Literatur
[1] Kasper P., GFF 10/2010 S. 26-30.
[2] Kasper R., Pieplow K.,
Stahlbau Spezial 2011 S. 67-74.
[3] Reick M., M&T Metallhandwerk
8/2011 S. 6-8.
[4] Reick M., Glaswelt 10/2014 S. 128-130,
11/2014 S. 76-77.
[5] Siebert G., Glasbau 2016 S. 113-120.
[6] Siebert G., Glasbau 2018 S. 89-98.
[7] Deutsches Institut für Normung, Entwürfe
DIN 18008 Teile 1 und 2, Mai 2018.
[8] Bundesinnungsverband des Glaserhand-
werks, Klotzung von Verglasungseinhei-
ten, Düsseldorf, 2016.
[9] Schneider J., Glaswelt 10/2017 S. 120.
[10] Bundesverband Flachglas, Leitfaden für
thermisch gebogenes Glas im Bauwesen,
2017.
[11] Reick M., Glas + Rahmen 3/2018 S. 80.
Dipl.-Ing. Martin
Reick ist Anwen-
dungstechniker
beim Flachglas
MarkenKreis und Experte für Glasanwendungen.
fast wortgleich von den Technischen Re-
geln für Arbeitsstätten und den Unfallver-
hütungsvorschriften übernommen wurde.
Sie wird verwendet bei der ebenfalls neu-
en Forderung,
„(…) frei und ohne Hilfsmittel
zugängliche Vertikalverglasungen (…) auf der
zugänglichen Seite bis mindestens 0,80 m über
Verkehrsfläche mit Glas mit sicherem Bruch-
verhalten auszuführen.“
Für den Objekt- und
Fassadenbau ist diese Forderung nicht neu.
Für den privaten Wohnbau bedeutet sie die
längst überfällige Angleichung an die Si-
cherheitsstandards der europäischen Nach-
barländer.
Heißgelagertes
fremdüberwachtes ESG
Die aktuelle DIN fordert für linienförmig
gelagerte Vertikalverglasungen aus mo-
nolithischem Einscheiben-Sicherheitsglas
(ESG), deren Oberkanten mehr als 4 m
über Verkehrsflächen liegen, das Produkt
ESG-H nach Bauregelliste. Die novellierte
DIN, die das EuGH-Urteil gegen die Bau-
regelliste berücksichtigt, verlangt stattdes-
sen nun das Produkt heißgelagertes ESG
nach DIN EN 14179, bei dem durch Qua-
litätssicherungsmaßnahmen sichergestellt
ist, dass es die Zuverlässigkeitsklasse RC 2
nach DIN EN 1990 erreicht. Im neuen An-
hang C von Teil 2 werden diese Qualitäts-
sicherungsmaßnahmen unter dem Kürzel
„ESG-HF“ beschrieben, wobei der Buch-
stabe „F“ für Fremdüberwachung steht. Da-
mit können in Fassaden weiterhin heißge-
lagerte ESG-Produkte verwendet werden,
z.B. als monolithische MIG-Außenscheiben
absturzsichernder Verglasungen oder als
emaillierte Fassadenplatten.
Kleinformatige MIG
Der Nachweis kleinformatiger MIG aus
Floatglas misslingt nach aktueller DIN oft-
mals, weil bei der Einwirkungskombination
„Klimalast“, die gemäß DIN EN 1990 mit
den Teilsicherheitsbeiwerten 1,35 und 1,5
berechnet wird, teils große Spannungsüber-
schreitungen auftreten
[4]
. Nach novelliertem
Teil 2 darf der Nachweis von MIG bis zu 2
m² Größe und mit Glasdicken von mindes-
tens 4 mm zukünftig mit dem Teilsicher-
heitsbeiwert für Klimaeinwirkungen von
1,0 geführt werden. Bei solch kleinen MIG
bleibt nämlich die Schadensfolge bei einem
Bruch aufgrund Klimalast erfahrungsgemäß
gering, da die Bruchstücke i.d.R. vom Rand-
verbund gehalten werden. Mit dieser Ände-
rung lassen sich zukünftig kleine MIG aus
Floatglas wieder nachweisen. Im Gegenzug
wurde zwar die bisherige Nachweiserleich-
terung für bestimmte MIG kleiner 1,6 m²
gestrichen, so dass nun jedes MIG nachzu-
weisen ist. Die Vorteile der neuen Regelung,
weniger häufig vorgespanntes Glas verwen-
den zu müssen, dürften aber überwiegen.
Voraussichtlicher Zeitplan
Die novellierten Teile 1 und 2 werden als
Weißdrucke frühestens Ende 2018 erschei-
nen. Die bauordnungsrechtliche Einführung
kann somit je nach Bundesland frühestens
ab Anfang 2019 erfolgen. Privatrechtlich
können aber bestimmte Regelungen, wie
z.B. diejenigen für zugängliche Vertikalver-
glasungen bis 0,8 m über Verkehrsflächen,
schon vor der bauordnungsrechtlichen Ein-
führung gelten
[11]
.
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