glas+rahmen
02.18
technik
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funktionsgläser
die investition von rund
15 Mio. Euro ist laut
Merck ein weiterer Schritt, die Expertise als Markt- und
Technologieführer bei Flüssigkristallen für Displays auf
andere Anwendungen jenseits von Fernsehern, Laptops,
Smartphones und Tablet-PCs auszuweiten. 2016 wurde
für die Flüssigkristallfenster-Technologie eigens ein ei-
genes Geschäftsfeld geschaffen, um diese schneller zur
Marktreife zu bringen. Merck ist nach eigener Aussage
der weltweit erste Anbieter dieser Technologie bei Fens-
termodulen, die im Vergleich zu bisherigen Technolo-
gien neue Anwendungsmöglichkeiten und eine Regu-
lierung in Sekundenschnelle ermöglichen. „Diese neue
Anlage ist einMeilenstein unserer Strategie, neue attrak-
tive und zukunftsträchtige Anwendungsfelder für Flüs-
sigkristalle jenseits der Displays zu erschließen“, beton-
te Kai Beckmann, Mitglied der Merck-Geschäftsleitung
und CEO des Unternehmensbereichs Performance Ma-
terials, bei der Eröffnung der Produktionsstätte. „Seit
Kurzem können Kunden unsere Module bestellen, die ab
Anfang 2018 ausgeliefert werden. Das bisherige Interes-
se der Branche an Flüssigkristallfenstern ist erfreulich.“
Weltweit steigt die Nachfrage nach intelligenter Vergla-
sung. Insbesondere die Bau- und Automobilbranche su-
chen nach langlebigen Elementen, die sich ästhetisch und
funktional in vielen Formen und Farben integrieren lassen.
Merck versteht sich dabei nicht als Wettbewerber von Glas-
und Fensterherstellern, sondern wird ihnen die Module lie-
fern, mit denen sie intelligente Glaselemente, Fenster und
Fassaden bauen können. Zudem steht das Unternehmen
nach eigenen Ausagen Architekten, Designern sowie Fens-
ter- und Fassadenbauern beratend zur Seite.
Sekundenschnelle Umschaltzeiten
Bei einer intelligenten Verglasung regeln Flüssigkristalle
die Lichtdurchlässigkeit. Sie dient entweder als Sonnen-
oder als Sichtschutz (sogenannte Privacy-Anwendungen).
Dem Nutzer bieten die Fenster in beiden Varianten höchs-
ten Komfort, denn sie reagieren in Sekundenschnelle. Beim
Einsatz als Sonnenschutz werden Außenjalousien und de-
ren aufwändige Wartung oder Reinigung verzichtbar. Die
Lichtdurchlässigkeit der Fenster kann stufenlos auf bis zu
fünf Prozent gesenkt werden. Energieeinsparungen von bis
zu 40 Prozent beim Gebäudeenergieverbrauch seien so-
mit möglich, erklärt Merck. Selbst abgedunkelt bleiben die
Neuer Player im Markt
Ende November 2017 eröffnete der Wissenschafts- und Technologie
konzern Merck im niederländischen Veldhoven eine Produktionsstätte
für Flüssigkristallfenster-Module. Nach eigener Aussage ist das Unter
nehmen im Bereich Fenstergläser weltweit der erste Anbieter dieser
Technologie. Die schnell schaltbaren Sonnen- und Sichtschutzgläser
sollen Glas- und Fensterherstellern zugeliefert werden.
Die neue Produktions-
stätte in Veldhoven ist
die erste ihrer Art zur
Herstellung von Flüssig-
kristallfenster-Modulen,
die in Fenstern zum
Einsatz kommen. In
einem hochautomati-
sierten Prozess werden
Module in unterschied-
lichen Formen und bis
zu einer Größe von 1,6 x
3,5 Metern produziert.
Informative Berichte
aus der Praxis
finden Sie auch auf
www.glas-rahmen.deFoto: © Merck/Bart van Overbeeke