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Technik

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RTS-Magazin 1/2017

Schutz vor Einbruch und Sicherung des Ei-

gentums ist seit hunderten Jahren ein Thema

in Zentral-Europa. Doch derzeit ist die Be-

schaffungs- und Einbruchkriminalität so

hoch wie nie zuvor. Somit besteht entspre-

chender Aufklärungsbedarf über: „Wie

schütze ich mich und mein Eigentum“?

Selbst für nur ein paar Euro wird heute ein

Einbruch durchgeführt, denn über 95 Prozent

aller Täter wissen vorher überhaupt nicht,

was sie letztlich erbeuten. Es wird also überall

dort eingebrochen, wo der Widerstand mög-

lichst gering ist. Einbrecher haben keine Zeit,

dürfen nicht viel Lärm erzeugen und suchen

hauptsächlich Bargeld. Denn der Bestohlene

wird sich im Fall eines Ergreifens des Täters

durch die Polizei äußerst schwer tun den Be-

weis zu erbringen, dass das gefundene Bar-

geld ihm gehörte.

„Es ist trügerisch zu glauben: Bei mir

bricht niemand ein, denn hier ist nichts zu

holen. Es sollte bedacht werden, dass allein

für 5 Euro Diebesgut in vielen Fällen seitens

der Einbrecher Schäden in Höhe von ein paar

tausend Euro verursacht werden – zerstörte

Türen, Fenster, Schränke“, so Bernd Heyde-

breck, Gründer der Heydebreck GmbH.

Fenster und Türen sind die Schwachstel-

len jeder Gebäudehülle und dies nutzen Täter

aus, um ins Objekt ihrer Begierde zu gelan-

gen. Und hier kann jeder Wohnungseigen-

tümer durch Einsatz entsprechender Bau-

elemente oder Nachrüstungen einen Schutz

gegen Einbruch selbst vornehmen: Eingangs-

türen mit zusätzlichen Riegelschlössern aus-

statten, Fenster in zertifizierter Widerstands-

klasse RC2 inkl. entsprechenden Gläsern und

Rollläden in einbruchhemmender Ausfüh-

rung, die auch tagsüber bei Näherung eines

Täters automatisch herabfahren.

Zu Bedenken ist immer, wie hoch der

Schaden ist, den ein Täter mittels eines lan-

gen Schraubenziehers, einer Zange, Keilen

oder gar mit einem Kuhfuß an Fenstern und

Türen anrichtet – selbst wenn er diese nicht

innerhalb einer gewissen Zeit oder Kraft-

aufwandes überwinden kann. Diese Fenster

oder Türen müssen nach einem Einbruchver-

such immer komplett ausgetauscht werden.

Und das ist je nach Qualität sehr aufwendig

und teuer.

Bernd Heydebreck: „Geht man aber davon

aus, dass ein Täter zunächst einen „richtigen“

Rollladen überwinden muss, um danach an

das dahinterliegende geschlossene Fenster

oder die Terrassentür zu kommen, muss zu-

nächst fast der komplette Rollladen entfernt

werden. Und zur Überwindung eines „richti-

gen“ Rollladens benötigt er viel

Zeit, muss viel Kraft aufwen-

den und Lärm verursachen.“ Es

ist allgemein bekannt, dass das

Verhindern eines Einbruchs vo-

raussetzt, den Täter drei bis vier

Minuten mit der Überwindung

des Hindernisses zu beschäfti-

gen. Danach ist die Chance groß,

dass der Täter vom Objekt ab-

lässt und sich woanders betätigt.

Was sind „richtige“

Rollläden?

„Richtige Rollläden – der Be-

hang wird auch „Panzer“ ge-

nannt – müssen nicht nur vor

Sicht und Sonne, sondern auch vor Lärm,

Sturm, Kälte, Hagel und Einbruch schützen“,

so Bernd Heydebreck. Einbruchhemmende

Rollläden sind Systeme, die nach DIN18073

– TR111 als Mindest-Anforderung definiert

sind. Die 5 Merkmale eines einbruchhem-

menden Rollladens sind:

• Der Rollladenpanzer muss aus wider-

standsfähigem Stabmaterial sein (kein

PVC),

• Der Rollladenpanzer muss gegen Hoch-

schieben gesichert sein (mind. 750 N),

• Der Rollladenpanzer muss gegen Her-

ausreißen gesichert sein,

• Die Führungsschienen müssen gegen

Aufhebeln gesichert sein,

• Der Rollladenkasten muss schwer zu-

gänglich sein.

