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Technik

tes Augenmerk zu richten. „Wohngebäude

sind heute tagsüber häufig nicht durchge-

hend bewohnt und Büroarbeitsplätze nicht

durchgängig besetzt. So kann niemand si-

tuationsangepasst in die Beschattung ein-

greifen. Daher ist es wichtig, dass die Be-

schattung bei Bedarf von sich aus aktiv wird.

Sie muss allerdings – aus welchen Grün-

den auch immer – vom Nutzer over-ruled

werden können“, meint Ing. Johann Gerst-

mann.

Ebenso darf die aktivierte Beschat-

tung nicht als einschränkend oder gar stö-

rend wahrgenommen werden. Ing. Johann

Gerstmann: „Die Anforderungen an den

Sonnen- und Blendschutz sind komplex.

Zum einen leistet diese grüne Technolo-

gie einen wesentlichen Beitrag hinsichtlich

Energieeffizienz. Zum anderen sichert sie

den visuellen Komfort, insbesondere bei der

für den Sehapparat sehr herausfordernden

Aufgabe der Bildschirmarbeit bei großen

Glasflächen. Außerdem erwarten sich die

Nutzer einen Sichtkontakt zur Außenwelt,

und zudem soll die Beschattung dem ästhe-

tischen Anspruch des Gebäudes oder Rau-

mes Genüge leisten.“

Um diesem breiten Anforderungsspek­

trum hinsichtlich Energie, Komfort und De-

sign gerecht zu werden, bietet die Sonnen-

schutz-Industrie eine Vielzahl bedarfsge-

rechter Lösungen an. „Für die Energie- und

Wohnbaupolitik sowie für die Gebäudepla-

nung sollte auf Grund der Studie klar sein,

dass weder Glas noch Speichermasse das

Problem der Überwärmung lösen können“,

so Ing. Johann Gerstmann.

Das liebe Geld

Weiter wurden die Gesamtkosten und die

CO

2

-Emissionen von drei Gebäudetypen

(Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus und

Bürogebäude) – basierend auf denVorgaben

der Gebäuderichtlinie – analysiert. Beweg-

liche Beschattung ist bei der RIOPT-Studie

in den Gesamtkosten enthalten und liegt

laut Analyse des Bundesverbandes Son-

nenschutztechnik üblicherweise bei 1,5 bis

2,5 Prozent der Gesamtkosten. Wird zeit-

gemäße Beschattung effektiv eingesetzt, re-

duzieren sich im Gegenzug im LifeCycle die

Gesamtkosten um 2 Prozent, womit auch

allfälligen Kosten für die Nachrüstung und

den Betrieb von mechanischer Kühlung

vorgebaut ist.

Wenn allerdings im geförderten Wohn-

bau die Beschattung nicht Teil der Standard-

ausstattung sein soll, sondern die Über-

wärmung im Wohnbau mittels intensiver,

nicht auf die Bedürfnisse der Nutzer abge-

stimmte Nachtlüftung vermieden werden

soll (siehe Ausstattungskatalog des Landes

OÖ), werden die Lebenszykluskosten durch

das Nachrüsten von Split-Geräten um 2

Prozent steigen. Und damit wird Wohnen

für die Bewohner ganz sicher nicht billiger.

Werden Beschattung und Lüften in der Pla-

nung gänzlich außen vor gelassen und wird

stattdessen eine Klimaanlage in ein Büroge-

bäude eingebaut, erhöhen sich die Lebens-

zykluskosten um 15 Prozent.

Ing. Johann Gerstmann: „Unsere For-

derung, den Sonnenschutz zu fördern, wie

dies der „Österreichische Sachstandsbericht

Klimawandel 2014“ fordert, wird durch die

RIOPT-Studie deutlich untermauert.“

www.bvst.at

Quellen und Links:

• Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel

2014 APCC, Verlag der Österreichischen Akademie

der Wissenschaften, ISBN 978-3-7001-7699-2 OIB-

Richtlinie 6 –Ausgabe 2011

• ÖNORM B 8110-3: Wärmeschutz im Hochbau –

Teil 3: Vermeidung sommerlicher Überwärmung.

Österreichisches Normungsinstitut, Wien 2012.