
die energetische Sanierung in der Argeton-
Ziegelfassade, kombiniert mit einer Wär-
medämmung aus Mineralwolle. Die Ge-
staltung greift bewusst Elemente der ur-
sprünglichen Fassade auf und verleiht dem
Gebäude mit der jetzt durchgängig ver-
wendeten keramischen Oberfläche zugleich
neue Geschlossenheit und Harmonie. Zu-
vor war die Ansicht von zwei unterschied-
lichen Materialien und Formaten geprägt:
Die Brüstungen zwischen den Fensterbän-
dern bestanden aus großflächigen Beton-
fertigteilen in Sichtbetonoptik, während der
vorspringende Treppenturm eine kleintei-
lig gegliederte, rote Klinkeroberfläche zeig-
te. Diesen „doppelten“ Dualismus aus Be-
ton und Klinker sowie aus Mauerwerk und
Fertigteil lösen die Architekten mit der ke-
ramischen Argeton-Plattenbekleidung Tam-
pa glatt im Format 200 x 690 Millimeter auf.
Mit gebranntem Ton als Werkstoff werden
die früheren Sichtziegel des Treppenturms
zitiert, während die hellgraue Farbe die As-
soziation an den Beton aufnimmt. Erhalten
bleibt die Idee einer mineralischen Ober-
fläche, die durch ihren gebrannten kerami-
schen Farbton in Hellgrau auch unter in-
Energieeffizienz macht Schule
Energetische Sanierung eines Schulgebäudes mit vorgehängter Ziegelfassade
Das Söderblom-Gymnasium der Evangelischen Kirche von Westfalen in Espelkamp
ist vor kurzem umfangreich energetisch saniert worden. Bei der Modernisierung der
Gebäudehülle setzten die Architekten Farwick und Grote Architekten BDA Stadtplaner
(Dortmund) auf eine vorgehängte, hinterlüftete Ziegelfassade.
tensivemWitterungseinfluss einen kräftigen
optischen Eindruck bewahren wird.
Die Platten wurden auf einer systemeige-
nen, horizontalen Unterkonstruktion aus
Aluminium befestigt, die eine 180 Millime-
ter dicke Wärmedämmung aus Mineral-
wolle aufnimmt. Da auch die Argeton-Zie-
gelplatten zur Baustoffklasse A1 nach DIN
4102 gehören, entstand eine Fassadenkon-
struktion komplett aus nicht brennbaren
Baustoffen. Für deren Einsatz in Schulen
spricht zudem die hohe Bruchsicherheit der
Platten unter Stoßeinwirkung sowie ihre
Ballwurfsicherheit. Darüber hinaus sind sie
nahezu wartungsfrei und lassen sich bei Be-
darf auch einzeln austauschen.
Überzeugende Details am
Treppenhaus
Die keramische Fassade am Gymnasium
zitiert nicht nur Farbe und Materialität der
ursprünglichen Gestaltung, sondern nutzt
darauf aufbauend speziell am Treppenhaus
auch die Produkt- und Formatvielfalt des
Argeton-Systems. Das ruhige und gleich-
mäßige Fugenbild der Brüstungen ergänz-
ten die Architekten hier mit einer kleintei-
ligeren, fast schon an Mauerwerk erinnern-
den Gestaltung mit Argeton Terzo 2. Fazit:
Eine rundum gelungene Sanierung.
Wienerberger / Jens Krüger
Objekttafel
Projekt:
Sanierung Söderblom-Gymnasium
der Evangelischen Kirche von Westfalen
(Espelkamp)
Architekten:
Farwick+Grote Architekten BDA
Stadtplaner (Dortmund)
Fassadenziegel:
Wienerberger GmbH (Hannover)
Fertigstellung:
2017
Glatte Tampa-Ziegelplatten in Hellgrau dominieren an den Fensterbrüstungen.
Die alten Fenster wurden durch moderne, energiesparende Lösungen ersetzt.