

Branche
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RTS-Magazin 3/2019
Das Hans-Schwier-Berufskolleg
aus Gelsenkirchen besuchte
am 22. Januar 2019 die Weinor-
Zentrale in Köln. 37 Oberstu-
fenschüler des Bildungsgangs
„Rollladen- und Sonnenschutz-
mechatroniker“ und ihre drei
Lehrer informierten sich über
die aktuelle Technik rund um
Markisen und Co. Auch die
Nachwuchsproblematik in der
Branche kam zur Sprache.
„Bei all der Theorie in der
Schule ist es immer wichtig,
zwischendurch auch mal Praxis
erfahrung bei den Herstellern
zu sammeln. Der Besuch bei
Weinor hat sich in dieser Hin-
sicht wieder voll gelohnt.“ Mit
diesem Resümee verabschiedete
sich Berufsschullehrer Uwe Wie-
selmann nach einem intensiven
Tag beim Hersteller Weinor. Er
und seine beiden Kollegen Su-
sanne Kockert und Andreas Mi-
chel waren zusammen mit ihren
37 Oberschülern nach Köln ge-
kommen, um aus erster Hand
Neuigkeiten in puncto Sonnen-
und Wetterschutztechnik zu er-
fahren.
„Unheimlich aufmerk-
sam und interessiert“
Weinor-Schulungsleiter Joachim
Schreiner präsentierte im Rah-
men des Tagesprogramms neue
Produkte wie die Kassetten-
markise Kubata und das Glas-
Terrassendach Terrazza Pure.
Außerdem führte er durch den
Showroom und zeigte den Teil-
„Wir brauchen Unterstützung“
nehmern die Produktion. Ein
besonderes Augenmerkt lag auf
der Tuchkonfektionierung. Rich-
tig ins Detail ging es dann, als
Joachim Schreiner die Gegen-
zuganlage einer Weinor-Winter-
gartenmarkise erläuterte. „Ins-
gesamt waren die Azubis un-
heimlich aufmerksam und inte-
ressiert, haben viele Fragen ge-
stellt. Das hat richtig Spaß ge-
macht“, freut sich Schreiner.
Nachwuchsproblem
weiter aktuell
Im Gespräch mit Schülern, Leh-
rern und dem Weinor-Schu-
lungsleiter wurde ein weiteres
Mal deutlich, dass die Branche
ein großes Nachwuchsproblem
hat. Zu wenige zeigten Interesse
an dem Beruf des Rollladen-
und Sonnenschutzmechatroni-
kers, so die Berufsschullehrer.
Und viele Flüchtlinge, die inte-
ressiert und engagiert mit der
Ausbildung starten, hätten zum
Teil Sprachprobleme und einen
unsicheren
Aufenthaltsstatus
in Deutschland. Hier müsse es
mehr Klarheit und Unterstüt-
zung seitens des Staates geben.
Auch die Betriebe sollten versu-
chen, hin und wieder zeitliche
Freiräume zu gewähren, z.B. für
Sprachkurse.
Partner in der
Ausbildung
An die Hersteller wiederum ap-
pellierte Andreas Michel, eben-
falls langjährige Lehrkraft am
Hans-Schwier-Berufskolleg, sich
für eine Verbesserung der Aus-
bildungssituation zu engagieren.
„Wir brauchen Unterstützung,
auch von den Herstellern, um
die Qualität der Ausbildung zu
gewährleisten.“ Dieser Support
könne ganz unterschiedlich sein.
Unternehmensbesuche
seien
ein wichtiger Aspekt, aber auch
die Förderung von Events wä-
ren effektive Maßnahmen. Hier
ist Weinor schon seit langer Zeit
aktiv als einer der ältesten För-
derer des Gelsenkirchener Be-
rufskollegs. Schon in den 1980er
Jahren arbeiteten beide eng zu-
sammen. Außerdem unterstützt
der Terrassenexperte einen jähr-
lichen Outdoor-Event, bei dem
professionelle Trainer mit den
angehenden R+S-Mechatroni-
kern Soft Skills wie Teamfähig-
keit oder Entscheidungskompe-
tenz üben.
Diese Eigenschaften kön-
nen die 37 Azubis wohl dem-
nächst unter Beweis stellen. Im
Juni machen sie ihre Abschluss-
prüfung und werden dann vo-
raussichtlich heiß begehrte
Fachkräfte sein, um die sich die
Handwerksbetriebe reißen – ein
beneidenswerter Zustand, der
eigentlich viele junge Menschen
dazu motivieren sollte, diesen
abwechslungsreichen Beruf zu
ergreifen.
www.weinor.deFotos (2): © Weinor
37 Schüler des Hans-Schwier-Berufskollegs in Gelsenkirchen besuchten den Sonnen- und Wetterschutzhersteller in Köln.
V. l.: Die Berufschullehrer Uwe Wieselmann und Susanne Kockert ließen sich von Schulungsleiter Joachim Schreiner
durch den Showroom und die Produktion in Köln führen.