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TECHNIK
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Objekte
FASSADE 1/2018
Dass die Verknüpfung von Fitness, Wellness
und erneuerbaren Energien erfolgreich ge-
lingen kann, zeigt die Eidgenössischen Ma-
terialprüfungs- und Forschungsanstalt (Em-
pa) mit dem 2017 am Standort Dübendorf
fertiggestellten Innovationsgebäude NEST.
Auf der obersten Geschossplatte entsteht in
der Nordostecke eine zweistöckige Fitness-
und Wellness-Oase mit Trainings-einrich-
tungen, Dampfbad und Sauna. Die körperli-
che Ertüchtigung dient der Stromerzeugung
ebenso wie die zahlreichen Photovoltaik-
Module; die Hochtemperatur-Wärmepum-
pe liefert Wärme bis zu 120°C. Seit der In-
betriebnahme nutzen gesundheitsbewuss-
te Empa-Mitarbeiter die Anlage, aber auch
Angebote für Gäste und Interessierte sind
vorhanden. Denn NEST soll vor allem die
Potenziale innovativer Bau- und Haustech-
niklösungen aufzeigen. Ein Wellnessbereich
mit Sauna ist aufgrund der hohen Kom-
fortansprüche dazu sehr geeignet.
Fassade mit Spitzenwerten
„Die Nutzung erneuerbarer Energien kom-
binieren wir mit einer hochdämmenden
Vorbildlich nachhaltig
Innovationsgebäude mit einer durchdachten Pfosten-Riegel-Fassade realisiert
Das bemerkenswerte Innovationsgebäude NEST – dies steht für „Next Evolution in
Sustainable Building Technologies“ – erzeugt europaweites Interesse. Seit einiger Zeit
wird das Gebäude auf dem Empa-Campus in Dübendorf um eine Fitness- und Wellness-
Oase ergänzt. Zum Energiekonzept mit erneuerbaren Energien passt die Fassade mit dem
Pfosten-Riegel-System der Ernst Schweizer AG (Hedingen).
Bauhülle“, erklärt Mark Zimmermann, Lei-
ter Innovation beim Projekt NEST. Die acht
Meter hohe Nordfassade ist mit einer neu-
artigen Vierfachverglasung ausgerüstet. Mit
einem U-Wert von 0,3 W/m
2
K erreicht das
Glaspaket einen Spitzenwert im Wärme-
schutz. Dadurch entspricht die transparente
Nordfassade thermisch einer gut gedämm-
ten opaken Außenwand. Die Ostfassade ist
dreifach verglast. In der derselben Qualität
sind die öffenbaren Fenster konzipiert, de-
ren Betätigung mittels Stellmotoren erfolgt.
Fenster, Glaspakete und Photovoltaik-Mo-
dule sind im Holz/Metall Pfosten-Riegel-
System Raico Therm+ H-V montiert. Das
filigrane Fassadensystem zeigt damit sei-
ne enorme Flexibilität. Aus gestalterischen
Gründen ist nur ein einheitliches Raster
sichtbar – die schlanken Pfosten und Riegel
sind jedoch mit sehr unterschiedlichen Ele-
menten kombiniert.
Hohe Flexibilität des Systems
Das Holz/Metall Pfosten-Riegel-System von
Schweizer ist für Glas- und Paneldicken von
6 bis 64 Millimetern geeignet. Besonders vor-
teilhaft ist dieses breite Spektrum beim Ein-
satz von lichterzeugenden LED-Elementen,
Photovoltaik-Modulen und Glaspaketen un-
terschiedlicher Dicke. Häufig ist dieseVielfalt
in ein und derselben Fassade realisiert. Diese
hohe Flexibilität ermöglicht „glasklare“ Fas-
sadenlösungen ebenso wie Patchworks und
Dekor-Elemente. Bei Drei- und Vierfachver-
glasungen sind auch die Gewichte ein bri-
santes Thema, denn ein Paket mit vier Glä-
sern bringt etwa 50 kg pro Quadratmeter auf
die Waage. Damit hat das Pfosten-Riegel-
System von Schweizer kein Problem – Paket-
gewichte bis zu 600 kg lassen sich abtragen.
Bauphysikalische Anforderungen
erfüllt
Für Architekten und Betreiber von Well-
ness-Anlagen wie dem NEST ist die Bau-
physik der Fassadenkonstruktion entschei-
dend. Trotz großer Temperaturunterschiede
zwischen innen und außen soll das Raum-
klima sehr behaglich sein. Entsprechend
hochwertig sollten Fensterrahmen und Fas-
sadenprofile sein. Und „hochwertig“ be-
deutete in diesem Fall getrennte Rahmen
und Profile sowie Kunststoff im Glasrand-
verbund derVerglasung.
Objekttafel
Objekt:
Solare Wellness-Anlage Dübendorf
(Schweiz)
Bauherr:
Empa (Schweiz/Dübendorf)
Architekt:
dransfeldarchitekten (Schweiz/Ermatingen)
Fassadenbau:
Ernst Schweizer AG (Schweiz/Hedingen)
Wenger Fenster AG (Schweiz/Wimmis)
Fassadensystem:
Raico Bautechnik
(Pfaffenhausen)
Fertigstellung:
2017
Das Holz/Metall Pfosten-Riegel-
System Raico Therm+ H-V
von Schweizer am NEST in
Dübendorf.
Ernst Schweizer AG