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metall an der fassade

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FASSADE 1/2017

Rechtsanwalt

Lars Walther

ist Geschäftsführer der GRM Gütegemeinschaft

Reinigung von Fassaden e.V.

Dr. Benjamin

Papendorf

ist beim

IFO Institut für Oberflächentechnik GmbH

Projektleiter im Bereich Sachverständigenwesen.

M. Eng. Oberflä-

chentechnik und

Korrosionsschutz

Ulrike Kreuzer

ist beim

IFO Institut für Oberflächentechnik GmbH Pro-

jektleiterin im Bereich Sachverständigenwesen.

fläche geklebt. Aufgrund der

hohen Reaktivität der zur Prü-

fung verwendeten alkalischen

oder sauren, flusssäurehalti-

gen Steinreiniger zeigte sich

auf den ungeschützten Ober-

flächen eine unmittelbar einset-

zende Schädigung. Bei anodi-

sierten Oberflächen wurde ein

starker Beizabtrag festgestellt,

während es bei pulverbeschich-

teten Oberflächen entweder

zu einer Glanz- und Farbver-

änderung oder einer Enthaf-

tung der Beschichtung kam.

Die abgeklebten Prüfmuster

wurden zu Beginn einer che-

mischen

Beständigkeitsprü-

fung einem Tauchtest unterzo-

gen, für 30 Minuten zur Hälf-

te in den Steinreiniger gestellt

und im Anschluss eine Minu-

te mit Leitungswasser abge-

spült. Hierbei offenbarten sich

bereits deutliche Unterschie-

de im Ablöseverhalten und der

chemischen Beständigkeit der Klebemas-

se und des Trägermaterials. Häufig wurde

ein Aufquellen der Haftstoffe beobachtet,

wodurch eine Unterwanderung des Klebe-

bands durch das aggressive Medium statt-

fand und die Schutzwirkung aufgehoben

wurde. War die Materialkombination des

Klebebands gegenüber dem Reinigungs-

mittel ausreichend beständig, so wurde die

Oberfläche geschützt und blieb unbeschä-

digt. Eine hohe chemische Beständigkeit

des Klebebands und die damit verbunde-

ne gute Haftfestigkeit konnte hingegen zu

einem schlechten Ablöseverhalten führen,

wodurch Klebereste auf der Oberfläche zu-

rückblieben. Auch unter Verwendung von

speziellen Reinigern war eine rückstands-

freie Entfernung auf der Oberfläche nicht

immer möglich oder wirtschaftlich sinnvoll.

Auf Basis dieser Ergebnisse wurde daher

in den Prüfrichtlinien der GRM ein rück-

standsfreies Ablöseverhalten des Klebe-

bands nach dem Tauchtest gefordert, ohne

dass es zu Veränderungen der zu schützen-

den Oberfläche kommen darf.

Zur Prüfung der Beständigkeit gegenüber

Umwelteinflüssen (UV-Belastung, Tempe-

raturschwankungen und Witterung) wur-

den anodisierte und pulverbeschichte-

te Aluminiumprofile abgeklebt und einem

Klimawechsel- und Schnellbewitterungs-

test unter UV-Belastung nach DIN EN ISO

16474-3 unterworfen. Die Schutzwirkung

von Klebeband und Folie konnte unter an-

derem durch Farb-, Glanz- und Schein-

leitwertmessungen objektiv nachgewiesen

werden. Das Ablöseverhalten der Klebe-

bänder unterschied sich nach der Schnell-

bewitterungsprüfung mit UV-Licht zu Tei-

len drastisch und ist stark abhängig von der

Rezeptur des Klebstoffs. Durch die Einwir-

kung der energiereichen Strahlung kam es

zu einer Zersetzung der Haftklebstoffe, was

zu einem schlechten Ablöseverhalten führ-

te. Hier schnitten Klebebänder auf Basis von

Naturkautschuk-Klebern tendenziell besser

ab. So konnte nach Durchführung des Prüf-

programms das Klebeband Gipso Tape 2969

problemlos bei Gewährleistung einer guten

Schutzwirkung abgezogen werden.

GRM zugelassene Klebebänder zum

Schutz geprüfter Oberflächen

Nach Ablauf des Projekts zeigten erste Kle-

bebänder eine Konformität mit den entwi-

ckelten GRM Prüfbedingungen. Seit Sep-

tember 2016 ist auf der Internetseite der

GRM unter www.

grm-online.de

eine Lis-

te „GRM geprüfter Klebebänder“ veröf-

fentlicht. Das heißt, bei der gütegesicher-

ten Steinfassadenreinigung mit einen sau-

ren oder alkalischen Reinigungsmittel kann

ein geeignetes Klebeband zum Schutz an-

grenzender anodisierter oder beschichteter

Oberflächen ausgewählt werden.

Ablöseverhalten der Klebebänder auf Pulverbeschichtungen (oben) und anodisierten Oberflächen (unten).

Die exponierten Flächen zeigen deutliche Farb- und Glanzänderungen.