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TECHNIK

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Objekte

FASSADE 5/2016

ImWandel der Zeit

Fassade eines ehemaligen Autohauses in Lyon mit Stahlprofilsystemen saniert

Die Citroën-Niederlassung in Lyon war seinerzeit das größte Autohaus der Welt. Nun

wurde das 1932 eröffnete Gebäude saniert und größtenteils einer neuen Nutzung

zugeführt. Neben der Ertüchtigung der Tragstruktur galt das Hauptaugenmerk einem

zeitgemäßen Energiekonzept und dem baulichen Wärmeschutz. Die historischen Fenster-,

Tür- und Torkonstruktionen adaptierten die Architekten mit hochwärmedämmenden

Stahlprofilsystemen von Schüco Stahlsysteme Jansen.

Das monumentale Gebäude in Lyon war

das letzte einer Serie von ungefähr 20 Neu-

bauten, die André Citroën binnen weniger

Jahre von seinem Chefarchitekten Maurice

Jacques Ravazé hatte errichten lassen. Al-

les in allem sah der Originalentwurf rund

6000 Quadratmeter Fenster- und Festver-

glasungen, Tür- und Torkonstruktionen vor.

1992 wurde das Gebäude unter Denkmal-

schutz gestellt. Die baulichen Strukturen

einschließlich der innenliegenden Ram-

pen beizubehalten, war unabdingbare Vor-

aussetzung für die nunmehr abgeschlosse-

ne Revitalisierung, die eine Umnutzung des

Gebäudes in Geschäfts- und Büroflächen

inkludierte. Zwei Architekturbüros – SUD

Architectes und ALEP Architects

– teilten sich die Aufgabe, den

Charme des Art-Deco-Gebäu-

des in die heutige Zeit zu trans-

ferieren und trotzdem zeitgemäße

Baustandards zu gewährleisten.

Sanierung unter

Berücksichtigung des

Denkmalschutzes

Um das Ergebnis vorwegzuneh-

men: New Deal, wie das Gebäu-

de von seinen neuen Eigentümern

getauft wurde, ist nach dem fran-

zösischen Baustandard BREEAM

zertifiziert. Die im ursprüngli-

chen Entwurf angelegten und spä-

ter zugebauten Lichthöfe wurden

freigelegt; sie erhöhen die Tages-

lichtausbeute und helfen so, Ener-

gie zu sparen.

Die Sanierung der Fenster und

Festverglasungen erforderte eine

enge Abstimmung mit der Denk-

malbehörde. Für jedes einzelne

Bauteil wägten die Parteien ihre

Interessen aufs Neue ab. So wur-

de beispielsweise die 18 Meter hohe Festver-

glasung des großen Foyers einschließlich der

integrierten automatischen Schiebetüre res-

tauriert. Bei der Verglasung der Treppenhäu-

ser bestand der Kompromiss darin, dass in

die Originalkonstruktion des Bestands öffen-

bare Flügel aus Janisol Arte eingepasst wur-

den.

Stahlprofile wahren das Aussehen

historischer Konstruktionen

Die Schaufenster des Erdgeschosses wur-

den mit dem hochwärmedämmenden

StahlprofilsystemVISS HI rekonstruiert. Für

die darüber liegenden, zur Zeit der Erbau-

ung als feingliedrige Industrieverglasung

hergestellten Fenster und Festverglasun-

gen wählten die Architekten das Stahlpro-

filsystem Janisol Arte. Die in ihrer Ansicht

äußerst schmalen Profile wahren das Aus-

sehen historischer Konstruktionen und er-

füllen gleichzeitig heutige bauphysikalische

Anforderungen. Allerdings wurde die Rei-

henfolge der Scheiben innerhalb der hori-

zontalen Fensterbänder „umgedreht“. Wa-

ren früher die satinierten Scheiben unten

und die klaren darüber angeordnet, was ei-

nen gewissen Sichtschutz bot, so verlaufen

nun die klaren Scheiben unten und die sa-

tinierten darüber: heute fungieren sie als

Sonnenschutz.

Objekttafel

Bauherr:

Groupe 6e Sens Immobilier (Lyon/Frankreich)

Planung und Realisation:

SUD Architectes | ALEP Architectes

Systemlieferant:

Jansen AG (Oberriet/Schweiz)

Fertigstellung Sanierung:

2016

Die 18 Meter hohe Festverglasung mit

integrierter automatischer Schiebetüre

besteht aus restaurierten Stahlprofilen.

Fünf Treppenhäuser in Ecktürmen sicherten

die fußläufige Erschließung.

Descasystem

Guillaume Perret