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TECHNIK

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Objekte

FASSADE 4/2018

Auf raffinierte Art und Weise interpretierten

die Planer den damaligen Baustil neu und

übersetzten ihn in die Architektur der Ge-

genwart. Die größte Veränderung am Ge-

bäude 27E zeigt sich an der Nord- und der

Südfassade des Hauses. Hier ersetzten die

Architekten die ehemalige Band- durch ei-

ne Lochfassade mit 3,5 x 3,5 Meter großen

Fenstern. Die anthrazitfarbenen Formteile

der österreichischen Rieder Gruppe (Mais-

hofen) an der Fassade verleihen dem Bau

sein außergewöhnliches Erscheinungsbild.

Zusammen mit den Brise Soleils Sonnen-

schutzsystemen an der Südfassade – diese

empfinden durch die Anordnung ihrer fili­

granen Holzlamellen die Nationalflaggen

der Europäischen Gemeinschaft nach – stel-

len die Glasfaserbeton-Elemente einen be-

sonderen Blickfang dar.

Bei der Sanierung des Gebäudes 27E am

ehemaligen Marine-Areal unweit des Ams-

terdamer Hauptbahnhofes standen die Ar-

chitekten vor der Herausforderung, in sehr

kurzer Zeit ein innovatives und vorzeigbares

Formidable Gestaltung

Ehemaliges Marine-Gebäude in Amsterdam erhält Fassade aus Glasfaserbeton

Eine ehemalige Ausbildungsakademie der Marine in Amsterdam sollte für den EU-Ratssitz

der Niederlande vom Architekturbüro bureau SLA in ein Konferenz- und Pressezentrum

umgestaltet werden. Die außergewöhnliche Fassade mit Glasfaserbeton-Elementen und

auffälligen Brise Soleils Sonnenschutzsysteme in Form der europäischen Nationalflaggen

machte das renovierte Bauwerk schnell zum neuen Wahrzeichen des früheren Marine-

Stützpunktes. Heute erfüllt das Gebäude einen anderen Zweck: Start-Ups können sich in dem

besonderen Bau ihren kreativen Entwicklungen widmen.

Konzept umzusetzen. Nur

mit den richtigen Partnern

konnte dieses Ziel – in nur

1,5 Jahren zu planen und fer-

tig zu bauen – erreicht wer-

den. Peter van Assche, der

planende Architekt, sagt zum

gestalterischen

Konzept:

„Wir wollten bei dem Bau-

werk den Charme der Nach-

kriegsarchitektur aufrechter-

halten und das Gebäude nur

mit einzelnen, gezielten Ein-

griffen an die Anforderungen

unserer Zeit anpassen.“ Der

ursprüngliche Bau wurde En-

de der 1950er-Jahre als Aus-

bildungsakademie errichtet.

Als zeittypisch aufgeständer-

ter Stahlskelettbau mit an-

passungsfähigem Grundriss

entsprach es optisch ganz dem

Stil dieser Zeit.

Ästhetische und anspruchsvolle

Fasadengestaltung

Die Verkleidung ist nicht nur ästhetisch und

innovativ, sondern erfüllt auch funktionel-

le Anforderungen an die Gebäudehülle. So

fungieren die formparts von Rieder auch als

Sonnenschutz. Durch das geringe Gewicht

der nur 13 Millimeter dünnen Elemente so-

wie die hohen Spannweiten von bis zu 4,5

Meter ist weniger Material an Unterkons-

truktion erforderlich. Das geringe Gewicht

der formparts war außerdem für die Gebäu-

destatik der ehemaligen Akademie ein wich-

tiger Vorteil, da nur wenig zusätzliche Last

eingebracht werden konnte. Bei der Reali-

sierung der Fassade des Haus 27E spielte der

Faktor Zeit eine ausschlaggebende Rolle. In

enger Zusammenarbeit konnte schließlich

eine rasch umsetzbare, kosteneffiziente und

ästhetisch anspruchsvolle Lösung gefunden

werden. Um die Anzahl der Fassadenfugen

so gering wie möglich zu halten, wählten die

Planer vorrangig L- und U-förmige Formtei-

le. Diese wurden von Rieder innerhalb we-

niger Wochen geliefert und waren schnell

montiert.

Objekttafel

Projekt:

Gebäude 27E Marine Base

(Niederlande/Amsterdam)

Bauherr:

Rijksvastgoedbedrijf

(Central Government Real Estate Agency)

Fassadenverarbeiter:

Prince Cladding Benelux BV (Niederlande/

Zoeterwonde)

Fassaden-Elemente:

Rieder Smart Elements

(Österreich/Maishofen)

Fertigstellung:

2016

An der Fassade kommen maßgefertigte

Glasfaserbeton-Elemente zum Einsatz.

Das Gebäude 27E beherbergt heute zahlreiche

Start-Up-Unternehmen.

Fotos (2):

© Rieder Gruppe / Ditz Fejer