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FASSADE 3/2018

BRANCHE

|

Nachrichten + Personen

Praktische Ausbildung in Vilshofen

Sie führen die Montagemann-

schaft vor Ort, übernehmen die

Schnittstellenkoordination, die

Qualitätssicherung und sorgen

für die perfekte terminliche Um-

setzung im Projekt: Die staatlich

geprüften Bautechniker sind ein

unverzichtbares Bindeglied zwi-

schen den Menschen, die ein

Gebäude bauen wollen und de-

nen, die es am Schluss tatsäch-

lich errichten.

Die Staatliche Fachschule Bau-

und Glasbautechnik Vilshofen

verfügt über 25 Jahre Erfahrung

in der Ausbildung von Tech-

nikern, von denen heute viele

für renommierte Unternehmen

im Einsatz sind. So beschäfti-

gen die Unternehmen Neumayr,

Zambelli, Lindner oder auch

Schindler beispielsweise Fas-

sadentechniker, die ihren Ab-

schluss im Bereich Fassade und

energetische Sanierung an der

Fachschule in Vilshofen absol-

viert haben. Dass die Inhalte der

Ausbildung stets auf dem aktu-

ellen Stand sind, dafür steht die

Schule im steten Kontakt zu re-

levanten Unternehmen der Fas-

sadenbranche. Gemeinsam mit

diesen wird ständig das Ausbil-

dungsprofil des Bautechnikers

für Fassade und energetische

Sanierung

weiterentwickelt.

Denn auch hier gilt: Stillstand

ist Rückschritt.

Voraussetzung für die Ausbil-

dung zum staatlich geprüften

Bautechniker ist ein erfolgrei-

cher Abschluss in einem Bau-

beruf. Das Abschlusszeugnis

der Berufsschule sowie ein Ge-

sellenbrief oder Facharbeiter-

brief eines anerkannten Aus-

bildungsberufs sind zwingende

Zugangsvoraussetzungen. Zu-

sätzlich bietet die Fachschule

Vilshofen an, über eine Ergän-

zungsprüfung die Fachhoch-

schulreife zu erlangen. Damit

ist der Weg der Absolventen frei,

ein Studium an einer Fachhoch-

schule mit dem Abschluss Ba-

chelor of Engineering zu begin-

nen. Der staatlich geprüfte Bau-

techniker positioniert sich meist

in den ausführenden Betrieben

und wirkt zwischen dem Auf-

tragnehmer und dem Auftrag-

geber, der ja üblicherweise von

Architekten und Planern unter-

stützt wird. Doch schon längst

bekunden auch Planungsbüros,

Systemhäuser und Hersteller

immer wieder Interesse an die-

sen Fachleuten und setzen die

Spezialisten erfolgreich in ihren

Unternehmen ein.

Die Gründe dafür liegen auf der

Hand, verfügt der Bautechniker

neben den Erfahrungen aus sei-

nem erlernten Beruf doch auch

über fundiertes Fachwissen in

den Bereichen Bauphysik, Sta-

tik, Personalführung, Baurecht

und auch Bauplanung. Zudem

werden neben dem beruflichen

Fachwissen Kompetenzen für

die Führung von Mitarbeitern,

für das Arbeiten imTeam, für die

Orientierung an Kundenbedürf-

nissen sowie für die effektive

und kostenbewusste Gestaltung

von betrieblichen Prozessen an

der Fachschule vermittelt.

Innerhalb von zwei Jahren wer-

den die angehenden Bautechni-

ker in Vollzeit schulgeldfrei zur

Abschlussprüfung geführt und

können und dürfen nach erfolg-

reich bestandener Prüfung als

Bau-/Projektleiter, Kalkulator,

Gutachter, Ausbilder oder Un-

ternehmer arbeiten.

www.bsvof.de

Ein erfolgreicher Absolvent der

Ausbildung zum Fassaden-

techniker an der Fachschule in

Vilshofen ist Christian Tausch.

Der 28-jährige gelernte tech-

nische Zeichner arbeitet beim

Fassadenbauer

Neu-

mayr, als mit Unterstüt-

zung seines Unterneh-

mens der Ausbildungs-

gang an der Schule

eingeführt wurde. „Ich

hatte auf jeden Fall

Weiterbildung vor, an-

fangs aber noch keine

Idee in welcher Rich-

tung. Doch der Fassa-

dentechniker bot mir

dann genau die richtige

Schnittmenge von dem,

was ich mir so vorge-

stellt hatte“, berichtet

ChristianTausch.

Das bedeutete zwei

Jahre Schulbank drü-

cken, aus dem Unter-

nehmen raus. „In den

Schulferien habe ich allerdings

bei uns im Betrieb gearbeitet“,

sagt Christian Tausch, der so et-

was dazu verdiente. Dabei hat-

te er Glück, dass er noch einmal

Kindergeld bekam, was bis zum

vollendeten 25. Lebensjahr be-

antragt werden kann. Dazu gab

es das Meister-Bafög und ein

„Taschengeld vom Chef“. Das

bedeutete zwar ein wenig kür-

zer zu treten, aber: „Ich würde

das auf jeden Fall wie-

der machen, das hat

sich auf alle Fälle ge-

lohnt“, so Tausch, „so-

wohl vom fachlichen

Wissen als auch Hin-

tergrundwissen

und

der persönlichen Ent-

wicklung.“ Da betrach-

tet er nicht zuletzt auch

die vielen persönlichen

Kontakte, die sich in

den zwei Jahren ent-

wickelt haben, als ei-

nen großen beruflichen

Vorteil, denn, so Chris-

tian Tausch, „Netzwer-

ke und Kontakte sind

heute sehr wichtig, da

kann man sehr viel In-

put herausziehen.“

Christian Tausch hat die Weiterbildung zum

Fassadentecniker erfolgreich absolviert.

Ein Absolvent berichtet

Die Fachschule in

Vilshofen bildet zum

staatlich geprüften

Bautechniker auch im

Bereich Fassaden aus.

Foto:

© C.Tausch

Quelle:

© BSVOF