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Titelstory

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Verlagssonderveröffentlichung

RTS-Magazin 5/2019

fallen gelassen. Der Fallenergie von 12 J in

Klasse 2 und 7 J in Klasse 1 muss die Lamelle

ohne funktionelle Beschädigung standhalten.

Die mit PU-Hartschaum ausgeschäumten

Aluminium-Rollladenstäbe der einbruch-

hemmenden Rollladensysteme von Alukon

erfüllen die höchsten Anforderungen der

Klasse 2. Somit wird bei einem Einbruchver-

such ein Durchstoßen der Rollladenlamellen

praktisch verhindert.

Widerstandsfähigkeit der untersten

Lamelle – Leistungsanforderung

Abschnitt 4.12.6

Die Festigkeit der Schlussleiste ist entschei-

dend für die einbruchhemmenden Eigen-

schaften eines Rollladens. Denn bei einer

Vielzahl von Einbrüchen wird versucht, den

ganz- oder halbgeschlossenen Rollladen

über die Schlussleiste hochzudrücken bzw.

den Behang herauszuziehen. Um dem ent-

gegenzuwirken und die Widerstandsfähig-

keit der untersten Lamelle auf den Prüfstand

zu stellen, wird eine Metallkugel mit einem

Durchmesser von 50 mm aus einer Höhe

von 450 mm auf die Schlussleiste fallen ge-

lassen, während der Behang geöffnet ist. Da-

bei muss die Schlussleiste, um die Klasse 2

zu erfüllen, einer Kraft von 500 N und in der

Klasse 1 einer Kraft von 250 N widerstehen.

Die nach DIN EN 13659 geprüfte Schluss-

leiste der einbruchhemmenden Rollladenlö-

sung von Alukon erfüllt die Anforderungen

der Klasse 2.

Einbau des Abschlusses –

Leistungsanforderung Abschnitt 4.12.7

Um den nach DIN EN 13659 normgerechten

Einbau des Abschlusses sicherzustellen, wer-

den bei der Überprüfung dieser Leistungsan-

forderung die Führungsschienen des Rollla-

dens nach Montageanleitung des Herstellers

eingebaut. Unter Einwirkung einer Horizon-

talkraft von 300 N in Klasse 2 und 150 N in

Klasse 1 müssen diese fest in ihrer Position

und Einbauhalterung verbleiben. Fachge-

recht nach Montageanleitung verbaute Füh-

rungsschienen der verstärkten Rollladensys-

teme von Alukon erfüllen die Prüfkriterien

der Klasse 2.

Möglichkeit der Demontage von außen /

Zugriff auf Einbauvorrichtungen und das

Bediensystem von außen – Leistungs­

anforderung Abschnitte 4.12.8 - 4.12.10

Um als Hersteller einen nach DIN EN 13659

klassifizierten, einbruchhemmenden Rollla-

den am Markt anbieten zu können, dürfen

keine Einbau- oder Bedienteile des Rollla-

dens von außen demontierbar und zugäng-

lich sein. Das bedeutet, dass beispielsweise

die Befestigungsschrauben der Führungs-

schienen von außen nicht sichtbar bzw. nicht

mit einem Schraubendreher lösbar sein dür-

fen. Zudem müssen alle Bedienelemente und

Kabel verdeckt liegend sein. Spezialabde-

ckungen, Sonderschrauben und -nieten, wie

bei den einbruchhemmenden Rollladensys-

temen von Alukon, erschweren die Zugäng-

lichkeit für Gelegenheitstäter zusätzlich.

Bedeutung für Hersteller,

Händler, Verarbeiter und

Endkunden

Die normativen Festlegungen der DIN EN

13659 an sogenannte „verstärkte Produkte“

– also stabilere Rollladen – bieten eine zu-

sätzliche Sicherheit gegen das unerwünschte

Eindringen von Gelegenheitstätern über den

geschlossenen Rollladen und das geschlos-

sene Fenster in den Wohnraum. Da die DIN

eine eigene Produktprüfung durch den Her-

steller vorsieht, stellt dies eine kostengüns-

tigere und schnellere Alternative zur Zer-

tifizierung einbruchhemmender Rollladen

durch unabhängige Prüfinstitute dar. Her-

steller, Händler und Verarbeiter haben nun

die Möglichkeit, neben den RC zertifizier-

ten, einbruchhemmenden Rollladen, kos-

tengünstigere Sicherheitsrollladen mit einer

nachweislich einbruchhemmenden Klassifi-

zierung nach DIN EN 13659 anzubieten. Da-

durch eröffnen sich neueVerkaufsargumente,

attraktive Margen und potenzielle Zusatz-

geschäfte. Alukon bietet seinen Partnern be-

reits seit Anfang 2018 einen normgerechten,

einbruchhemmenden Rollladen als ver-

stärkten Abschluss der nach Norm höchsten

Klasse 2 an. Die sich aus der neuen DIN EN

13659 ergebenden Chancen sollten von allen

Marktteilnehmern der Fenster- und Sonnen-

schutzbranche genutzt werden – unter an-

derem, um den Markt und insbesondere die

Endkunden verstärkt dafür zu sensibilisie-

ren, dass Einbruchhemmung nicht beim ge-

schlossenen Fenster aufhört.

Herbert Thurik

www.alukon.de

Zum Autor:

Herbert Thurik (54) ist seit 2001 bei der Alukon

KG in Konradsreuth tätig und leitet den Bereich

Kundenservice und Qualitätsmanagement. Er ist

unter anderem für das Normen- und Patentwe-

sen sowie die Produktzertifizierung im Unterneh-

men zuständig. Mit seiner langjährigen Berufs-

und Produkterfahrung unterstützt er Kunden

und Planer bei technischen Problemlösungen

und speziellen, normativen Marktanforderungen

der Rollladen- und Sonnenschutzprodukte. Nach

seinem Studium zum Diplom-Wirtschaftsingeni-

eur (FH) war Herbert Thurik leitender Angestellter bei einem Montageunternehmen und

kennt daher auch die Anforderungen auf der Baustelle genau. Somit steht er den Alukon

Partnern auch bei Fragen rund um das Thema Montage unterstützend zur Seite.

Die sich aus der neuen DIN EN 13659 für die Klassifizierung einbruchhemmender Rollladen ergebenden

Chancen sollten von allen Marktteilnehmern der Fenster- und Sonnenschutzbranche genutzt werden.