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Markt

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RTS-Magazin 10/2018

Mit rund acht Prozent Umsatzsteigerung

schließt die Schüco Gruppe das Geschäfts-

jahr 2017 erfolgreich ab. Das Unternehmen

profitierte in Deutschland vor allem von der

guten Baukonjunktur. Treiber hierbei war

vor allem der Wohnungsneubau. Doch auch

ein stetig weiterentwickeltes Produktport-

folio, die internationalen Aktivitäten und

neue digitale Lösungen haben zum Erfolg

des Unternehmens beigetragen. Die Inves-

titionssumme lag 2017 bei rund 50 Millio-

nen Euro. Mehr als 10 Millionen Euro davon

flossen in erste Baumaßnahmen zur Stand-

orterweiterung. Das wirtschaftliche Eigen-

kapital der Schüco Gruppe beträgt weiter-

hin über 70 Prozent.

Zahlen und Fakten

Für die Schüco Gruppe arbeiteten im Jah-

resdurchschnitt 2017 insgesamt 4900 Mit-

arbeiter – 150 mehr als im Vorjahr. 3350

Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen

in Deutschland, davon wiederum 2200 in

Ostwestfalen-Lippe. Die Schüco Gruppe

erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 ei-

nen Umsatz von 1,575 Milliarden Euro. Im

Vergleich zu 2016 (1,460 Milliarden Euro) ist

damit eine deutliche Umsatzsteigerung von

rund 8 Prozent zu vermelden.

Metallbau

Auf den Geschäftsbereich Metallbau entfällt

ein Umsatzanteil von 1,320 Milliarden Euro,

so dass dieser Bereich ein Umsatzplus von

6,9 Prozent imVergleich zumVorjahr (1,235

Milliarden Euro) verzeichnen kann. Zwei-

stellig ist dabei der Bereich in den Nieder-

landen, in Italien und Skandinavien, dem

Baltikum, in Tschechien, Polen und Russ-

land gewachsen. China liegt bei diesem

Ranking mit einer Umsatzsteigerung von 45

Prozent an der Spitze. Für Deutschland liegt

der Umsatzanteil mit 490 Millionen Euro 5,1

Prozent überVorjahr.

Der Geschäftsbereich Metallbau hat bei

der Entwicklung und dem Vertrieb seiner

Fenster-, Tür- und Fassadensysteme stets

die Designwünsche der Architekten sowie

eine schnelleVerarbeitung bei leichter Mon-

tage im Blick. Smarte Fenster und Türen

sind hoch automatisiert, werden intelligent

vernetzt und sorgen für maximalen Kom-

fort. Temperatur, Raumluftqualität, Sonnen-

und Blendschutz, Tageslichtversorgung,

Straßenlärm und andere Außengeräusche

sowie Sicherheit sind weitere Faktoren, die

eine gesundheitsorientierte Bauweise und

damit auch die Schüco Produktentwicklung

beeinflussen. Mit seinen designorientierten

Weiter auf Wachstumskurs

neuen Fassaden-, Fenster- und Schiebekon-

struktionen in schmalsten Profilansichts-

breiten sowie mit seinen Smart Building

Lösungen ist der Bereich für die baulichen

Herausforderungen der Zukunft gut aufge-

stellt.

Kunststoff

Auch der Geschäftsbereich Kunststoff ver-

zeichnet ein erfolgreiches Jahr 2017: Mit ei-

nem Umsatz von 260 Millionen Euro meldet

das Tochterunternehmen Schüco Polymer

Technologies KG aus Weißenfels im Ver-

gleich zum Vorjahr (229,5 Millionen Euro)

ein Umsatzplus von 13,3 Prozent. Wachs-

tumstreiber für das Kunststoffgeschäft wa-

ren neben Deutschland mit 8,5 Prozent ins-

besondere auch die BeNeLux-Staaten sowie

Frankreich, Italien, Polen und Russland.

Die Schüco Polymer Technologies KG

entwickelt und vertreibt hauptsächlich

Fenster-, Tür- und Schiebesysteme aus

Kunststoff. Bereits vor Jahren hat der Ge-

schäftsbereich mit verschiedensten Lüf-

tungslösungen ein wichtiges Komfort-

Thema aufgegriffen. Um den Trend nach

bodentiefen Fenstern zu bedienen gehören

seit zwei Jahren auch Absturzsicherungen

für die Kunststoff-Fenster- und Türsysteme

zum Programm. Neueste und für den Ver-

arbeiter zeitsparende Entwicklungen des

Tochterunternehmens sind Fenster-, Tür-

und Hebeschiebetür-Systeme mit schweiß-

barer EPDM-Dichtung. Mit ihrem energie-

effizienten und aufeinander abgestimmten

Produktportfolio sowie ihren Serviceleis-

tungen wird sich die Schüco Polymer Tech-

nologies KG auch weiterhin in einem hart

umkämpften Markt gut behaupten.

Digitale Roadmap

Schüco unterstützt schon seit langem Ar-

chitekten, Planer, Fassadenbauer und

Handwerker mit digitalem Support bei de-

taillierten Entwurfs-, Planungs-, Kalkulati-

ons-, Fertigungs- und Montageprozessen.

Mit den in 2017 neu aufgestellten Bereichen

Schüco Digital und Schüco Fabrication so-

wie der zum 1. Januar 2017 als Start-Up ge-

gründeten Plan.One ccs GmbH hat Schüco

die weitere Digitalisierung der Wertschöp-

fungskette im Bauwesen im Fokus. Das

Ziel lautet, alle Prozesse vom Entwurf und

der Planung eines Bauvorhabens über Fer-

tigung, Montage, Nutzung und Wartung

bis zum Recycling zu vernetzen. Plan.One

agiert hierbei als intelligente, herstellerun-

abhängige Produktsuche für Architekten

und Planer. Ausgestattet mit einer standar-

disierten Datenbank unterstützt das Tool die

Nutzer so dabei, die ihren Anforderungen

entsprechenden Produkte aus dem breiten

Angebot des Marktes herauszufiltern und

übersichtlich zu vergleichen.

Wachstum durch Zukäufe

Mit der Beteiligung an der Sälzer GmbH

aus Marburg und dem Erwerb der Soreg AG

aus Wädenswil in der Schweiz hat Schüco

im Mai 2018 sein Produktportfolio erwei-

tert. Während Schüco und die Sälzer GmbH

den deutlichen Ausbau des Geschäftsfeldes

im Bereich Hochsicherheit anstreben kon-

zentrieren sich Schüco und die Soreg AG

auf den Vertrieb und die Vermarktung von

High-End-Schiebesystemen. Die neuen

Produkte werden auch in München auf der

BAU 2019 vorgestellt. Die Messevorberei-

tungen mit einem neuen Standkonzept sind

in vollem Gange.

Digitale Roadmap

Damit auch die Mitarbeiter aus Metallbau-

fachbetrieben die Herausforderungen der

Digitalisierung meistern können hat Schüco

gemeinsam mit „Digital in NRW“ und der

IHK-Akademie Ostwestfalen den ersten

IHK-Zertifikatslehrgang zur Digitalisie-

rung im Metallbau initiiert. Der erste Kurs

ist im April 2018 gestartet. Neben der bun-

desweiten Etablierung von Weiterbildungs-

angeboten arbeitet Schüco zusätzlich daran,

Andreas Engelhardt ist persönlich haftender

Gesellschafter der Unternehmensgruppe.

Foto: © Schüco