UNTERNEHMENSNAVI [2017/18]
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Gelder in die Kasse
Nichts schädigt ein Unternehmen schneller als eine nicht bezahlte Rechnung.
Betriebsinhaber sollten daher ihre Finanzen im Griff haben und konsequentes
Forderungsmanagement betreiben.
Ein gutes Rechnungsmanagement fängt schon
vor der Auftragsannahme an: mit einer simplen
Bonitätsprüfung. Denn nur wer sich einen Über-
blick über die Finanzkraft seines Auftraggebers
verschafft, kann einigermaßen zuverlässig einschätzen, ob der
Kunde am Ende auch die Rechnung bezahlen kann.
Doch ein umfassendes Forderungsmanagement ist viel mehr
als nur regelmäßig zu kontrollieren, wie es um die Bonität sei-
ner Kunden bestellt ist. Das fängt bei der schnellen und konse-
quenten Rechnungsstellung an und geht bis zur Einschaltung
eines Inkassounternehmens, wenn sich der Kunde nicht um die
Begleichung seiner Schuld bemüht.Dabei sollte der Chef immer
die gesetzliche Frist im Kopf haben: Mit dem Eintreffen der
Rechnung hat der Kunde automatisch 30 Tage Zeit, sie zu
bezahlen. Macht er das nicht, ist er automatisch am 31. Tag
in Verzug, vorausgesetzt, der Rechnungssteller hat in seinem
Schreiben auf die gesetzliche Frist hingewiesen.
Wie fatal sich eine nicht gezahlte Forderung auf einen
Betrieb auswirken kann, macht Volker Ulbricht, Haupt-
geschäftsführer des Verbandes der Vereine Creditreform,
mit einer einfachen Rechnung klar: „Platzt ein Scheck über
5.000 Euro, muss der Unternehmer bei einer Umsatzrendite
von fünf Prozent schon gleich 100.000 Euro mehr Um-
satz machen, nur um diesen Verlust auszugleichen.“ Das
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