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UNTERNEHMENSNAVI [2017/18]

brauchen Sie!

Grundsätzlich gilt: Die wich-

tigsten Versicherungen sind

solche, die die existenzgefähr-

denden Risiken abdecken. Das

sind zunächst einmal Schadenersatzansprü-

che, denn die gesetzliche Haftung ist unbe-

grenzt. Danach geht es an die Absicherung

von Risiken, die enorm teure Schäden nach

sich ziehen können.DieWahrscheinlichkeit

ist dabei zweitrangig.Wer dann noch Geld

übrig hat, kann auch weniger bedrohliche

Risiken abdecken.

Internet-/Vermögens-

versicherung:

Täglich werden Firmen gehackt. Die

Methoden werden immer dreister. Die

Versicherer feilen deshalb auf Hochtouren

an sogenannten Cyber-Policen. Da neue

Risiken schwierig zu kalkulieren sind, ge-

hen sie recht vorsichtig ran. Anfangs sind

sie deshalb noch recht teuer. Doch das

Preis-Leistungs-Verhältnis wird stetig bes-

ser. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Ange-

bot einzuholen. Mitunter sind Angriffe auf

die eigene IT-Infrastruktur auch über die

Vermögensschaden- beziehungsweise

Vertrauensschadenversicherung gedeckt,

die auch vor unlauteren Mitarbeitern

schützt.

Gebäude-

versicherung:

Das Betriebsgebäude ist oft das wichtigste

Kapital des Handwerksbetriebs. Das sollte

deshalb zumindest vor Schäden durch

Feuer, Blitz, Hagel, Sturm (ab Windstärke

8) und Leitungswasser geschützt werden.

Es ist ratsam, die erweiterte Elementarge-

fahrendeckung mit abzuschließen, denn

dann sind auch Erdbeben, Überschwem-

mung und Erdrutsch gedeckt. Für Rohbau-

ten empfiehlt sich eine gesonderte Feuer-

rohbauversicherung. Für Bauunternehmer

gibt es zudem die Bauleistungsversiche-

rung, damit er vor unvorhergesehenen

Schäden während der Bauzeit geschützt

ist, wie zum Beispiel wilde Zerstörung

durch Vandalismus oder Konstruktions-

und Materialfehler oder ein Hochwasser.

Betriebsinhalts-/

Inventarversicherung:

Das ist sozusagen die Hausratversiche-

rung für das Unternehmen. Sie greift bei

Einbruchdiebstahl, Raub, Feuer, Blitz, Ex-

plosion, Sturm (ab Windstärke 8), Hagel,

Schäden durch Leitungswasser sowie

Vandalismus. Versichert ist das Inventar

bis zur Höhe der Versicherungssumme,

und zwar auf dem gesamten Betriebsge-

lände, auf der Baustelle oder auch am

Montageort – wenn es denn vorschrifts-

mäßig gesichert ist. Tipp: Wer teure Ma-

schinen hat, sollte zusätzlich über den

Abschluss einer Maschinenversicherung

nachdenken.

Kautions-

versicherung:

Vertrauen ist gut, Sicherheiten sind bes-

ser. Eine Alternative zur Bankbürgschaft

bietet die Kautionsversicherung. Sie kann

passgenau auf die Sicherheitserforder-

nisse zugeschnitten werden. Anders als

Avale oder Sicherheitseinbehalte belastet

sie nicht den Kreditrahmen. Auch bereits

bestehende Bankbürgschaften können

so abgelöst werden, um die Kreditlinie zu

schonen.

Private Vorsorge

des Betriebsinhabers:

Der Betrieb kann noch so gut abgesichert sein – das hilft alles nichts, wenn der

Meister krank wird oder aus anderen Gründen plötzlich ausfällt. Damit der Rubel

weiter rollt und die Existenz nicht gefährdet ist, muss frühzeitig vorgesorgt

werden. Der Versicherungsmarkt bietet dazu zahlreiche Angebote an.

Am wichtigsten ist eine umfassende Invaliditätsabsicherung über eine Berufs-

unfähigkeitsversicherung oder zumindest eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung

und Unfallversicherung sowie eine Kranken- und Pflegeversicherung inklusive

Krankentagegeldversicherung. Angehörige und Erben können über eine

Risikolebensversicherung für den Todesfall versorgt werden.

Rita Lansch

Illustration: © Aleksey Telnov,

123RF.com