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interlift aktuell /

interlift news

S

eit vielen Jahren arbeiten die LM

Liftmaterial GmbH und die Hans

Jungblut GmbH & Co. KG als Ihr

Lieferant für Sicherheitskomponenten er-

folgreich zusammen.Mit der Zielsetzung

eine Lösung zu entwickeln, die basierend

auf dem mechanischen Zusammenspiel

zwischen Geschwindigkeitsbegrenzer

und Fangvorrichtung auch die elektro-

nischen und elektrischen Anforderun-

gen der DIN EN 81-1/2:1998+A3:2009

zum Schutz gegen unbeabsichtigten

Fahrkorbbewegungen bei offenenTüren

erfüllt, starteten die Spezialisten beider

Unternehmen bereits vor zweieinhalb

Jahren dieses umfangreiche Entwick-

lungsprojekt.

Bereits in der Startphase gelang es dem

Team für die Entwicklung und Umset-

zung der PESSRAL Anforderungen den

Experten für Steuerungssysteme, die

NewLift GmbH als weiteren Partner mit

in dieses Projekt einzubinden.

Oberste Prämisse für das Expertentrio

war es eine Lösung zu entwickeln, bei

der der Geschwindigkeitsbegrenzer be-

liebigmit Fangvorrichtungen kombiniert

werden kann und auch das Bindeglied,

die elektrisch programmierbare Auswer-

teeinheit, die Wahl der einzusetzenden

Steuerung nicht einschränkt.

Nachdem im Frühjahr dieses Jahres die

Entwicklung erfolgreich abgeschlossen

wurde, bietet dieArbeitsgemeinschaft seit

August demMarkt ein höchst durchdach-

tes und extrem leistungsstarkes Produkt

an. Die Baumusterprüfbescheinigungen

liegen vor. Die Schutzeinrichtung wurde

beim europäischen Patentamt angemel-

det. Der Vertrieb und der Support des

Gesamtsystems werden exklusiv vom

Jungblut-Team geleistet.

Das System setzt sich aus den folgenden

Hauptkomponenten zusammen:

Die Aktorik

(Bild 1 und 2)

Basierend exklusiv auf der Baureihe der

neuen Geschwindigkeitsbegrenzer HJ

200 SBO/U, HJ 250 SBU oder HJ 300 SBU

(Einsatz für Nenngeschwindigkeit von

v=0,15m/s bis v=3,00m/s) bildet die An-

baukomponente „Absinkverhinderung“

die Aktorik zum frühzeitigen Aktivieren

der Fangvorrichtung. Die Absinkverhin-

derung besteht aus einem permanent

bestromten Hubmagnet, der während

der Fahrt angezogen ist und bei Erreichen

der Haltestelle abfällt. Hierbei wird ein

Sicherheitsschalter geöffnet und der Si-

cherheitskreis der Anlage unterbrochen.

BeimAbfallen derMagnetspule steht der

Magnetbolzen an der Pendelrollenseite

des Fangpendels an und schiebt sich bei

weiterer Drehung des Rades so unter

das Pendel, dass dieses blockiert. Bei

Einbindung der Absinkverhinderung

in das hier beschriebene Gesamtsystem

ist es allerdings nicht mehr vorgesehen,

dass der Hubmagnet in der Haltestelle

bei offenen Türen abgefallen ist, ein un-

nötiges Fehlauslösen durch schwere und/

oder ruckartige Beladung kann somit

vermieden werden. Das Auslösen des

Pendels bei Übergeschwindigkeit bleibt

von dieser Einrichtung unberührt.

Die Sensorik

(Bild 3)

Mittels eines redundanten Magnetfeld-

sensors am Geschwindigkeitsbegren-

zer wird die Geschwindigkeit und die

Beschleunigung zur Feststellung der

unbeabsichtigten Fahrkorbbewegung bei

offenenTüren erfasst. Bei diesemSystem

erkennen zwei komplett unabhängig

voneinander arbeitende Sensoreinheiten

über einen an der Nabe des Geschwin-

digkeitsbegrenzer-Rades montierten

Magnetring die Drehbewegung des

Rades und geben diese Informationen

an die Auswerteeinheit weiter. Dank der

hohen Auflösung kann die Sensorik auch

als Schachtkopierung verwendet werden.

Hohe Beschleunigungen z.B. aufgrund

eines Triebwerkswellenbruchs werden

über die Sensorik erfasst und auch die

Einfahrgeschwindigkeit und die Nach-

regulierungsgeschwindigkeit kann bei

geöffneten Fahrkorb- und/ oder Schacht-

türen hiermit überwacht werden.

