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Fassadensanierung
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FASSADE 2/2018
gieverbräuche und Erträge auch
während der realen Nutzung als
Hotel den Berechnungen entspre-
chen, wird während der nächsten
drei Jahre kontinuierlich gemessen
und überwacht.
Rundum nachhaltiges
Gebäudekonzept
Im Rahmen des umfassenden Nach-
haltigkeits-Konzepts kamen nur
ökologische Baustoffe und möglichst
lokale oder regionale Kräfte zum
Einsatz. So wurden zum Beispiel mit
einem nahe gelegenen Betrieb spezi-
elle Fenster entwickelt, die den ehr-
geizigen Passivhausstandard noch-
mals um 30 Prozent unterbieten.
Moderne Lüftungsanlagen sorgen
ständig für frische, feinstaub- und
pollenfreie Luft, wobei über 90 Pro-
zent der Wärme aus der verbrauch-
ten Luft zurückgewonnen werden.
Die Toiletten werden mit gespeicher-
tem Regenwasser gespült. Im Hotel-
Inneren finden sich Echthölzer und
recycelte Holzwerkstoffe, Naturstei-
ne und die sparsamsten Wasserhäh-
ne der Welt (0,6 l/min). Die Wände
wurden mit Kalk und Ton verputzt.
Objekttafel
Projekt:
Hotel aquaTurm (Radolfzell)
Bauherr:
Jürgen Räffle, Norman Räffle
und Thorsten Räffle
Architekt:
Norman Räffle (Radolfzell)
Fassadenhersteller (PV-Fassade):
StoVentec
Fertigstellung:
2017
Null Energiekosten
Hotel in Radolfzell saniert und mit Photovoltaik-Fassade ausgestattet
In Radolfzell steht mit dem Hotel „aquaTurm“ wohl das weltweit erste Hochhaus, das
weniger Energie verbraucht, als es selbst produziert. Neben vielen intelligent verzahnten
Maßnahmen zur Energiegewinnung und Ressourceneffizienz trägt auch die vorgehängte
hinterlüftete Photovoltaik-Fassade zur hervorragenden Energiebilanz bei.
In Radolfzell haben Jürgen, Norman
und Thorsten Räffle – diese sind zu-
gleich Bauherr, Investor und Archi-
tekten – den historischen Wasser-
turm eines alten Milchwerks in ein
herausragendes High-Tech-Hotel
verwandelt. Der nun über 50 Meter
hohe aquaTurm ist das zweithöchs-
te Gebäude der Stadt am Bodensee.
Seine energetischen Eigenschaften,
die als Modellprojekt vom Bundes-
umweltministerium gefördert wur-
den, basieren auf extrem hoher Ef-
fizienz (geringe Verbräuche) und
einem ausgeklügelten Mehrfach-
konzept regenerativer Energiege-
winnung. In den 14 Geschossen des
spiegelnden Hotelturms stehen 15
Doppelzimmer, vier Einzelzimmer
und die Zeller-Spa-Suite im obers-
ten Stockwerk für Gäste bereit. Vor
dem Turm unterstreichen neun La-
destationen für E-Fahrzeuge die
Zukunftsorientierung des Bau- und
Nutzungskonzepts.
Kraftwerk Fassade
An der Fassade des Gebäudes
kommt das StoVentec ARTline Inlay
zum Einsatz. Dieses integriert beide
Schlüsseltechnologien der Energie-
wende in einem Produkt: Eine Mi-
neralwolledämmung sorgt unter der
VHF für einen niedrigen Heizwär
mebedarf, die darüber liegenden
700 Quadratmeter mit Photovol-
taik-Glaspaneelen erzeugen aktiv
Strom (voraussichtlich über 39000
Kilowattstunden pro Jahr) und die-
nen zudem als Wetterschale für die
Fassade. Neben der Photovoltaik
gewinnt der aquaTurm Energie aus
Windkraft, Solar- und Geothermie,
wobei letztere die Temperatur des
Grundwassers nutzt und sowohl
zum Heizen als auch zum Kühlen
des Gebäudes dient. Ob die Ener-
kuhnle + knödler fotodesign, Radolfzell / Sto SE & Co. KGaA