glas+rahmen
03.18
technik
menspiel aller Beteiligten nur auf Basis ei-
ner guten Datengrundlage. Die übergeord-
nete Software übernimmt somit in diesem
Netzwerk die Funktion einer übergeordne-
ten Steuerzentrale. Mit der Software werden
eingehende Kundenaufträge erfasst, bear-
beitet und sämtliche Maschinendaten koor-
diniert. Das bedeutet, dass auch Bestellvor-
gänge, Wartungs- oder Störmeldungen der
Maschinen über die zentrale Steuersoftware
verwaltet und abgewickelt werden. Um eine
perfekte Auslastung in der Fertigung zu er-
reichen, wird natürlich auch eine intelligente
und flexible Zuteilung der Aufträge und Po-
sitionen durch die Software vorgenommen
und nicht zuletzt die Lagerung und Logis-
tik organisiert. In der Smart Factory muss
die Software bezüglich der Vernetzung daher
über nahezu unerschöpfliche digitale Ver-
zahnungsvarianten verfügen. In der zuneh-
mend digitalisierten und automatisierten
Produktion ist die papierarme bzw. papier-
lose Fertigung bereits heute selbstverständ-
lich. Nur ein Beispiel: An jedemArbeitsplatz
werden über Monitore alle nötigen Produk-
tionsdaten zur Verfügung gestellt. Jederzeit
und überall sind Statusmeldungen abrufbar.
Der gesamte Prozess wird somit vom ersten
bis zum letzten Moment gläsern. Dadurch
werden mehr Qualitätskontrollen möglich.
Von der Automatisierung zur
Digitalisierung
Ein Beispiel für den Wandel, der sich bereits
in vielen Fertigungen vollzieht, ist die zu-
nehmende Automatisierung, die im über-
tragenen Sinne als Schritt in Richtung In-
dustrie 4.0 gesehen werden kann. So findet
in der Glasverarbeitung mehr und mehr La-
sertechnik Einzug. Die modernen Laser-
bearbeitungscenter bieten oftmals die Vor-
aussetzungen zur Einbindung in eine digi-
talisierte Produktion. Praktisch jede Grafik,
jedes Design, jedes Bild oder auch jedes Fo-
to lassen sich lasertechnisch auf Scheiben
bringen. Die gleichen Laser können darü-
ber hinaus auch Bohr- und Schneidvorgän-
ge durchführen oder Randentschichtungs-
arbeiten vornehmen. Durch die permanen-
te Weiterentwicklung der Strahlquellen und
verbesserter Softwareprogramme wurden
in den vergangenen Jahren die Verarbei-
tungsgeschwindigkeit zunehmend erhöht
und auch der häufig diskutierte hohe Strom-
verbrauch relativiert. Die Automatisierung
macht es möglich, dass moderne Maschinen
wie Laser oder Fertigungsroboter praktisch
rund um die Uhr und auch an den Wochen-
enden arbeiten können. Dadurch ändern
sich zwangsläufig auch die Anforderungen
an die Beschäftigten. Mehr und mehr sind
selbst in der Produktion Spezialisten ge-
fragt.
Unterstützung durch die Politik
Auch die Glasbranche steht noch am An-
fang der vernetzten Welt von Industrie
4.0. Zum Glück lässt die Politik die Unter-
nehmen dabei nicht im Regen stehen, wie
Prof. Dr. Detlef Zühlke, Vorstandvorsitzen-
der der Technologie-Initiative SmartFacto-
ry KL e.V., betont: „Durch permanente Auf-
klärung werden den Firmen immer wieder
die gewaltigen Chancen aufgezeigt, die sich
durch die Digitalisierung ergeben. Insbeson-
dere der für Deutschland so wichtige Mittel-
stand braucht und erhält hier eine Hilfestel-
lung.“ Anfang 2016 wurden die ersten Mit-
telstand-4.0-Kompetenzzentren gegründet.
Ihre Aufgabe ist es, kleine und mittlere Un-
ternehmen bei der Umsetzung von Ideen aus
den Bereichen Industrie 4.0 und Digitalisie-
rung zu unterstützen. Viele Aussteller der
glasstec 2018 in Düsseldorf greifen das The-
ma Glasindustrie 4.0 auf und präsentieren
den Besuchern ihre Lösungsansätze.
matthias fischer
Der Autor ist freier Fachjournalist und
Fachbuchautor.
Vom 23. – 26. Oktober findet in Düsseldorf
die glasstec 2018, Weltleitmesse rund um den
Werkstoff Glas, statt. Die internationale Fach-
messe ist aufgrund der Bandbreite der prä-
sentierten Produkte und Leistungen sowie
wegen ihrer international geschätzten In-
novationsschau „glass technology live“ für
Fachbesucher aus der GlasIndustrie und
mittelständischen Betrieben ebenso inter-
essant wie für Planer/ Architekten und die
Fachleute aus den glasbearbeitenden Hand-
werksberufen.
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