Die Auswerteeinheit

(Bild 4)

Die Auswerteeinheit SA3-S ist eine

programmierbare elektronische Box, die

als Bindeglied zwischen Geschwindig-

keitsbegrenzer und Steuerung dient. Sie

wertet die Geschwindigkeitsinformatio-

nen der Gebersignale sowie die Fahrtzu-

standsinformationen aus der Steuerung

aus und steuert die Absinkverhinderung

am Begrenzer an. In Übereinstimmung

mit der DIN EN 81-1/2: 1998+A3:2009

gewährleistet das System für die Zu-

standsüberwachung und Nachbildung

der Überwachung der Schließstellung

Hans Jungblut GmbH & Co. KG

Sicherheit hoch 3! Kombinierte Kompetenz zur Erfüllung

der Anforderungen der „EN 81-A3“

Safety first! Combined expertise to meet the requirements of “EN 81-A3”

undVerriegelung der Schacht- und Fahr-

korbtüre das Schutzniveau SIL-Level 3.

Die Box wird mit einer Spannung von 24

VDC versorgt.

Über eine zweistellige 7-Segment An-

zeige werden im Display der Box die

wichtigsten Betriebszustände überTüren,

dieTürzone, das Ein- und Ausfahren, das

Nachholen, sowie über die wichtigsten

Ein- und Ausgänge angezeigt. Im Falle

eines Fehlers wechselt das Display in den

Fehlermodus und zeigt über einen 2-stel-

ligen Code den Fehler an, z.B. „Einfahr-

geschwindigkeit mit offenen Türen zu

hoch“, „Fahrkorb bewegt sich bei offenem

Sicherheitskreis“. Der Pegel im Sicher-

heitskreis ist in der Standardausführung

230V/50Hz.Weitere Spannungen sind auf

Anfrage möglich.

Die Verkabelung

(Bild 6)

Mit dem Ziel dem Kunden den Aufwand

der Verdrahtungsleistung zu ersparen,

wird das Gesamtsystem vorverkabelt

ausgeliefert. Im Idealfall wird die SA3-S

Box so installiert, dass das Display direkt

abgelesen werden kann. Sollte dies nicht

möglich sein, so kann dies durch ein

zusätzliches externes Displaymodul um-

gesetzt werden. Der Geschwindigkeits-

begrenzer wird vorkonfektioniert mit

einem 3m langen Kabel, verbunden mit

einem Industriestecker, geliefert. Sollte

die Entfernung 3m nicht ausreichend

sein, wird über ein Verlängerungskabel

der Abstand bis auf 100m vergrößert.

Für denAnschluss „Box-Steuerung“ wird

ebenfalls ein Anschlussstecker mit einem

maximal 100m langen Kabel (mit freien

Drahtenden) geliefert.

Fazit

Mit der Entwicklung der „Schutzeinrich-

tung A3“ ist es demExpertentrio LMLift-

material,NewLift und Jungblut gelungen,

demMarkt eine flexible Lösung anzubie-

ten, die weit über das Schutzniveau der

DINEN 81-1/2: 1998+A3:2009 hinausgeht,

da das System insbesondere auch Treib-

fähigkeitsverluste berücksichtigt.Mittels

umfangreicher Diagnosemöglichkeiten

erkennt der Betreiber schnell und zu-

verlässig System- und Fehlerzustände.

Kurze maximale Ansprechzeiten der

Geschwindigkeitsbegrenzer und eine

schnelle Systemreaktionszeit sichern

zudem kurze Anhaltewege und schaffen

Puffer in der Anhalteweg-Berechnung.

Aufgrund der hohen Auflösung der ein-

gesetzten Sensorik kann dieses System

auch als Inkrementale Schachtkopierung

dem Betreiber zusätzlichen Kosten- und

Montageaufwand ersparen. Da wir das

System verkabelt liefern, ersparen wir

unseren Kunden einen erheblichen

Verdrahtungsaufwand und reduzieren

zeitraubende Fehlersuche aufgrund von

Verdrahtungsfehlern.

Hans Jungblut GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. Dirk Grunau

www.en81A3.de

Halle 7, Stand 7150

L

M Lift Material GmbH and Hans Jung-

blut GmbH & Co. KG as its supplier

for safety components have been

cooperating successfully for many years.

Two-and-a-half years ago the specialists

of both companies launched a compre-

hensive development project. The objec-

tive was to develop a solution that also

met the electronic and electrical require-

ments of DIN EN 81-1/2:1998+A3:2009

for protection against unintentional cabin

movements with open doors, based on the

mechanical interplay between overspeed

governor and catch device.

Already in the starting phase the team

for the development and implementation

of PESSRAL requirements succeeded in

integrating the experts for control systems,

NewLift GmbH, as another partner in this

project.

