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RTS-Magazin 4/2017
Die Fassade mit abgerundeter Ecke, Fens-
ter mit starkem Bandcharakter und ein zu-
rückgestaffeltes, oberstes Geschoss wurden
als prägende Merkmale zitiert, aber eigen-
ständig umgesetzt: „Da in der benachbar-
ten Bebauung des Quartiers massive Fas-
saden mit Lochfenstern dominieren, haben
wir die Bandwirkung der Fassade über vor-
gesetzte Rahmen durchbrochen. Durch die
Tiefe der Profile wird in der Schrägansicht
der Straßenflucht der Glasanteil der Fas-
sade optisch reduziert“, so Christoph Kruse,
Leiter Projektmanagement bei GRS Reimer
Architekten. Die vorgesetzten Rahmen be-
stehen aus eigens für das Baltic Haus ange-
fertigten, stranggepressten Profilen, in die
Aufnahmen für die absturzsicherndeVergla-
sung und die Führungsschienen des Son-
nenschutzes integriert sind. Im Erdgeschoss
wird die Bandwirkung der Glasfront nur
durch zarte Profile unterbrochen. Damit er-
möglichen die Architekten hier freie Durch-
blicke in das Restaurant und aus dem Ge-
bäude hinaus in den Straßenraum.
Weiß in seiner
ganzen Vielfalt
Das Vordach, die horizontalen Fassaden-
bänder und deren vertikale Fortführungen
an der Nachbarbebauung sowie die vorge-
setzten Fensterrahmen wurden vom Spe-
zialisten für die Beschichtung von Alumi-
niumbauteilen in der Fassade, HD Wahl,
in Duraflon Phönixweiß beschichtet. In der
Herstellung der Nasslackbeschichtung auf
Fluorpolymerbasis wird zunächst eine rein-
weiße erste Schicht aufgebracht, darauf folgt
eine zweite Klarlackschicht, die über ihre
komplette Schichtstärke mit Metallicparti-
keln versetzt ist. Die in die glänzende Ober-
fläche eingebetteten Metallicpigmente er-
geben zusammen mit der Helligkeit der
weißen Grundschicht eine bewegte, dif-
fuse Reflexion mit ausgeprägter Tiefenwir-
kung. Im Zusammenspiel mit der jeweiligen
Umgebungsbeleuchtung erscheint sie von
brillant-weiß bis hin zu silbrig-glitzernd.
Die dominanten Fassadenbänder des Bal-
tic Hauses erhalten dadurch einen weichen
Schimmer.
Wertvoller Beitrag
für das Quartier
Neben optischen erfüllt die Beschichtung
auch eine Reihe funktionaler Ansprüche,
die für die Qualität der Fassaden ausschlag-
gebend sind. Durch hohe Wetterfestigkeit
und Chemikalienbeständigkeit schützt Du-
raflon die Metallbauteile der Fassaden des
Baltic Hauses langfristig vor ungünstigen
Umwelteinflüssen: Farbgebung und Glanz
werden in ihren Feinheiten auch in Zukunft
erhalten bleiben. Dank der easy-to-clean-
Technologie des Materials werden zusätz-
lich die Unterhaltskosten für das Gebäude
minimiert. Nicht zuletzt der Einsatz nach-
haltiger Baumaterialien wie Duraflon wurde
beim Baltic Haus schon während der Bau-
phase als ökologisch wertvoll anerkannt.
Von der Deutschen Gesellschaft für Nach-
haltiges Bauen, DGNB, wurde das Gebäude
mit einemVorzertifikat in Silber ausgezeich-
net: Die Bewertung von Kriterien wie öko-
logischer, technischer, ökonomischer oder
soziokultureller und funktionaler Qualität
ergaben für das Baltic Haus eine Gesamt-
note von 1,63.
www.hdwahl.deDer gewählte Farbton erzeugt eine bewegte, diffuse Reflexion der Oberflächen mit ausgeprägter
Tiefenwirkung.
Die Fensterrahmen, die horizontalen Fassadenbänder und deren vertikale Fortführungen an der
Nachbarbebauung sowie das Vordach wurden in Phoenixweiß beschichtet.