glas+rahmen
04.18
technik
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technik
glasanwendungen
übernommen, die Produktnorm für Mehrscheiben-Isolier-
glas, die im Entwurf vorliegt. Zu unserem Bedauern hat der
europäische Normenausschuss dabei aber weniger strenge
Beurteilungsmaßstäbe vorgesehen (unter anderem wurde
der Betrachtungsabstand von einem auf drei Meter geän-
dert). Das ist der Grund dafür, warum wir derzeit an einer
neuen Richtlinie arbeiten, mit gegenüber der Norm wieder
strengeren Kriterien. Eine Norm stellt also nicht unbedingt
einen besseren Beurteilungsmaßstab dar als eine Richtli-
nie! Die Neuauflage der Richtlinie planen unsere Verbände
in den nächsten Monaten herauszubringen.
Richtlinie beschreibt den Standardfall
Bei Gerichtsstreitigkeiten wird die Richtlinie häufig her-
angezogen. Ein großer Teil von Streitigkeiten über Män-
gel landet aber auch, weil eine außergerichtliche Einigung
gefunden werden konnte, erst gar nicht vor Gericht. Auch
dazu kann die Richtlinie einen wertvollen Beitrag leisten.
Wenn es dann doch zu einem Prozess kommt, kann es na-
türlich – wenn sie nicht ausdrücklich vereinbart wurde –
auch passieren, dass das Gericht sie im jeweiligen Einzelfall
nicht für anwendbar hält, sich also zum Beispiel bei Beur-
teilungsmaßstäben und -bedingungen nicht an der Richt-
linie, sondern an der konkreten Raumnutzung orientiert.
Der Lieferant schuldet nach BGB imAllgemeinen ein man-
gelfreies Produkt. Streit entzündet sich an der Frage, was
als Mangel einzustufen ist und was nicht. Die Richtlinie
kann hier wertvolle grundsätzliche Orientierung bieten.
Natürlich ist es auch möglich, höhere Qualitätsansprüche
zu vereinbaren, als sie in der Richtlinie beschrieben sind.
Dann müssen sich die Vertragspartner die Mühe machen,
diese zu formulieren und zu verhandeln. Und in der Regel
wird der Lieferant die höhere Qualität zu recht auch be-
zahlt haben wollen. Aufgabe einer solchen Branchenricht-
linie ist es, den „Standardfall“ zu beschreiben. Damit trägt
die „Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von
Glas für das Bauwesen“ wesentlich zur Rechtssicherheit bei.
www.glas-ist-gut.deStefan Kieckhöfel,
Hauptgeschäftsführer
des Bundesinnungs
verbandes des Glaser-
handwerks (BIV).
Jochen Grönegräs,
Hauptgeschäftsführer
des Bundesverbandes
Flachglas (BF) mit Sitz
in Troisdorf.
die autoren
Foto: © BIV
Foto: © BF
NACHSCHLAGEWERK FÜR THEORIE UND PRAXIS
NEUAUFLAGE DES SANCO GLASBUCHS
Das neue, umfänglich überarbeitete Sanco Glasbuch ist da. Es weist
inhaltlich eine deutliche technische Ausrichtung auf und ist bereits
die 6. Auflage der seit 1992 bestehenden Reihe der technischen Li-
teratur der Sanco Gruppe. Die Gesamtauflage liegt bisher bei über
40.000 Exemplaren. Neben der deutschen Ausgabe gibt es Überset-
zungen in englischer, polnischer, dänischer und russischer Sprache.
Das Nachschlagewerk besteht aus sieben Kapiteln. So umfasst das Ka-
pitel „Der Baustoff Glas“ die physikalischen und chemischen Eigen-
schaf-
ten von Flachglas, die Beschreibung
der Basisgläser, der Sicherheits-
gläser, der Beschichtungsverfah-
ren und den Weg zum Isolier-
glas. Der Bereich „Bauphysikali-
sche Grundlagen“ bearbeitet die
Themen Wärme, Feuchte und Kli-
ma, Sonne und Licht, Schall und
energiesparendes Bauen. Die „An-
wendungstechnik“ behandelt die
Glasdimensionierung in der An-
wendung (DIN 18008), passive
und aktive Sicherheit mit Glas und
Brandschutzglas. Spezielle „Glas-
anwendungen“ werden am Bei-
spiel des Sanco Produktportfolios
aufgegriffen. Das reicht von den Isolierglas-Klassikern in
der jeweils aktuellen Form über Einbauten im Scheibenzwischenraum
bis hin zu Dekorgläsern, bearbeiteten Gläsern, z. B. im Druckverfah-
ren, und Konstruktivem Glasbau. In einem Kapitel werden Interieur-
Produkte und Spezialgläser aufgeführt. Ein durchgängiges Farbregis-
ter und ein umfangreiches Stichwortverzeichnis machen die Handha-
bung einfach. Das Glasbuch ist bei Sanco Lizenznehmern gegen eine
Schutzgebühr erhältlich und auch unter
www.sanco.deverfügbar.
– Transportgestelle
– Lager-/Transportwagen
– Lagerregalsysteme
– Glastransportaufbauten
Am Langenberg 21
37697 Lauenförde-Meinbrexen
Kontakt:
Tel. 0 52 73 / 88 68 8
Fax 0 52 73 / 76 55
info@goebel-transportsysteme.deFahrzeugbau -Transportsysteme
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