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Sonnenschutz an der Fassade
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FASSADE 2/2019
flächige Lichtakzente das Gebäude in Sze-
ne setzen. Die zusätzlichen Geschosse er-
weitern die Nutzfläche des Gebäudes auf
über 6000 Quadratmeter. Hauptnutzer ist
das neuseeländische Software-Unterneh-
men Xero, ein Spezialist für cloud-basierte
Unternehmenslösungen. Wo früher Autos
verkauft wurden, arbeiten heute 650 Soft-
wareentwickler in einem attraktiven Ar-
beitsumfeld, zu dem auch die innovative
Fassadenlösung aus Deutschland beiträgt.
Objekttafel
Projektentwickler:
The Wellington Company
(Wellington/Neuseeland)
Architekt:
Inside Projects (Wellington/Neuseeland)
Textilfassade:
EPS Systems (Siegen)
Fassadenbau:
Insol Ltd. (Invercargill/Neuseeland)
Fertigstellung:
2017
Fotos (2):
© Insol Ltd.
Ästhetischer Sonnenschutz
Textilfassade auch gestalterisches Element für Modernisierungsprojekt in Neuseeland
Als eine äußerst gelungene Verbindung von Funktion und Gestaltung präsentiert sich die
750 Quadratmeter große Textilfassade eines kürzlich modernisierten Gebäudes in Wellington
(Neuseeland). Diese dient tagsüber als feststehender Sonnenschutz und setzt das Gebäude
nachts mit farbigem LED-Licht hinter dem hochtransparenten Gewebe in Szene.
Historische Bestandsfassade
Bei dem Bauvorhaben mit einem Investi-
tionsvolumen von rund 30 Millionen New
Zealand Dollar (etwa 17 Millionen Eu-
ro) handelt es sich um das zweigeschos-
sige Manthel Motors Building im Herzen
von Wellington. Markantes Merkmal ist die
denkmalgeschützte Fassade von 1914. Nach
dem Entkernen entstand innerhalb der his-
torischen Fassade ein fünfgeschossiger Bau-
körper, dessen obere Stockwerke kubisch
über die Bestandsfassade hinausragen. Ein
wesentlicher Bestandteil der Gestaltung ist
eine 750 Quadratmeter große Textilfassade
des Spanntuch-Spezialisten EPS Systems.
Die sich über die oberen drei Stockwerke er-
streckende Textillösung verbindet die histo-
rische Bestandsfassade und den neuen Bau-
körper zu einem stimmigen Gesamtkonzept
und leistet als feststehender Sonnenschutz
einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit
des Gebäudes, die nach dem neuseeländi-
schen Bewertungssystem Green Star mit
fünf Sternen als „exzellent“ eingestuft wird.
Hohe Windlasten
Realisiert wurde die Fassadenlösung mit der
Produktlinie Facid 65, einem flexiblen Sys-
tem mit patentierter Spanntechnik für groß-
formatige, zwei- oder dreidimensional an-
gelegte Textilfassaden. Als Aufbau dient eine
Tragkonstruktion aus feuerverzinktem, pul-
verbeschichtetem Stahl, auf der Stoß- und
Abschlussprofile montiert sind. Das Ge-
webe ist ein PVC-beschichtetes Polyester-
Netzgitter im Farbton Metall gehämmert
mit einer Porosität von 28 Prozent. Die Fa-
cid-Planungsingenieure legten die Kons-
truktion so aus, dass die Textilfassade der
hohen Windlast an der Straßenkreuzung –
nur wenige Hundert Meter vom Pazifischen
Ozean entfernt – problemlos Stand hält.
Feststehender Sonnenschutz
Zu den Merkmalen der Lösung zählt der
große Abstand zwischen Gewebe und Au-
ßenwand, der eine besonders hohe Trans-
parenz bewirkt. Als feststehender Son-
nenschutz reduziert die Textilfassade den
Energieaufwand für die Klimatisierung des
Gebäudes, bietet dabei aber eine freie Sicht
nach außen. Die hohe Transparenzwir-
kung wird auch gestalterisch genutzt. Tags-
über tritt die Textilfassade optisch hinter den
Eindruck der historischen Fassade zurück.
Nachts wird sie durch farbige LED-Lich-
ter hervorgehoben, die zwischen Gewebe
und Außenwand installiert sind und durch
Nachts setzen LED-Strahler hinter dem Fassadengewebe das Gebäude mit farbigen
Lichtakzenten in Szene.
Der große Abstand zwischen Baukörper und
Textilfassade bewirkt eine hohe optische
Transparenz.