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metall an der fassade
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FASSADE 1/2017
Orona ist ein international erfolgreicher
Hersteller von Aufzügen, Fahrtreppen und
Rollsteigen aus dem spanischen Hernani im
Baskenland. Das „Zero“ benannte Gebäude
ist Teil des aus vier Gebäuden bestehenden
Innovationszentrums, in welchen die Fir-
menzentrale, Forschung- und Entwicklung,
Museum und Bibliothek sowie zwei Uni-
versitäten angesiedelt sind. Herausragendes
Merkmal ist das bis zu 16 Meter hohe Zy-
lindersegment von 90 Meter Außendurch-
messer, das um 15° nach Süden geneigt ist.
Infolge dieser Neigung scheint es partiell zu
schweben. Hier öffnet sich ein Zugang vom
Galarreta Technology Park zum zentralen In-
nenhof des „Zero“ mit den Hauseingängen.
Vorbildliche Nachhaltigkeit
Orona stellte das gesamte Gebäudeensem-
ble unter den Gedanken einer „Innovation
City“, die den Anspruch des Unternehmens
optisch und inhaltlich transportiert. Folge-
richtig ist „Zero“ konsequent auf energe-
tische und ökologische Nachhaltigkeit hin
entwickelt worden. Das Dach des „Zero“
dient beispielweise als riesige Kollektorflä-
che, deren Energieernte zur hervorragenden
Energiebilanz des gesamten Hauses bei-
trägt. Dass die angestrebten Standards in
Futuristisches Ensemble
Innovationszentrum in Spanien mit anspruchsvoller Fassadenlösung realisiert
Das Orona Gebäude „Zero“ verbindet ambitionierte Architektur mit den technischen
Herausforderungen eines Null-Energie-Hauses. Besonderes Highlight ist die in Form
einer Structural-Glazing-Fassade umgesetzte Gebäudehülle.
vorbildlicher Weise eingehalten wurden, be-
stätigen die Umwelt-Zertifikate LEED und
BREEAM.
Anspruchsvolle Fassadenlösung
Die Fassade ist essentieller Bestandteil zur
Verwirklichung des anspruchsvollen Kon-
zepts. Die Wahl fiel auf eine Sonderkon-
struktion der Structural Glazing Fassade
Wictec 50 SG von Wicona. Eine Vorausset-
zung war das Vorliegen der entsprechen-
den EPDs. Außerdem ist Orona überzeugt,
das Fassadensystem unterstütze den nach-
haltigen Charakter, die gesamte Projektge-
staltung und die Verpflichtung zur sozialen
Verantwortung des Unternehmens (Cor-
porate Social Responsibility). Angesichts
der ungewöhnlichen Gebäudegeometrie –
ein polygonaler Grundriss, während Wän-
de und Dach ein Dreieck bilden – ermög-
lichte das System einer Vorhangfassade ei-
ne höchstspezifische einheitliche Hülle um
das gesamte Gebäude. So entwickelte Wico-
na eine Sonderkonstruktionen auf Basis des
Systems Wictec 50SG – und zwar so, dass
trapezförmige Rahmen mit 15° Innen- und
Außen-Eckelementen entstanden. Es wur-
de außerdem eine speziell angepasste Ver-
bindung für die verschiedenen Dreieckse-
lemente entwickelt, welche diese in einem
einzigen Punkt zusammenfügen. Die me-
chanischen Elemente des Querträgers be-
finden sich alle auf einer Ebene. Modifi-
zierungen des Fassadensystems Wictec 50
führten zu in die Dreiecksform integrierba-
ren Fensterelementen, die mit höchst de-
zenten motorisierten Öffnungssystemen
versehen wurden. Als Außenansicht der
Vorhangfassade ergibt sich die Anmutung
einer Oberfläche aus unzähligen Pixeln.
Den Eindruck erwecken vollkommen trans-
parente, durchscheinende und blickdichte
Dreieckselemente. Es gibt Glas- bzw. Fens-
terelemente mit Ausblick in die Umgebung,
deren Ausrichtung zur Sonne eine ange-
nehmes und helles Klima im Innenraum
unterstützen. Daneben filtern Segmente,
die mit Hilfe von perforierten Folien semit-
ransparent wirken, das Licht.
Objekttafel
Objekt:
Gebäude „Zero“ des Orona Ideo-
Gebäudekomplexes (Spanien / Hernani)
Architekten:
X. Barrutieta - E. Goikoetxea -
J. delaFuente - S. Pérez
Projektleitung:
LKS Ingeniería
Fassadenentwickler:
Uxama
Aluminium-Glasfassaden:
Wicona (Ulm)
Fertigstellung:
2016
Die Dreieckselemente sind vollkommen
transparent, durchscheinend und blickdicht
und sind entsprechend einem parametrischen
Entwurf platziert.
Die zylindrische Form hat ein 70º offenes,
zum Innenhof führendes Profil, das für eine
vollständig effektive Verbindung sorgt.
Agustín Sagasti (2)