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LIFT

journal 2/2018

RegelmäßigeWartungundPrüfung reichen

nicht aus. Wer einen Aufzug betreibt, muss

eine sichere Verwendung gewährleisten.

Dazu muss der Betreiber mögliche Gefähr-

dungen frühzeitig erkennen. Nur so kann

er sein Haftungsrisiko einschätzen und

notwendige Modernisierungen frühzeitig

planen.

Aufzüge gehören in Deutschland zu den

überwachungsbedürftigen Anlagen, ob-

wohl sie zu den sicherstenTransportmitteln

zählen. Dennoch wurden mit der Novel-

lierung der Betriebssicherheitsverordnung

(BetrSichV) vor drei Jahren die Anforde-

rungen an die Betreiber noch mal erhöht.

Somuss unter anderem eine Gefährdungs-

beurteilung (GBU) fürAufzüge erstellt wer-

den. Dabei werden dieAbweichungen zum

Stand der Technik ermittelt und mögliche

Gefährdungen aufgezeigt. Das kann durch

eine zugelassene Überwachungsstelle

(ZÜS) wieTÜV oder Dekra ebenso erfolgen

wie durch qualifizierteWartungsunterneh-

men. Dennoch reagieren viele Betreiber mit

Unverständnis, wenn sie von ihrem Auf-

zugunternehmen auf die Notwendigkeit

einer GBU aufmerksam gemacht werden.

Sind denn fachgerechte Wartung und re-

gelmäßige Prüfungen durch die ZÜS nicht

ausreichend, um einen sicheren Betrieb des

Aufzugs sicherzustellen?

Im Einzelfall vielleicht, aber nicht im Sinn

der BetrSichV. Denn diese stellt Aufzug-

betreiber einemArbeitgeber gleich, sofern

er „zu gewerblichen oder wirtschaftlichen

Zwecken eine überwachungsbedürftige

Anlage verwendet“.

Betreiber sind Arbeitgebern

gleichgestellt

Nun ist die Unterscheidung, wer Arbeit-

geber ist und wer nicht, hier nicht ganz

einfach. So ist etwa jeder Aufzugbetreiber

gesetzlich verpflichtet, einenAufzugwärter

beziehungsweise eine beauftragte Person

zu benennen. Dabei könnte man schon

eine Arbeitgeberfunktion unterstellen. Die

Grenze ist schwierig zu ziehen.

Welcher Aufzugbetreiber benötigt also eine

GBU? Zuerst einmal der Arbeitgeber mit

Beschäftigen.Aber auchwenn derArbeitge-

ber keine Beschäftigte hat, aber der Aufzug

vonArbeitnehmern genutzt wird, muss der

Betreiber eine GBU erstellen lassen, etwa

bei Gebäuden mit einer Mischnutzung, in

denen Wohnungen und Geschäftsräume

etc. untergebracht sind. Die BetrSichV geht

sogar noch weiter: Für sie ist jede Vermie-

tung eine wirtschaftliche Nutzung – selbst

wenn nur eine Wohnung in einer Wohnei-

gentümergemeinschaft vermietet wird.

Aber welcher Objektbetreiber muss denn

keine GBU erstellen lassen? Nur der Be-

Regularmaintenance and inspection are

not enough. Thosewhooperate liftsmust

guarantee theyare safe touse. To this end,

operators have to recognise potential

hazards early on. Only in this way can

they assess their liability risk and plan

modernisations in good time.

In Germany, lifts belong to the category of instal-

lations subject to monitoring, although they are

among the safest modes of transport. Neverthe-

less, with the amendment of the Operational

Safety Ordinance (BetrSichV) three years ago,

the demands on operators increased yet again.

Among other things, a hazard evaluation must

be carried out for lifts. Divergences from the

state of the art are determined and potential

hazards identified. This can be performed by an

authorised inspection body like TÜV or Dekra or

a qualifiedmaintenance company. Nevertheless,

many operators react with incomprehension

when their lift company draws their attention

to the need for a hazard evaluation. Surely pro-

fessional maintenance and regular inspections

by authorised inspection bodies are enough to

guarantee safe lift operation?

Operators are equated with employers

Possibly in a single case, but not in the sense

of the BetrSichV. It equates lift operators with

employers provided the former“utilise an instal-

lation subject to monitoring for commercial or

economic purposes.”

Deciding just who is and is not an employer is

not as simple as it appears here. For example,

every lift operator is legally obliged to designate

a lift attendant or authorised person. One could

assume an employer function here. Drawing a

boundary is difficult.

Operational safety for all users

Sowhich lift operators need a hazard evaluation?

In the first place, those with employees. But even

if the ‘employer’has no employees, but the lift is

used by employees, the operator must have a

hazard evaluation carried out, for example, for

buildings with mixed usage, including flats and

business premises, etc. The BetrSichV goes even

further: for it, every lease constitutes commercial

use – even if only one flat is rented in a residential

property owners’ association.

Which property operators do not have to have

any hazard evaluation carried out? Only the op-

erators of lifts entirely for personal use. But as soon

as third parties use the lift, such as visitors in a

multi-family house in a residential property own-

ers’association, a hazard evaluation ismandatory.

Exception for purely personal use

This is why only those properties are exempt

from the hazard evaluation obligation that

are intended exclusively for personal use, for

Sind Gefährdungsbeurteilungen bei Aufzügen Pflicht?

Are hazard evaluations mandatory in lifts?

PERSPEKTIVEN /

PERSPECTIVES

Schindler Deutschland (2)