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glas+rahmen

10.18

technik

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technik

fassade

Nur geklebt

Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben das Bauunternehmen

Ed. Züblin AG und die Kömmerling Chemische Fabrik GmbH mit

moderner Klebtechnologie Photovoltaikmodule ohne zusätzliche

mechanische Sicherung in eine Fassade integriert.

ab 2020 sollen alle neubauten

in den Mitglieds-

staaten der Europäischen Union so viel Energie erzeu-

gen, wie sie verbrauchen. Um die strengen EU-Richtli-

nien umzusetzen, sind Photovoltaikanlagen gefragt, da

sie gebäudenah erneuerbare Energie erzeugen und dabei

emissions-, lärm- und wartungsarm sind. Der Nachteil

bisheriger sogenannter Building Integrated Photovol-

taics (BiPV): Die Standardisierung der Elemente macht

eine individuelle Fassadengestaltung schwierig. Zudem

wirken Rahmen und mechanische Befestigungen her-

kömmlicher Module optisch störend. Aber es sind auch

ästhetisch ansprechende, maßgeschneiderte Lösungen

möglich: Am Züblin Gebäude Z3 in Stuttgart konnte

2017 imRahmen des EU-geförderten Forschungsprojek-

tes „Construct PV“ eine geklebte Photovoltaik-Fassade

mit Siebdruckmuster realisiert werden. Dank eines spe-

ziellen, lastabtragenden Klebstoffs von Kömmerling fü-

gen sich die Elemente ganz ohne mechanische Zusatz-

sicherung harmonisch in die Architektur ein. Die In-

stallation der Photovoltaik-Module an der Südfassade

des Z3 war der Höhepunkt des Projekts „Construct PV“,

das bereits 2013 initiiert, und von der Ed. Züblin AG ko-

ordiniert wurde. Ziel war es, beispielhafte Anwendun-

gen effizienter und kostengünstiger gebäudeintegrierter

Photovoltaik für opake Flächen in der Gebäudehülle zu

entwickeln. Das niederländische Architekturbüro UN-

Studio entwarf dazu zunächst eine Musterfassade, mit

bereits bestehenden Möglichkeiten der Gebäudeinteg-

ration. Eine der gezeigten Fassadentypen stellte die vor-

gehängte hinterlüftete Fassade dar – wie die des Büroge-

bäudes Z3 auf dem Züblin-Campus in Stuttgart.

Keine zusätzlichen Befestigungen

Das Z3 wurde 2012 nach Plänen von MHM architects

aus Wien fertiggestellt. Als Niedrigstenergie-Gebäude

ist es mit einemDGNB-Zertifikat in Gold ausgezeichnet.

Charakteristisch für den Bau sind die vor- und zurück-

springenden 18 Meter hohen Lisenen aus brettschicht-

verleimtem, unbehandeltem Lärchenholz, die zur Ver-

schattung beitragen. Sie stehen im Kontrast zu dazwi-

schen liegenden, dunkel wirkenden Fassadenstreifen,

bei denen sich Fenster und graphitgraue Glasbrüstun-

gen abwechseln. Die Brüstungen aus ESG-Scheiben wur-

den nach dem Structural-Glazing-Prinzip lastabtragend

geklebt. Im Rahmen von Construct PV wurden sie auf

der Südfassade gegen Glas-Glas-Photovoltaik-Module

ausgetauscht – ebenfalls ganz ohne zusätzliche mecha-

nische Befestigung.

r.: Das Züblin-Büroge-

bäude Z3 wurde 2012

nach Plänen von MHM

architects aus Wien

fertiggestellt. Seit 2017

werden an der Süd­

fassade lastabtragende

Verklebungen von

PV-Modulen getestet.

l.: Um die siebbedruck-

ten PV-Module nur über

eine Verklebung ohne

zusätzliche mechanische

Befestigung über

acht Metern Einbauhöhe

montieren zu dürfen,

war eine Zustimmung

im Einzelfall notwendig.

Kömmerling unter­

stützte beim Genehmi-

gungsverfahren.

Fotos: © Ed. Züblin AG

Informative Berichte

aus der Praxis finden

Sie auch auf

www.glas-rahmen.de