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Sonnenschutz an der Fassade
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FASSADE 2/2019
Spannungsvolle Kontraste
Mit dem Ziegelmauerwerk, das
durch seine ungleichmäßigen
Oberflächen, seinen Rillen, Vertie-
fungen und unregelmäßigen Kan-
ten eine betont lebendige Textur
aufweist, greift der Neubau das Vo-
kabular des ehemaligen, histori-
schen Gaswerks aus Backstein auf.
Dieses vertraute Bild wird span-
nungsvoll kontrastiert mit den
großformatigen, schräg geschnit-
tenen, weißen Fensterlaibungen,
die deutlich in der zeitgenössi-
schen Architektur verortet sind so-
wie eine konsequente, monochro-
me Farbgestaltung in Weiß. Zur
Gestaltung eines flächigen, mono-
chromen Fassadenlooks in Weiß
wurden senkrecht geführte, außen-
liegende Fassadenmarkisen nahe-
zu flächenbündig mit den Fens-
terelementen in der Laibung inte-
griert und farblich auf die Fassade
und Fensterelemente abgestimmt. Hierzu
wurde das Sonnenschutzmaterial Soltis Per-
form in der Referenz 92-2044 Weiß ausge-
wählt, um die Homogenität des Fassaden-
konzepts zu unterstützen.
Ganz in lichtemWeiß
Innovative Fassadenmarkisen werten Neubau in Tübingen auf
Südöstlich der historischen Altstadt Tübingens wurde mit dem Verwaltungsgebäude der SüdWestStrom
das Ensemble der vorhandenen Gebäude der Stadtwerke Tübingen komplettiert. Der Entwurf von
Steimle Architekten schafft die Verbindung zum umliegenden Areal und erreicht durch die durchgängig
weiße Farbgestaltung auch eine kontrastierende Wirkung. Dies wird durch Fassadenmarkisen
unterstützt, die in ausgefahrenem Zustand den Gebäudekörper in lichtes Weiß tauchen.
Puristischer Look
Durch die Précontraint Technologie des Son-
nenschutzgewebes von Serge Ferrari, bei der
das Material während der Beschichtung von
allen Seiten vorgespannt wird, erhält dieses
eine besondere Dimensionsstabilität und
Planheit. So wurden auch die von den Ar-
chitekten geplanten großformatigen Screens
bis zu einem Format von 4,70 und 2,70 Me-
tern darstellbar, um den puristischen Look
zu untermalen. Die Sonnenschutzanlagen
wurden mit einer ZIP-Führung umgesetzt,
wobei der flächenbündige, verdeckte Einbau
des Markisenkastens im Sturzbereich erfolg-
te und damit eine besondere konstruktive
Lösung erforderte. Eine weitere Sonderent-
wicklung stellte der flächenbündige Einbau
des Sonnenschutzes dar, sodass dieser ei-
ne Einheit bildet mit dem weißen Fenster-
element und dem weißen Paneel des schräg
eingeschnittenen Öffnungsflügels. Alle Son-
nenschutzanlagen sind raumweise
einzeln ansteuerbar, können aber
auch zentral und gekoppelt über
einen Windwächter eingefahren
werden.
Hohe Energieeffizienz
Um eine hohe Energieeffizienz
zu erreichen und ein angeneh-
mes Raumklima bei exponier-
ter Sonneneinstrahlung zu bieten,
fiel die Wahl auf Soltis Perform 92,
das mit einer wirksamen Sonnen-
schutzverglasung kombiniert wird.
So werden bis zu 80 Prozent der
Wärmetransmission über Reflekti-
on und Absorption eliminiert. Ein
weiteres Plus ist die Transparenz
der Behänge. Auch bei den ökolo-
gischen Anforderungen konnte das
Sonnenschutzmaterial von Serge
Ferrari punkten: Die ECO Identity
auf Basis der Norm ISO 14021 lis-
tet hier unter anderem an positiven
Merkmalen den Einsatz REACH-konformer
Materialien, eine Greenguard-Zertifizierung
für hohe Luftqualität und einen positiven
ökologischen Footprint auf.
Objekttafel
Projekt:
Neubau Verwaltungsgebäude
SüdWestStrom (Tübingen)
Bauherr:
Südwestdeutsche Stromhandels
GmbH (Tübingen)
Architekten:
Steimle Architekten BDA (Stuttgart)
Sonnenschutzanlagen:
J. Paul GmbH (Filderstadt-Bonlanden)
Sonnenschutzgewebe:
Serge Ferrari
Fertigstellung:
2018
Fassadengestaltung, die sowohl verbindend,
als auch selbstbewusst auftritt.
Die Precontraint Technologie ermöglichte
großformatige Screens ohne störende Nähte
oder Verstärkungen.
Fotos (2):
© Serge Ferrari/Brigida Gonzalez