The first premise for the expert trio was to

develop a solution where the overspeed

governor could be combined in any way

with catch devices and the connecting

element, the electrically programmable

evaluation unit, did not restrict the selection

of the control to be used.

Since completing development in spring of

this year, the working group has since Au-

gust been marketing a very well-conceived

and extremely efficient product. The regis-

tered design certificates are available. The

protective device has been registered at

the European Patent Office. The Jungblut

team is exclusively responsible for the sale

and support of the overall system.

The system is composed of the following

main components:

Actuator technology

(figures 1 and 2)

Based exclusively on the series of the new

overspeed governors HJ 200 SBO/U, HJ

250 SBU or HJ 300 SBU (use for nominal

speeds of v=0.15m/s to v=3.00m/s) the

“lowering stop” attachments constitute the

actuator technology for early activation of

the catch device. The lowering stop con-

sists of a solenoid with a permanent power

supply, which during the trip is applied

and on reaching the stop released. This

opens a safety switch and the system’s

safety circuit is broken. Upon release of the

solenoid, the magnetic bolt on the pendu-

lum roller side of the arresting pendulum

extends and protrudes further with each

additional revolution of the wheel beneath

the pendulum so that the latter is blocked.

However, in integrating the lowering stop

in the overall system described here the

intention is that the solenoid is no longer

released in the stop when the doors are

open; unnecessary incorrect triggering as

a result of heavy and/or jolting loading can

as a result be avoided. This does not affect

triggering of the pendulum in the case of

overspeed.

Sensor technology

(Figure 3)

By means of a redundant magnetic field

sensor on the overspeed governor, speed

and acceleration are recorded to determine

unintentional cabin movement when the

doors are open. In this system two sensor

units working completely independently of

each other recognise the wheel’s revolu-

tions via a magnetic ring fitted on the hub

of the overspeed governor wheel and pass

this information on to the evaluating unit.

Thanks to the high resolution, the sensor

technology can also be used for shaft

copying. High acceleration, e.g. due to an

engine shaft fracture, is recorded by the

sensor technology and the entrance speed

and adjustment speed can be monitored

by it when the cabin and/or shaft doors

are open.

Evaluation unit

(Figure 4)

The SA3-S evaluation unit is a program-

mable electronic box, which serves as

connection between the overspeed gov-

ernor and control. It evaluates the speed

information of the encoder signals and

travel status information from the control

and manages the lowering stop on the

governor. In compliance with DIN EN 81-

1/2: 1998+A3:2009, the system for status

monitoring and reproduction of the moni-

toring of the closure position and locking

of the shaft and cabin doors guarantees

the protection level SIL level 3. The box is

provided with 24 VDC voltage.

The most important operating conditions

of the doors, door zone, entry and exit,

adjustment and the most important in- and

outputs are shown via a seven-segment

display in the box. In the event of an error,

the display switches to error mode and

indicates the fault with a two-figure code,

e.g. “Entry speed with open doors too

high”, “Cabin moving while safety circuit

open“. The level in the safety circuit is the

standard design 230V/50Hz. Other volt-

ages are available on request.

Cabling

(Figure 6)

The overall system is supplied ready cabled

in order to spare the customer the trouble

of wiring. Ideally, the SA3-S box is installed

in a way that permits the display to be

read directly. If this is not possible, this

can be realised by an additional external

display module. The overspeed governor

is delivered preconfigured with a 3 m ca-

ble, connected to an industrial plug. If the

3 m distance is insufficient, the distance

is increased up to 100 m by an extension

cable. A plug with a cable of a maximum

length of 100 m (with free wire ends) is

likewise supplied for the “box control”

connection.

Conclusion

The expert trio LM Liftmaterial, NewLift

and Jungblut have succeeded in providing

the market with a flexible solution with the

development of the “protective installation

A3”, which goes far beyond the protection

level of DIN EN 81-1/2: 1998+A3:2009,

since the system also makes allowance for

traction losses. The operator recognises

system and fault conditions quickly and

reliably by means of extensive diagnosis

options. Furthermore, short maximum re-

sponses times of the overspeed governor

and a fast system reaction time ensure

short stopping distances and create a

buffer in stopping distance calculation.

Due to the high resolution of the sensor

technology used, this system can also save

the operator additional cost and installation

expense for incremental shaft copying.

Since we deliver the system cabled, we

save our customers considerable wiring

effort and reduce time-consuming error

searches due to wiring errors.

Hans Jungblut GmbH & Co. KG

Dipl.-Ing. Dirk Grunau

www.en81A3.de

Hall , Stand 7150

Bild 1 /

Figure 1

Bild 3 /

Figure 3

Bild 5 /

Figure 5

Bild 4 /

Figure 4

Bild 2 /

Figure 2

Bild 6 /

Figure 6

Hans Jungblut GmbH & Co.KG (6)