Markt
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RTS-Magazin 2/2017
Die Zahlen sind besorgniserregend: Jeder
vierte Arbeitnehmer in Deutschland wird
vor Erreichen des Rentenalters berufsun-
fähig. Dennoch verfügen laut Gesamtver-
band der DeutschenVersicherungswirtschaft
(GDV) nur 40 Prozent der Erwerbstätigen
in Deutschland über eine Berufsunfähig-
keitsversicherung (BU), die sie im Falle ei-
nes Ausfalls finanziell absichert. „Besonders
für Risikogruppen wie Handwerker ist eine
BU eigentlich unverzichtbar“, erklärt Versi-
cherungsexperte Dominik Stadelbauer von
der Nürnberger Versicherung, „aufgrund der
erhöhten Ausfallgefahr aber häufig auch zu
kostspielig.“ Gerade Berufseinsteiger, selbst-
ständige Handwerker oder Besitzer von klei-
nen Betrieben sind daher meist unterver-
sichert. „Ein unnötiges zusätzliches Risiko,
das eine Erkrankung schnell auch zum fi-
nanziellen Fiasko werden lässt“, meint Do-
minik Stadelbauer und rät zu einer speziel-
len Absicherung für Handwerker.
Seit dem 1. Januar 2001 haben nur noch
Personen, die vor dem 2. Januar 1961 gebo-
ren wurden, Anspruch auf eine gesetzliche
Berufsunfähigkeitsrente. Alle anderen erhal-
ten im Falle einer langwierigen oder endgül-
tigen Berufsunfähigkeit eine sogenannte Er-
werbsminderungsrente. „Diese greift aller-
dings erst, wenn der Betroffene überhaupt
keinen Beruf mehr sechs Stunden täglich
ausüben kann“, berichtet Versicherungsex-
perte Dominik Stadelbauer. Und sie reicht
bei weitem nicht aus: „Die Rente entspricht
circa fünfzehn bis dreißig Prozent des letz-
ten Bruttoeinkommens.“ Verschärft wird
die Lage noch durch die aktuelle Recht-
sprechung zu Einsätzen auf dem Bau: Wur-
den seitens des Handwerkers nur unzurei-
chende Sicherheitsvorkehrungen getroffen,
ist der Bauherr bei Unfällen nicht verpflich-
tet, Schadenersatz und Schmerzensgeld zu
leisten.
Besonders gefährdet
Allgemein gilt: Wer ein Handwerk ausübt, ist
hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt
– egal ob Bäcker, Metzger, Fliesenleger oder
Maurer. Das Risiko einer Berufsunfähigkeit
aufgrund von Unfällen und körperlichen Be-
schwerden sowie frühen Verschleißerschei-
nungen ist bei Handwerkern daher beson-
ders hoch. So zählen viele der Handwerks-
berufe wie Gerüstbauer oder Dachdecker zu
den gefährlichsten Berufen in Deutschland.
Allein im Jahr 2014 ereigneten sich rund
880000 meldepflichtige Unfälle von Hand-
werkern. Darüber hinaus leiden mehr als 40
Prozent der Beschäftigten in der Branche an
Beschwerden im Muskel-Skelett-Bereich:
Bandscheibenvorfälle oder Knieprobleme
wie Meniskuserkrankungen und letztlich
Arthrose sind hier leider keine Seltenheit.
Kaum verwunderlich also, dass fast 50 Pro-
zent aller Handwerker schon lange vor Er-
reichen des offiziellen Eintrittsalters in Rente
gehen (müssen).
