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RTS-Magazin 4/2017
Was wir als rein funktionale
Dinge des Alltags kennen,
sind für den Künstler Andreas
Slominski
Ausgangspunkte
künstlerischen Schaffens – wie
zum Beispiel Garagentore von
Hörmann, die Slominski in ver-
schiedenen nationalen und in-
ternationalen Ausstellungen der
vergangenen Jahre präsentierte.
Andreas Slominski ist ein
über die Grenzen Deutsch-
lands hinaus bekannter zeitge-
nössischer Künstler und Pro-
fessor an der Hochschule für
Bildende Künste in Hamburg.
Erstmals machte er Ende der
1980er, Anfang der 1990er Jahre
mit Tierfallen auf sich aufmerk-
sam. Seither waren seine Werke
in zahlreichen internationalen
Galerien und Museen zu se-
hen, darunter im Museum für
Moderne Kunst in Frankfurt, im
Kunsthaus Zürich, der Fondazi-
one Prada in Mailand, der Gal-
lery Metro Pictures in New York
und zuletzt in den Deichtorhal-
len Hamburg mit einer Ausstel-
lung mit mobilen Toilettenhäu-
sern.
Neue Ansichten
In einer seiner jüngeren Werk
reihen stellt Slominski Garagen
Die andere Sicht der Dinge
tore in den Mittelpunkt sei-
ner Arbeit. Entstanden sind die
Werke in enger Zusammenar-
beit mit dem Tor- und Türher-
steller Hörmann. Bei den kunst
interessierten Inhabern des
Steinhagener
Familienunter-
nehmens war Andreas Slomin-
ski mit seinem Anliegen von Be-
ginn an auf reges Interesse ge-
stoßen. „Es hat uns sehr gefreut,
dass Andreas Slominski in ei-
ner seiner Werkgruppen unsere
Tore einsetzt“, erklärt Martin J.
Hörmann, persönlich haften-
der Gesellschafter der Hörmann
Gruppe.
Vom Alltagsgegenstand
zum Kunstobjekt
In seinen Ausstellungen prä-
sentiert Andreas Slominski die
Schwingtore als große Wand-
bilder. Dabei sieht der Betrach-
ter stets auf die Innenseiten der
Tore, so dass der Eindruck ent-
stehen kann, sich im Inneren ei-
ner Garage oder Werkshalle zu
befinden. Mal zeigt der Künstler
die Objekte im Originalzustand
als Doppel- oder Einzeltor, mal
deuten Schilder und Warntafeln,
aber auch Umbauten auf neue
Sinnzusammenhänge hin. Ein
Tor, das Andreas Slominski für
seine Ausstellung in der Galerie
Proyectos Monclova in Mexiko
City im Mai 2016 bei Hörmann
herstellen ließ, erinnert mit ei-
ner waagerecht eingebauten
Schlupftür in der linken oberen
Ecke an das US-Sternenbanner.
Ein anderes Tor, das in der Ga-
lerie Bärbel Grässlin in Frankfurt
am Main zu sehen war, ist mit
zwei zusätzlichen Verschluss-
stangen ausgestattet, die in die
beiden oberen Ecken führen, so
dass das Tor einem Briefkuvert
ähnelt.
Ein weiteres Beispiel für die
Sicht des Künstlers auf das Bau-
teil „Garagentor“ hängt seit
kurzem im Foyer des neuen
Schulungs- und Ausstellungs-
zentrums von Hörmann: hier
präsentiert sich dem Betrachter
die Innenseite eines Hörmann
Doppel-Schwingtores, das mit
besonders starken Federn und
drei nebeneinander liegenden
Schlupftüren ausgestattet ist –
vielleicht einVerweis auf die drei
Inhaber der Hörmann KG.
www.hoermann.deDie Innenseite der Tore zeigt stets in den Raum, als befände sich der Betrachter im Inneren einer Garage.
Der Künstler Andreas Slominski arbeitet mit Garagentoren des Herstellers: Das Kunstwerk „GGG 33803“ hängt im
Unternehmenssitz in Steinhagen.
Hörmann
Moritz Bernoully