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ForumWintergärten 3/2018

Markt

nen auslösen sollen und den Lifestyle-Erleb-

nisfaktor in denVordergrund stellen.

Zeitgemäße Ansätze

Ein wichtiger Bestandteil des Planungsauf-

trags ist dann die Unterstützung mit einer

hochprofessionellenVirtual-Reality-Lösung.

Diese wurde zusammen mit einer Werbe-

agentur entwickelt. Die Firma Brack erhielt

in den letzten Jahren für innovative Ideen

schon dreimal den Thalhofer Innovations-

preis. Unter anderem für „Digitalisierung

im Schreinerhandwerk“ erst kürzlich auf

dem Schreinertag in Oberammergau. Für

die hoch emotionale Beratung wird von den

Glas-Anbauten ein detailgetreues, virtuelles

Modell erzeugt. Abschattung, Beleuchtung,

Möblierung und Gartengestaltung wer-

den dabei ebenfalls visualisiert. Mit einer

3D-Brille und speziellen Sensoren können

die potenziellen Kunden dann zusammen

mit dem Verkäufer als Avatare den virtuel-

len Glas-Raum betreten und die optische

Wirkung aller Komponenten begutachten

– sogar bei verschiedenen Sonnenständen.

Das beeindruckt enorm und erleichtert die

Entscheidung für die hochwertigen Lösun-

gen.

Die offene, freundliche Atmosphäre spiegelt

sich auf der Internetseite mit der Vorstel-

lung aller Mitarbeiter wieder. Ein Beispiel,

wie enge Kundenbindung mit Erlebnisfak-

tor praktiziert wird: Bestellt ein Kunde einen

Wintergarten, so schreibt der verantwortli-

che Mitarbeiter in der Produktion dem Kun-

den eine Ansichtskarte mit seinem Foto und

stellt sich kurz vor: „Wenn Sie Lust haben,

können Sie regelmäßig von mir Fotos von

der Fertigung Ihres Wintergartens erhalten

oder Sie kommen einfach auf einen Kaffee

vorbei.“ Er lädt die Kunden zum Besuch ein,

damit diese den Produktionsprozess erleb-

bar verfolgen können.

Hohe Investitionen

Seit Anfang dieses Jahres steigt der Erleb-

nisfaktor, da der Kunde hautnah die Her-

stellung aller Teile seines Wintergartens auf

dem CNC-Bearbeitungszentrum der Firma

Felder, Typ Format 4, Profit HM500, miter-

leben kann. Diese Maschine hat eine kar-

danisch aufgehängte 5-Achs Hauptbear-

beitungsspindel mit 18 KW, einen 24-fach

Tellerwechsler, 8-fach Linearwechsler und

einen Pick-up-Platz für eine 350 Millime-

ter große Säge. Die Werkzeuge für diese

Maschine sind von Aigner. Die Bearbei-

tungslänge beträgt ca. 6 Meter bei einer

Tiefe des Tisches von 1,58 Metern.

Brack investierte insgesamt 310 000 Euro,

wobei die Maschine ca. 190000 Euro, das

Werkzeug 15 000 Euro, die Absaugung und

der Kompressor incl. der Inbetriebnahme

ca. 30000 Euro kostete. Doch das Entschei-

dende ist die Ansteuerung. Seit 2006 ist bei

Brack schon Klaes 3D im Einsatz. Die eigene

Erfassung der Stammdaten für ihr Winter-

gartensystem war jedoch ein latentes Prob-

lem. Man war vom Programm grundsätzlich

überzeugt, aber unzufrieden mit dem Fort-

schritt beim Ausbau der Daten.

Als nun die Anschaffung eines CNC-Bear-

beitungszentrums ins Auge gefasst wurde,

ging man die Probleme grundlegend neu an

und befasste sich ein Jahr intensiv mitVorbe-

reitungen und Analysen zur Entscheidungs-

findung. Anforderungs- und Pflichten-

hefte wurden detailliert erarbeitet und mit

den unterschiedlichen Maschinen-, Werk-

zeug- und Softwarelieferanten diskutiert.

Am Schluss war man überzeugt, dass es die

richtige Entscheidung ist, Klaes 3D mit der

Klaes 3D CAM Anbindung zu erweitern. Da

das eigene Erfassen der Stammdaten sich

nicht bewährt hat, entschied man sich ganz

pragmatisch dazu, auf das universelle Holz-

Tragwerksystem von Klaes zu wechseln. Es

wurde gemeinsam mit Dittmar Siebert ent-

wickelt und ist bereits bei vielen Kunden im

In- und Ausland im Einsatz. Dabei rech-

nete man bei Brack aber nicht damit, dass

fast alles gleich reibungslos funktionieren

würde.

Doch bereits 14 Tage nach Maschineninstal-

lation konnte man die ersten Aufträge pro-

duzieren. Seit diesem Tag wurden alle wei-

teren Wintergärten komplett in Klaes 3D

projektorientiert geplant und alle Holzteile

über die Klaes 3D CAM Ansteuerung auf

dem CNC-Bearbeitungszentrum gefertigt.

Dies erstaunte nicht nur Matthias Brack,

sondern auch seinen für die Planung und

Arbeitsvorbereitung verantwortlichen Mit-

arbeiter, den Zimmerermeister Leo Walter:

„Es gleicht kein Wintergarten dem ande-

ren. Trotzdem bin ich mit Klaes 3D so fle-

xibel, dass man fast alles konstruieren und

auch auf dem Bearbeitungszentrum herstel-

len kann. Bei den Eckverbindungen hat man

verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl,

sei es nun ein Pitzl-Verbinder, eine Hoff-

mann-Schwalbe, eine angefräste Schwal-

benschwanzverbindung, Dübel oder Zap-

fen. Wir haben es zwar gehofft, aber nicht

geglaubt, dass die Anbindung von Klaes 3D

mit demTragwerk-System auf Anhieb so gut

funktionieren würde. Insofern sind wir abso-

lut begeistert von dieser Konstellation!“ Man

sieht das Leuchten in den Augen von Walter,

wenn er dies so voll überzeugt sagt.

Der Aufwand für CNC-Projekte ist mit dem

universellen Holz-Tragwerksystem von

Klaes also erheblich niedriger – gleichzeitig

aber die Schnelligkeit und Flexibilität erheb-

lich höher. Es ergeben sich ganz neue Mög-

lichkeiten der Gestaltung undVariantenviel-

falt. Komplexere und interessantere Formen

und Konstruktionen können in kurzer Zeit

verwirklicht werden.

Matthias Brack ist aber nicht nur digi-

tal innovativ. Sein 1800 Quadratmeter gro-

ßes Ausstellungszentrum, das er gerade

zusammen mit einem Gartenbauer und 5

Kooperationspartnern für 2 Millionen Euro

im Gewerbegebiet von Dietmannsried, gut

sichtbar am Zubringer der A7, baut, steht

kurz vor der Eröffnung. Auch hier erkennt

man die erfolgreiche Handschrift des Unter-

nehmers Brack: „Damit unser hochwertiges

Produkt auch in einem stimmungsvollen

Ambiente erlebt werden kann“.

www.brack-wintergarten.de

www.klaes.de/klaes-3d.html

Der 24-fach-Werkzeugwechsler hat genug Platz

für die erforderlichen Werkzeuge.

Die Komplettbearbeitung aller Bauteile

war das Ziel und wurde schnell erreicht.

Fotos:

© Horst Klaes (3)