glas+rahmen
03.18
technik
isotropie erfolgt über den Isotropie-Wert in der Einheit
Prozent. Der Isotropie-Wert, der aus dem Betrag und der
Orientierung der Doppelbrechung mittels statistischer Me-
thoden berechnet wird, gibt dabei den Flächenanteil einer
Scheibe an, welcher selbst unter ungünstigen Bedingungen
frei von störenden Doppelbrechungserscheinungen (Aniso-
tropien) ist. Der Isotropie-Wert wird – in Anlehnung an die
allgemein geltenden Richtlinien zur Beurteilung der visuel-
len Qualität – sowohl für die gesamte Scheibe als auch sepa-
rat für Hauptzone bzw. Randzone ermittelt. Die Qualität der
thermischen Vorspannung, dem entscheidenden Produkti-
onsschritt, wird transparent und dokumentierbar. Messpro-
tokolle stehen lückenlos und unmittelbar zur Verfügung.
Qualität, von der jeder profitiert
Als Anisotropien werden durch polarisiertes Licht sicht-
bar werdende, optische Unregel-mäßigkeiten in thermisch
vorgespannten Gläsern bezeichnet. Sie galten bisher als
produktionsbedingt und nicht vermeidbar. Architekten,
Gebäudebesitzer und Investoren empfinden sie als optisch
störend und bewerten sie als Reklamationsgrund. Von der
nun verfügbarenMesstechnologie profitieren sämtliche In-
teressensgruppen: Architekten und Planer haben die Mög-
lichkeit, anisotropieoptimiertes Glas zu spezifizieren und
die gewünschte Qualität durch ein objektives Messverfah-
ren nachweisen zu lassen. Anhand von vermessenen Mus-
terscheiben können Vorspannqualitäten gezielt vereinbart
werden. Böse Überraschungen bei der optischen Qualität
einer Glasfassade sind damit ausgeschlossen. ESG-Betrie-
ben steht ab sofort ein Werkzeug zur Verfügung, das die
Optimierung ihrer Vorspannprozesse erlaubt, und dank
der nachweisbaren Qualität kann ein höchst attraktives
Produkt mit eindeutigem Mehrwert vertrieben werden.
Und für Metallbauer und Isolierglashersteller entsteht dank
des StrainScanners die Möglichkeit, anisotropieoptimiertes
Glas ohne weitere Eigenleistung zu nutzen.
www.arcon-glas.de/
www.ilis.deMit dem neuen StrainScanner
können Anisotropien (Bild links)
in Echtzeit gemessen und ausge
wertet werden. Die Kriterien zur
bestmöglichen Reduzierung der
Anisotropien (Bild rechts) lassen
sich so stets optimieren, erklären
die Entwickler der Kooperations-
parter arcon und ilis.
Beim Verlassen der Vorspannanla-
ge werden die Glasscheiben vom
StrainScanner spannungsoptisch in
Echtzeit vermessen und hinsicht-
lich der Anisotropie bewertet. An-
hand der Messergebnisse kann der
Prozess gezielt optimiert werden.
So lassen sich höchste Vorspann-
qualitäten reproduzieren. Der
StrainScanner ist das Ergebnis der
erfolgreichen Zusammenarbeit von
arcon, der Technologiemarke der
Unternehmensgruppe Arnold Glas,
und der Firma ilis aus Erlangen,
einem führenden Anbieter von
Messtechnik zur automatischen
und objektiven Bestimmung von
Restspannungen in Glas.
Anisotropie: Durch den wärme-
dingten Spannungsaufbau bem
Härteprozess enstehende sichtbare
Doppelbrechungserscheinungen,
die im verbauten Zustand die Optik
des Glases beeinträchtigen können.
Fotos: © arcon
KURZ-INFO
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