Wichtige Schutzmaßnahmen
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit
sollten damit zu den wichtigsten Themen in
Handwerksberufen gehören – für Arbeitge-
ber wie für Arbeitnehmer.Viele Berufsgenos-
senschaften geben Broschüren mit wertvol-
len Tipps zu Prävention und Gesundheits-
förderung heraus. Diese umfassen zum Bei-
spiel Hinweise zur ergonomischen Arbeits-
platzgestaltung oder Bewegungsregeln zur
Verminderung der Belastungen während
der Arbeit. Das kann helfen, Knie und Rü-
cken zu schonen und vorzeitigemVerschleiß
vorzubeugen. „Die Unfallzahlen belegen
zudem eindrücklich, dass immer geeignete
Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden
müssen – egal wie groß Leistungs- und Ter-
mindruck auch sein mögen“, mahnt der Ver-
sicherungsexperte. Auch bei größter Vorsicht
können Gesundheitsschäden nie ganz aus-
geschlossen werden – zusätzlicher Versiche-
rungsschutz ist daher empfehlenswert. Hier
gilt: „Möglichst früh anfangen!“, so Dominik
Stadelbauer weiter. Ein Versicherungseintritt
in jungen Jahren lohnt sich aus mehreren
Gründen: Für Auszubildende gibt es häufig
spezielle Tarife. Und: In jungen Jahren treten
unter Umständen beitragserhöhende Vorer-
krankungen weitaus seltener auf.
BU – Ja oder nein?
Der Bund der Versicherten zählt eine pri-
vate BU zu den wichtigsten Versicherungen
für Arbeitnehmer. Sie zahlt im Leistungsfall
eine monatliche Rente aus und sichert die
Betroffen so zumindest finanziell ab. „Dafür
muss meistens eine Berufsunfähigkeit von
50 Prozent vorliegen und durch ein ärztli-
ches Gutachten nachgewiesen werden. Au-
ßerdem muss der Versicherte in der Regel
für mindestens sechs Monate berufsunfähig
sein“, erklärt Versicherungsexperte Domi-
nik Stadelbauer. „Für Handwerker ist eine
BU-Versicherung aufgrund der hohen kör-
perlichen Belastungen und der Unfallgefahr
eigentlich unverzichtbar“, meint er weiter.
Doch genau diese Gründe sorgen auch da-
für, dass viele dennoch auf eine private Ab-
sicherung verzichten: Handwerkliche Berufe
werden meist der höchsten Risikogruppe
zugeordnet. Das hat relativ hohe Beiträge
zur Folge. „Eine riskante Entscheidung“,
mahnt der Experte. „Denn fällt das Einkom-
men infolge einer langwierigen Erkrankung
plötzlich weg, stehen viele Handwerker
nicht nur vor dem beruflichen, sondern auch
vor dem finanziellen Aus.“
Die Alternative
Gerade für viele Berufseinsteiger und selbst-
ständige Handwerker sind die hohen Kos-
ten durchaus ein Problem. Speziell an die
Erfordernisse der Handwerksbranche ange-
passte Tarife wie der Nürnberger Handwer-
ker-Schutz bieten eine Lösung – zu deutlich
günstigeren Konditionen. Diese Grundfä-
higkeits-Versicherung richtet sich beson-
ders an die Bedürfnisse körperlich tätiger
Personen und kann neben dem Baustein
Basis-Schutz, der gegen den Ausfall von 14
Grundfähigkeiten wie Sehen, Stehen oder
Gebrauch der Hände absichert, um zwei zu-
sätzliche Bausteine erweitert werden: Den
Krankheits-Schutz, der Erkrankungen wie
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs durch
eine Einmalzahlung abdeckt, und den Bau-
stein Unfall-Schutz, der den Versicherungs-
nehmer im Falle langfristiger Krankenhaus-
aufenthalte oder Invalidität finanziell absi-
chert. Durch diesen modularen Aufbau kann
die Versicherung genau auf die individuellen
Bedürfnisse und Möglichkeiten zugeschnit-
ten werden.
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Wirksamer Schutz unbezahlbar?
Das Risiko einer Berufsunfähigkeit aufgrund von
Unfällen ist bei Handwerkern besonders hoch.
Nürnberger Versicherung