Außerdem wird vorausgesetzt, dass der Roll-

laden-Antrieb elektrifiziert ist und dadurch

ggf. bei Abwesenheit automatisiert wird

(Zeitschaltuhr).

Darüber hinaus besteht eine europäische

Prüfnorm EN1627 die ausschließlich Prüfun-

gen für einbruchhemmende Rollläden und

Tore zwecks Zertifizierung in den Klassifizie-

rungen RC1 bis RC6 vorschreibt. „Hier muss

erwähnt werden, dass die Landeskriminal­

ämter in der BRD stets die Mindestausfüh-

rung RC2 bei Rollläden empfiehlt und dass

ein Rollladen nach RC5 oder RC6 aus Kos-

tengründen nicht existiert“, erklärt Bernd

Heydebreck.

Auf Grund der stark gestiegenen Ein-

bruchschäden beteiligt sich die KfW (Kredit-

anstalt für Wiederaufbau) seit ca. einem Jahr

finanziell an den Kosten, wenn zertifizierte

Türen, Fenster, Rollläden in mindestens RC2

eingebaut werden. „Der Fachausschuss für

einbruchhemmende Rollläden im Bundes-

verband BVRS, Bonn, hat mit der

Mindest-Anforderung an Ein-

bruchhemmung nach TR111 den

Markt für bezahlbare, wider-

standsfähige Rollladensysteme

geöffnet, die unterhalb der RC2

zertifizierten Systeme eine ak-

zeptable und gute Lösung gegen

Einbrüche bieten“, resümiert

Bernd Heydebreck.

Wenn es ein Täter mittels ei-

nes Schraubenziehers oder Kuh-

fußes innerhalb von drei Minu-

ten nicht schafft den Rollladen

zu überwinden und nach seinem

Angriff nur 4 bis 5 Rollladen-

stäbe und die Führungsschienen

beschädigt, dann liegt der Repa-

raturschaden unter 300 Euro und ist inner-

halb einer Stunde behoben. Das ist Sinn und

Zweck eines „richtigen“ Rollladens.

„Plastikrollläden (PVC-Stäbe) bieten kei-

nen Einbruchschutz und dürfen nach einer

Beratung mit Kundenwunsch nach „etwas“

Einbruchhemmung nicht eingebaut werden

(DIN18073).

Auch die weit verbreiteten Mini-Vorbau-

Rollläden – ob mit PVC- oder standard Alu-

minium-Behängen bieten keinen Schutz vor

Einbruch. Sie bieten weder Sturm-, Hagel-,

Lärm- noch Einbruchschutz“, so Bernd Hey-

debreck.

Tages-Einbrüche

Klar ist, dass ein hochgefahrener Rollladen

keinen Schutz bietet und speziell in der jetzi-

gen Jahreszeit sind viele Rollläden noch oben,

wenn es draußen längst dunkel ist. Ein Täter

kann ungesehen sein Unwesen treiben, wenn

die Hausbewohner noch bei der Arbeit oder

beim Einkaufen sind. Bernd Heydebreck:

„Daher schreibt die DIN18073 unter „Anfor-

derungen an einbruchhemmende Rollläden“

auch vor, dass diese mit einem Elektro-An-

trieb ausgestattet sein müssen. Das ermög-

licht mittels einer Zeitschaltuhr die Rollläden

zu einer vorbestimmten Zeit hoch- und ab-

fahren zu lassen.“

Die Firma Somfy als Motor-Hersteller bie-

tet seit längerer Zeit eine patentierte Steue-

rung an (TaHoma), die mittels zusätzlicher

Bewegungsmelder am Haus die Rollläden

auch tagsüber bei Annäherung (z.B. 10 Me-

ter) einer Person herabfahren lässt und somit

eine lohnende Investition ist.

www.heydebreck.com

Einbruchschutz – Prävention

durch „richtige“ Rollläden

Bernd Heydebreck:

„Richtige Rollläden

müssen nicht nur

vor Sicht und Sonne,

sondern auch vor Lärm,

Sturm, Kälte, Hagel und

Einbruch schützen.“

Heydebreck