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glas+rahmen

02.18

technik

39

-

„Goetheglas“

verfügt über die unregelmäßige Oberflä-

che von Fenstergläsern aus dem 18. und 19. Jahrhun-

dert und eignet sich auch zur Außenschutzverglasung

(4,5 mm Dicke).

-

„Restover“

besitzt die wellige Oberfläche von Gläsern

aus der Zeit um 1900. Die geringe Dicke (2,75 mm) ist

ideal für den Einbau in historische Fensterrahmen und

-profile. „Restover light“ bietet eine Variante mit leich-

ter Oberflächenstruktur, ähnlich wie mundgeblasenes

Glas. „Restover plus“ ist stärker strukturiert.

-

„Tikana“

wurde für das typisch ziehstreifige Fensterglas

der Klassischen Moderne und des Bauhausstils entwi-

ckelt (4,0 mm Dicke oder stärker). Es ist äußerst licht-

durchlässig und gibt Farben exakt wieder.

Diese maschinengezogenen Gläser sind eisenoxidarm

(Weißglas). Als monolithische Gläser haben sie einen

Schematische Darstellung des Ziehens von Glas nach dem Fourcault-Verfahren.

l.o.:

Blick durch ein

maschinen-

gezogenes Glas.

l.u.:

Blick durch ein

gefloates Glas.

FOURCAULT-VERFAHREN

Farbwiedergabeindex von 100 und eignen sich sehr gut

für Verglasungen von Museen mit erhöhten lichttechni-

schen Ansprüchen.

Weiterverarbeitung zu Isolier- und

Verbundglas

Bei historischen Gebäuden sind zur energetischen Sa-

nierung oft Isoliergläser mit geringer Gesamtdicke ge-

fragt, um diese in erhaltenswerte Rahmen (mit geeig-

neter Tragfähigkeit und Falzdicke) einbauen zu kön-

nen. Glasdicken ab 2,75 Millimeter ermöglichen einen

Isolierglasaufbau von ca. zehn Millimeter Gesamtstär-

ke. Das Gewicht der Einheiten mit Gegenscheibe aus

drei Millimeter Float- oder Weißglas beträgt ca. 15 kg/

m². Unter Verwendung von Krypton als Gasfüllung

des Scheibenzwischenraumes und einer Wärmeschutz-

beschichtung auf Glasebene 3 wird ein Wärmedurch-

gangskoeffizient (U

g

) von 1,9 W/m²K erreicht. Der Auf-

trag von Sonnenschutzbeschichtungen auf Ebene 2 ist

bei ausgewählten Restaurierungsgläsern ebenfalls mög-

lich. Damit wird insbesondere dem sommerlichen Wär-

meschutz bei großflächig verglasten Gebäuden der Bau-

hauszeit und der Moderne Genüge getan.

Die Verarbeitung zu Verbundglas mittels PVB-Folien

ermöglicht Glasaufbauten in Anlehnung an die Wider-

der autor

Dipl.-Ing. Ulrich Huber hat Bauin-

genieurwesen studiert und war in

der öffentlichen Verwaltung tätig

sowie jahrelang Vertriebs- und

Projektleiter im Bereich schlüssel-

fertiger Kommunal- und Industrie-

bauten. Seit 2007 befasst er sich

im Technologiekonzern Schott vor

allem mit Verglasungen für histo­

rische Gebäude und Denkmäler so-

wie Glasanwendungen in Museen.

Grafik: © Schott AG

Der Belgier Emile Fourcault entwickelte das Verfahren zur Herstel-

lung von Glas mittels Ziehdüse und senkrechtem Ziehschacht An-

fang 1900. Die Technik setzte sich in den 1920er-Jahren als erstes

voll mechanisiertes Verfahren zur kontinuierlichen Produktion von

Flachglas weltweit durch. Entsprechend maschinengezogenes Glas

ist somit für die Bauepoche 1920 bis 1960 und teils darüber hinaus

das vorherrschende Material der Fenster- und Fassadenverglasun-

gen. Die Einführung der Float-Technologie in den 1960er-Jahren

drängte das Verfahren stark zurück.

standsklassen nach EN 356. Vor allem bei nutzerspezi-

fischen lichttechnischen Anforderungen lassen sich die

Transmissionswerte bestimmter Strahlungsspektren ein-

stellen. So ist etwa eine Reduzierung der Lichttransmission

imUV-Bereich bis 400 nm auf unter ein Prozent möglich,

etwa umMaterialschädigungen entgegenzuwirken. Ther-

misches Vorspannen kann die mechanische und thermi-

sche Belastbarkeit erhöhen und erzeugt Bruchbilder ähn-

lich ESG. Anders als manche Importprodukte erhielten

Fourcault-Gläser von Schott eine Europäische Technische

Zulassung (ETA) des Deutschen Instituts für Bautechnik.

Insbesondere der darin aufgeführteWert der charakteris-

tischen Biegezugfestigkeit (ftk = 30,0 N/mm²) erlaubt es

Glasstatikern, in Anlehnung an einschlägige Vorschrif-

ten Nachweise für die Verwendbarkeit bei unterschied-

lichen Anwendungen zu führen.

www.schott.com