Technik
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RTS-Magazin 1/2017
Für den direkten Lichtdurchgang durch
Fassadenelemente wurde eine reine Loch-
blendenmessung aus dem Goniophotome-
ter herangezogen. Die vom Algorithmus
errechnete Lichtstärkeverteilung entspricht
sehr genau der theoretischenVerteilung. Die
Lichttransmission wird hier zu 99,5 Prozent
errechnet und liegt somit wiederum fast ge-
nau bei dem theoretischen Wert von 100
Prozent.
In einem weiteren Test wurde geprüft, ob
die einstrahlende Lichtrichtung auch ab-
strahlseitig richtig dargestellt wird. Hierbei
wurde wiederum von dem Datensatz der
Lochblende ausgegangen und die Abwei-
chung gegenüber der theoretisch richtigen
direkten Durchstrahlung überprüft. Abbil-
dung 16 stellt die ermittelten Abweichun-
gen für die gemessenen Datensätze (42 ge-
messene BTDF gemäß Viertelraumsymme-
trie der Tregenza-Diskretisierung) dar. Ne-
ben den zuvor genannten grundlegenden
Überprüfungen wurde das Layermodell va-
lidiert. Hierzu wurde direkt mit einer in [6]
genannten Parametrierung verglichen, vgl.
Abbildung 17.
Zur Validierung der Lichtausbreitung im
Inneren von Gebäuden wird auf ein bereits
normiertes Verfahren zurückgegriffen. Die-
ses ist im ,,CIE Report 171:2006 Test Cases to
Assess the Accuracy of Lighting Computer
Programs”beschrieben. Auch, wenn es nicht
direkt lichtlenkende Fassadenelemente ad-
ressiert, kann anhand der beiden Grenzfälle
(Diffusor, offene Fassadenöffnung: Loch-
blende) sehr gut die Funktionstüchtigkeit
der Implementierung geprüft werden. Die
CIE 171-2006 stellt zu einfachen Testszenen
mit Tageslicht Sollergebnisse bereit.
Folgende Testfälle konnten zum Test des
Verfahrens genutzt werden:
• Testfall 5.3: bedeckter Himmel mit 1 m x
1 m Oberlicht in einem 4 m x 4 m x 3 m
Raum, diffuser Messdatensatz als Refe-
renzberechnung.
• Testfälle 5.9: bedeckter Himmel / klarer
Himmel mit Oberlichtern in einem 4 m
x 4 m x 3 m Raum.
• Testfälle 5.11: bedeckter Himmel / klarer
Himmel mit Fenstern in einem 4 m x 4
m x 3 m Raum.
Diese Testräume wurden in DiaLux Evo
nachgebaut, berechnet und mit den Soll-
werten der CIE 171-2006 verglichen. Die
Definition und Berechnung für den CIE
Testfall 5.11, Fenster 2 m x 1 m sind in Ab-
bildung 18 und 19 zu sehen.
Die Berechnungen konnten gemäß der
Vorgaben der CIE 171-2006 durchgeführt
werden (Tabelle 1). Die Ergebnisse entspre-
chen den Erwartungen und liegen innerhalb
der erlaubten Fehlertoleranz.
Abbildung 16: Die Gegenüberstellung der Winkelabweichungen zwischen den theoretischen und realen
Werten bei der Durchstrahlung einer Lochblende.
Abbildung 17: Ein Vergleich des implementierten Layermodells gegenüber den in [6] angegebenen
Referenzwerten.
Abbildung 15: Die Gegenüberstellung der
gemessenen und analytisch bestimmten LVK eines
lambertschen Diffusors.