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Vorgehängte Hinterlüftete fassaden
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FASSADE 6/2018
keit überzeugen, die sich in raschem Bauab-
lauf, langer Lebensdauer, Nachhaltigkeit
aber auch zusätzlichem Flächengewinn zei-
gen kann. All dies lässt sich nicht nur tech-
nisch auf hohem Niveau, sondern auch ar-
chitektonisch überzeugend planen und aus-
führen. Dass die moderne VHF als Fassade
der Zukunft die komplexen Funktionen
spielend umsetzen kann, verdankt sie den
technischen Qualitäten des Systems, die in
erster Linie in der konstruktiven Trennung
der Funktionen Wärmeschutz und Witte-
rungsschutz liegen. Die Unterkonstruktion
fungiert als statisches Bindeglied zwischen
der tragenden Außenwand und der Fassa-
denbekleidung. Dieser Aufbau ermöglicht
die ästhetische Ausgestaltung und zusätzli-
che Integration innovativer Funktionen, die
veränderte klimatische Bedingungen, der
Wandel der Infrastruktur und der digitalen
Wandel in rasanter Weise mit sich bringen.
Dass dies alles baukulturell stimmig gesche-
hen kann, ist den Visionen der Planer aber
auch dem Entwicklungswillen der Herstel-
ler geschuldet und lässt sich beispielhaft an
den vielen realisierten Projekten ablesen,
die der Deutsche Fassadenpreis für VHF
2018 in hoher Zahl versammelt hat.
Software senden um zum Beispiel staufreie
Alternativrouten zu berechnen. Die Vorge-
hängte Hinterlüftete Fassade bietet diesen
Entwicklungen systembedingt einen enor-
men Spielraum. Sie kann heute bereits ei-
nen Großteil der möglichen oder ange-
dachten Funktionen integrieren, die in na-
her Zukunft eine noch größere Rolle spielen
werden.
Variabilität und Verantwortung
Eine Fassade, die sich für nahezu jede Bau-
aufgabe eignet, muss durch Wirtschaftlich-
Dipl.-Ing. Ronald
Winterfeld ist Ge-
schäftsführer des
FVHF – Fachver-
band Baustoffe und Bauteile für vorgehängte
hinterlüftete Fassaden e.V. (Berlin).
L‘Office 64 de l’Habitat: Das niedrige
Eingangsgebäude hat ein bepflanztes Dach.
Dies ist Teil eines Klimakonzeptes, das statt
auf umfangreiche Technik vor allem auf
natürliche Maßnahmen setzt. Die Bepflanzung
dämmt das Dach und speichert Regenwasser.
Der Raum zwischen Glashaut und
Gebäudefassade wirkt wie ein Klimapuffer
für das Gebäude dahinter. Im milden Winter
reicht die dort gesammelte Sonnenwärme fast
alleine schon zur Beheizung der Büroräume
(Arotcharen Architectes).
Foto:
© Mathieu Choiselat / Patrick Arotcharen
Foto:
© Thomas Ulrich
System der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade (VHF) nach DIN 18516, FVHF e.V.
Neubau des Grundbuchamts Greifswald: Die Fassade gibt eine klare Funktionsstruktur und
einen historischen Bezug auf den rotbraunen Klinker wider. Zudem integriert sie intelligent
einen wirksamen Blitzschutz. Einreichung zum Fassadenpreis 2018 (Buttler Architekten).