Mehr Effizienz, mehr Flexibilität
„Das japanische Wort Kanban heißt über-
setzt Karte und beinhaltet die systematische
Bestandsführung und Produktionssteue-
rung immer wieder kehrender Teile und
Baugruppen“, erläutert Otto Emde. Jeder
Produktionsbereich in Bad Arolsen verfügt
über Steuerungsboards, mit denen die Rei-
henfolge, die benötigten Materialien, Stück-
zahl und Zeitvorgabe der zu produzierende
Teile und Produkte genau festgelegt wird.
„Über ebensolche Kanbankarten steuert
sich die Fertigung sozusagen selbst“, hebt
der Betriebsleiter hervor. „So sind innerhalb
von nur zwei Tagen die bestellten, oftmals
auch kundenspezifischen Wickler schon zur
Auslieferung auf dem Lkw.“ Das verdeut-
licht, dass mit Lean kürzere Reaktionszeiten
und eine größere Flexibilität einhergehen.
„Mit dem Einzug von Lean ist die ge-
samte Produktion transparenter geworden“,
sagt Otto Emde. Die Resonanz der rund 35
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist sehr
positiv, sie empfinden die Neuerungen klar
als Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.
Bei der Neugestaltung ihrer Arbeitsplätze –
auch unter ergonomischen Gesichtspunk-
ten – waren sie von Anfang an involviert.
Was von ihnen im Zwei-Schicht-Betrieb bei
einem hohen Standardisierung- und Auto-
mationsgrad und damit nach stets gleichen
Qualitätsmaßstäben gefertigt wird, ist nati-
onal wie international stark nachgefragt.
Gefragtes Qualitätsprodukt
Das Hauptabsatzgebiet der Gurtwickler ist
nach wie vor Deutschland, aber die Nach-
frage hat ebenso in anderen Ländern, wie
beispielsweise Osteuropa, stark zugenom-
men. Rund 2500 Kunden – darunter allen
voran große Konfektionäre sowie Fach-
händler – bauen auf die Selve-Wickler. „Wir
bieten Gurt- sowie Schnurwickler in Top-
Qualität und überzeugender Technik zu ei-
nem sehr guten Preis-Leistungs-Verhält-
nis“, betont Udo Pingel, Selve-Produktma-
nager für Rollladentechnik.
„In Zeiten zunehmender Rollladen-Au-
tomation sind Wickler immer noch ein Pro-
dukt mit reichlich Potenzial und Zukunft“,
sagt Udo Pingel. Das vielfältige Wickler-
Programm bleibt ein wesentlicher Grund-
pfeiler des Produktportfolios. Mehr noch:
„Selve gewinnt in diesem Bereich zusätzli-
che Marktanteile und konnte im Jahr 2015
einen Wachstumssprung verzeichnen“, be-
richtet der Produktmanager. Gründe dafür
sieht er in der weiter schrumpfenden Zahl
von Wettbewerbern am Markt sowie in der
stark steigenden Bautätigkeit. Zudem gebe
es auf Jahre hinaus Ersatzbedarf an neuen
Wicklern. Selve sei hierfür mit seinen stän-
digen Weiterentwicklungen und Produkt-
modifikationen bestens aufgestellt.
Gleiches gilt für die Produktion, an der
auch kontinuierlich gearbeitet wird. „Lean
Production sichert unserem Unternehmen,
das auf eine hohe Fertigungstiefe setzt, dau-
erhaften Erfolg sowie eine hohe Leistungs-
und Konkurrenzfähigkeit“, unterstreicht
Geschäftsführer Andreas Böck. Der jetzt
erfolgten Umsetzung in Bad Arolsen ging
bereits vor einigen Jahren die erfolgreiche
Lean-Einführung am Hauptsitz in Lüden-
scheid zuvor. „Mit der damit verbundenen
hohen Kunden- und Prozessorientierung
ist Selve organisatorisch für heutige und
künftige Herausforderungen optimal auf-
gestellt“, sagt Andreas Böck. Im Jahr seines
150-jährigen Bestehens zeigt sich das Un-
ternehmen nicht zuletzt deshalb auch mo-
derner und schlagkräftiger denn je.
www.selve.deMithilfe dieses Fertigungsautomatens werden hier
Mini-Wickler gefertigt, im Anschluss steht dann
die Qualitätsprüfung an.
Nach dem Einlegen einzelner Gehäuseteile über-
nimmt dann der Automat von Station zu Station die
Endmontage dieser aufklappbaren Mini-Wickler.