54
FASSADE 3/2018
BRANCHE
|
Nachrichten + Personen
Praktische Ausbildung in Vilshofen
Sie führen die Montagemann-
schaft vor Ort, übernehmen die
Schnittstellenkoordination, die
Qualitätssicherung und sorgen
für die perfekte terminliche Um-
setzung im Projekt: Die staatlich
geprüften Bautechniker sind ein
unverzichtbares Bindeglied zwi-
schen den Menschen, die ein
Gebäude bauen wollen und de-
nen, die es am Schluss tatsäch-
lich errichten.
Die Staatliche Fachschule Bau-
und Glasbautechnik Vilshofen
verfügt über 25 Jahre Erfahrung
in der Ausbildung von Tech-
nikern, von denen heute viele
für renommierte Unternehmen
im Einsatz sind. So beschäfti-
gen die Unternehmen Neumayr,
Zambelli, Lindner oder auch
Schindler beispielsweise Fas-
sadentechniker, die ihren Ab-
schluss im Bereich Fassade und
energetische Sanierung an der
Fachschule in Vilshofen absol-
viert haben. Dass die Inhalte der
Ausbildung stets auf dem aktu-
ellen Stand sind, dafür steht die
Schule im steten Kontakt zu re-
levanten Unternehmen der Fas-
sadenbranche. Gemeinsam mit
diesen wird ständig das Ausbil-
dungsprofil des Bautechnikers
für Fassade und energetische
Sanierung
weiterentwickelt.
Denn auch hier gilt: Stillstand
ist Rückschritt.
Voraussetzung für die Ausbil-
dung zum staatlich geprüften
Bautechniker ist ein erfolgrei-
cher Abschluss in einem Bau-
beruf. Das Abschlusszeugnis
der Berufsschule sowie ein Ge-
sellenbrief oder Facharbeiter-
brief eines anerkannten Aus-
bildungsberufs sind zwingende
Zugangsvoraussetzungen. Zu-
sätzlich bietet die Fachschule
Vilshofen an, über eine Ergän-
zungsprüfung die Fachhoch-
schulreife zu erlangen. Damit
ist der Weg der Absolventen frei,
ein Studium an einer Fachhoch-
schule mit dem Abschluss Ba-
chelor of Engineering zu begin-
nen. Der staatlich geprüfte Bau-
techniker positioniert sich meist
in den ausführenden Betrieben
und wirkt zwischen dem Auf-
tragnehmer und dem Auftrag-
geber, der ja üblicherweise von
Architekten und Planern unter-
stützt wird. Doch schon längst
bekunden auch Planungsbüros,
Systemhäuser und Hersteller
immer wieder Interesse an die-
sen Fachleuten und setzen die
Spezialisten erfolgreich in ihren
Unternehmen ein.
Die Gründe dafür liegen auf der
Hand, verfügt der Bautechniker
neben den Erfahrungen aus sei-
nem erlernten Beruf doch auch
über fundiertes Fachwissen in
den Bereichen Bauphysik, Sta-
tik, Personalführung, Baurecht
und auch Bauplanung. Zudem
werden neben dem beruflichen
Fachwissen Kompetenzen für
die Führung von Mitarbeitern,
für das Arbeiten imTeam, für die
Orientierung an Kundenbedürf-
nissen sowie für die effektive
und kostenbewusste Gestaltung
von betrieblichen Prozessen an
der Fachschule vermittelt.
Innerhalb von zwei Jahren wer-
den die angehenden Bautechni-
ker in Vollzeit schulgeldfrei zur
Abschlussprüfung geführt und
können und dürfen nach erfolg-
reich bestandener Prüfung als
Bau-/Projektleiter, Kalkulator,
Gutachter, Ausbilder oder Un-
ternehmer arbeiten.
›
www.bsvof.deEin erfolgreicher Absolvent der
Ausbildung zum Fassaden-
techniker an der Fachschule in
Vilshofen ist Christian Tausch.
Der 28-jährige gelernte tech-
nische Zeichner arbeitet beim
Fassadenbauer
Neu-
mayr, als mit Unterstüt-
zung seines Unterneh-
mens der Ausbildungs-
gang an der Schule
eingeführt wurde. „Ich
hatte auf jeden Fall
Weiterbildung vor, an-
fangs aber noch keine
Idee in welcher Rich-
tung. Doch der Fassa-
dentechniker bot mir
dann genau die richtige
Schnittmenge von dem,
was ich mir so vorge-
stellt hatte“, berichtet
ChristianTausch.
Das bedeutete zwei
Jahre Schulbank drü-
cken, aus dem Unter-
nehmen raus. „In den
Schulferien habe ich allerdings
bei uns im Betrieb gearbeitet“,
sagt Christian Tausch, der so et-
was dazu verdiente. Dabei hat-
te er Glück, dass er noch einmal
Kindergeld bekam, was bis zum
vollendeten 25. Lebensjahr be-
antragt werden kann. Dazu gab
es das Meister-Bafög und ein
„Taschengeld vom Chef“. Das
bedeutete zwar ein wenig kür-
zer zu treten, aber: „Ich würde
das auf jeden Fall wie-
der machen, das hat
sich auf alle Fälle ge-
lohnt“, so Tausch, „so-
wohl vom fachlichen
Wissen als auch Hin-
tergrundwissen
und
der persönlichen Ent-
wicklung.“ Da betrach-
tet er nicht zuletzt auch
die vielen persönlichen
Kontakte, die sich in
den zwei Jahren ent-
wickelt haben, als ei-
nen großen beruflichen
Vorteil, denn, so Chris-
tian Tausch, „Netzwer-
ke und Kontakte sind
heute sehr wichtig, da
kann man sehr viel In-
put herausziehen.“
Christian Tausch hat die Weiterbildung zum
Fassadentecniker erfolgreich absolviert.
Ein Absolvent berichtet
Die Fachschule in
Vilshofen bildet zum
staatlich geprüften
Bautechniker auch im
Bereich Fassaden aus.
Foto:
© C.Tausch
Quelle:
© BSVOF