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Fassadensanierung

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FASSADE 2/2018

In den 1970er- und 80er-Jahren waren

WDV-Systeme mit Kunstharzputz weit ver-

breitet. Viele dieser frühen Systeme weisen

mittlerweile Durchfeuchtungen und Schä-

den am Oberputz auf, sodass immer wieder

der Abbau und die Entsorgung der schad-

haften WDVS in Betracht gezogen wer-

den. Aufgrund der Belastung der Anwoh-

ner durch die Abbauarbeiten und wegen

der Kosten stellen viele Immobilienbesitzer

jedoch diese Maßnahme zurück. Eine Al-

ternative bietet die Aufdopplung. Da eini-

ge Hersteller in der Vergangenheit das Risi-

ko scheuten, ein neues System auf die oft-

mals labilen Altsysteme aufzubringen, war

dieses Verfahren lange Zeit nur mit ausge-

wählten Anbietern möglich. Saint-Gobain

Weber entwickelte mit dem patentierten re-

tec-Verfahren früh ein spezielles Sanierver-

fahren für Alt-WDVS, und erarbeitete sich

so in den vergangenen 20 Jahren einen Er-

fahrungsvorsprung.

Schäden an alten WDVS

Bei alten WDV-Systemen wurden vielfach

Putze mit organischen Bindemitteln ein-

gesetzt, die den hohen Belastungen auf

Dämmschichten nicht immer gewachsen

waren. Besonders entlang der Dämmplat-

tenstöße bilden sich bei Alt-Systemen häu-

fig Risse.Während feine Haarrisse bei mine-

ralischen Putzsystemen auch auf Dauer un-

bedenklich sind, stellen sie bei organischen

Beschichtungen ein Problem dar. Aufgrund

der ungünstigen feuchtetechnischen Eigen-

WDV-Systeme wirtschaftlich

modernisieren

Von Georg Kolbe

Mit einem patentierten Verfahren lassen sich schadhafte Wärmedämm-Verbundsysteme ohne teuren Rückbau

modernisieren. Neben einer zeitgemäßen Dämmleistung ermöglicht dies einen dauerhaften Witterungsschutz.

schaften dieser Beschichtung

kann das über die Risse einge-

drungene Wasser nicht schnell

genug wieder aus dem System

hinaus transportiert werden.

Durch die dauerhafte Hinter-

feuchtung vergrößern sich die

Risse, was zu Putzablösun-

gen führen kann. Da Feuchtig-

keit ein guter Wärmeleiter ist,

transportiert ein durchfeuch-

tetes WDVS die Heizwärme

nach außen statt sie im Ge-

bäudeinneren zu halten und

erfüllt so seine Funktion nicht

mehr. Gleichzeitig ist durch

den dauerfeuchten Zustand

die Hauptvoraussetzung für

ein Algen- und Schimmel-

wachstum erfüllt. Das Resultat ist ein häss-

licher, grüner oder schwärzlicher Bewuchs

an den Fassaden. Darüber hinaus besteht

die Gefahr dauerhafter Mauerwerksschä-

den. Sanierungsmaßnahmen sind daher oft

unumgänglich. Jedoch muss es nicht in je-

dem Fall ein teurer und aufwändiger Rück-

bau der Altfassade sein.

Schlitzen statt Rückbau

Eine wirtschaftliche und umweltfreundli-

che Lösung bietet das patentierte und bau-

aufsichtlich zugelassene weber.therm retec-

System, denn es ermöglicht, die Leistungs-

fähigkeit des alten WDV-Systems wieder

herzustellen und die Altfassade zu erhalten.

Das Verfahren kann auf unterschiedlichen

Untergründen, insbesondere auf geschädig-

ten und feuchten Kunstharzputzen, verwen-

det werden. Nach gründlicher Untersuchung

wird die Dämmschicht zunächst rasterför-

mig geschlitzt, damit die Feuchtigkeit nach

außen dringen und das gesamte System aus-

trocknen kann. Zudem wird das Alt-System

imVerlauf der Sanierung durch eine minera-

lische Armierung und einen entsprechenden

Oberputz aufgewertet. Auf diese Weise stellt

sich ein ausgewogener Feuchtigkeitshaus-

halt im System ein. Im Unterschied zu orga-

nischen Putzsystemen kann die Feuchtigkeit

bei einem mineralischen Aufbau einfach und

schnell an die Luft abgegeben werden, so-

dass die ursprüngliche Dämmleistung erhal-

Saint-Gobain Weber (5)

Untersuchungen ergaben,

dass das weber.therm

retec-Verfahren Fassaden

dauerhaft bis zu 50

Prozent diffusionsoffener

macht.

Vorher – Nachher: Mit dem patentierten retec-Verfahren

können alte Kunstharzputzfassaden schnell und

wirtschaftlich saniert werden.