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TECHNIK
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Objekte
FASSADE 4/2018
Foto:
© Remmers
Koloss von Rügen
Holzfenster und Türen der riesigen Ferienanlage mit Holz-Langzeitschutz versehen
Der 4,5 km lange „Koloss von Rügen“ an der Ostsee war ein Monumentalprojekt der
Nationalsozialisten in den 1930er Jahren. Jetzt wird der Ferienpark komplett saniert. Der
Fensterhersteller Müller Holzbearbeitung GmbH (Essen) baut zunächst für Block eins und zwei
2180 Holzfenster und Türen ein – ausgestattet mit einem hochwertigen Langzeitschutz.
Prora ist ein gigantisches Projekt. Jeder der
acht Blöcke ist 550 Meter lang und sechs
Stockwerke hoch. Die Ferienanlage war von
der NS-Organisation Kraft durch Freude
(KdF) für 20 000 Urlauber gedacht. Das Bau-
werk wurde geplant von dem Kölner Archi-
tekt Clemens Klotz. Obwohl 1937 nur das
Mauerwerk errichtet war, erhielt das Ge-
bäude bei der Weltausstellung in Paris einen
Grand Prix Award – auf Vorschlag von Star
architekt Le Corbusier. Doch mit Kriegs-
beginn 1939 kam der Arbeitsstopp für den
Rohbau, nach dem Krieg zogen NVA-Sol-
daten ein und nach dem Mauerfall die Bun-
deswehr. 1992 wurde der riesige Komplex
unter Denkmalschutz gestellt. 2012 erwarb
die Irisgerd-Unternehmensgruppe einen
der insgesamt fünf Blocks umfassenden Ge-
bäudeanlage. Nach umfangreichen Ana-
lysen entschieden die neuen Eigentümer,
Block eins in Eigentumswohnungen, Hotel-
Apartments und Gewerbebereiche zu ver-
wandeln. Die Nachfrage ist groß. Insgesamt
280 Wohnungen und Apartments werden
entstehen, über 255 sind bereits verkauft.
2022 – nach fast 80 Jahren – soll der mariti-
me Ferienpark Prora endlich fertig sein.
Hochwertige Holzfenster im Einsatz
„Wo haben Sie heute noch die Chance, ei-
ne Immobilie in der ersten Reihe so nahe am
Meer zu erstehen?“, sagt Iris Hegerich von
der Irisgerd-Unternehmensgruppe. Für ei-
nen guten Blick aus den Wohnungen auf die
Ostsee sorgt die Firma Müller Holzbearbei-
tung aus Essen-Borbeck. Inhaber Heinrich
Müller hat die Ausschreibung für Fertigung
und Einbau der mehrteiligen Fenster, He-
be- und Schiebetüren gewonnen und liefert
sie nun sukzessive an die Baustelle auf Rü-
gen. Insgesamt werden es rund 2180 einzel-
ne Elemente sein. Warum er den Zuschlag
erhalten habe? Heinrich Müller: „Wir ha-
ben große Erfahrung im Objektbau und das
seit vielen Jahren. Wir verwenden für das
Bauvorhaben Fensterkanteln aus Eukalyp-
tusholz namens Red Grandis, sagt Heinrich
Müller: „Bei dieser Holzart sind die Stand-
zeiten der Werkzeuge erheblich höher und
durch die geschlossenen Poren lässt es sich
Vorbereitung der Fenster für den Versand.